Städtebauliches und architektonisches Konzept zur Dreifachturnhalle

Städtebauliches und architektonisches Konzept zur Dreifachturnhalle

Das hat selbstverständlich Methode. Alle Nebenräume wurden unter Niveau verlegt, lediglich die Turnhalle und das zentrale Treppenhaus treten oberirdisch mit stark reduzierten Höhen in Erscheinung. Die optischen Auswirkungen des großen Volumens der Sporthalle werden aufgrund der räumlich beengten Situation unter Ausnützung der Topographie reduziert.

60er Jahre Schulgebäude
Der Schulhof mit bestehender Schule bleibt erhalten und wird räumlich durch die Halle gefasst. Das bestehende winkelförmige Schulgebäude, von Architekt Hugo Wank ca. 1960 geplant, bleibt gesamthaft erhalten, ohne Abbruch– und Zubaumaßnahmen. Der Charme des alten Schulgebäudes – sowohl innen wie außen, steht außer Frage und wurde durch die vorliegende Planung geschützt.

Basierend auf Siegerprojekt 1993
Freilich wurden diese Entwurfsziele bereits im Siegerprojekt des Architekturwett¬bewerbes 1993 enthalten und in der Realisierung umgesetzt. DI Hörburger dazu: „Die neue Halle wird mit ihrem Spielniveau so unter die Erde gelegt, dass alle erforderlichen Nebenräume in zwei Geschossen unterirdisch situiert werden. Oberirdisch zeigt sich somit nur die Halle allein, welche den Raum an beiden Straßen und im Bereich des höher liegenden Schulhofes eindeutig begrenzt.“

Lichtsheds erhellen die Halle
Die große Dachfläche ist abgestimmt auf die konstruktive Lösung und die natürliche Belichtung über nach Norden orientierte Sheds räumlich strukturiert. Die – den über dem Straßenniveau liegenden Schulhof – abschließende Mauer begrenzt auch den Innenraum der Halle, die Schulhofmauer wird zur Fassade.

Galerieartige Erschließungszonen
Die innenräumliche Struktur ist geprägt durch umlaufende, galerieartige Erschließungs¬zonen, die über die Sheds der Halle natürlich belichtet sind und vielfältige Sichtbeziehungen ermöglichen. 2 Erschließungsachsen verbinden Schule, Außenraum, Eingang Turnerschaft / Vereine und Tiefgarage miteinander. Durch einen großflächigen, zentral gelegenen Aufzug ist das gesamte Projekt behindertengerecht und auch für schwere Gerätetransporte gerüstet.

Zurückhaltung in der Fassade
Im Gegensatz zur hell verputzten Schule ist der Neubau mit den patinierten Kupferflächen der Sheds bewusst dunkler und zurückhaltender gestaltet, die Sichtziegelfassade spielt mit dem Thema „Schulhofmauer“ = „Fassade“.

Viel Holz im Innenraum
Die Halle ist im Innenbereich allseits mit Birkensperrholz verkleidet. Dadurch wird  die gesamte technische Infrastruktur verdeckt und es werden die  Ansprüche an Raumakustik, Ballwurfsicherheit, Prallschutz etc. erfüllt, es entsteht ein ruhiger, gelassener Innenraum. Sichtbetonwände und rot versiegelte Estriche definieren die robust benutzbaren Erschließungszonen und Garderoben.

„Beruhigender Kies“
Bei den Außenräumen werden wassergebundene, ockerfarbige Kiesflächen verwendet, die ein ökologisches Versickern von Wasser ermöglichen und als Standort für Bäume im Stadtbereich geeignet sind. Im Schulhof definieren Kiesflächen die ruhigen Zonen, geschliffene Asphaltflächen die lebendigen Zonen.

Info Box:
Dreifach teilbare Halle
Nebenräume
Vereinsraum für Turnerschaft
Tiefgarage mit 20 Stellflächen


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