20 Jahre Medizintechnik-Cluster: Von der Vision zur Realität

20 Jahre Medizintechnik-Cluster: Von der Vision zur Realität
Das Team des Medizintechnik-Clusters organisierte den MedTech.Circle im Linzer Oberbank Donau-Forum. (Foto: Cityfoto/Simlinger)

Linz (A) Beim MedTech.Circle am 28. September 2022 im Linzer Oberbank Donau-Forum zeigte sich, dass die Gründung des Medizintechnik-Clusters im Jahr 2002 für den Standort eine richtungsweisende Entscheidung war.

Oberösterreich hat sich zu einer dynamischen, international beachteten Region für Medizin, Forschung und Technologie entwickelt. Das Netzwerk des Medizintechnik-Clusters der Standortagentur Business Upper Austria spielt dabei eine zentrale Rolle.

Alle Sensoren der Wearables sind im grünen Bereich. Blutdruck, Sauerstoffsättigung, Fitness-Status. Der Gang zur Toilette bringt endgültige Gewissheit: Das Screening von Stuhl und Harn ergibt keine Auffälligkeiten. Der Monitor listet nur einige Tipps zur Optimierung der Ernährung auf. Ein guter Start in einen Tag im Jahr 2030 – fast 30 Jahre nach der Gründung des Medizintechnik-Clusters (MTC) der oberösterreichischen Standortagentur Business Upper Austria. Künstliche Intelligenz ist 2030 in der Vorsorgemedizin eine Fixgröße, die den Menschen in wesentlichen Bereichen der Diagnostik entlastet. Ein Drittel der Arbeit in der Pflege wird von Robotern erledigt.

Netzwerk als solide Basis
Dass der utopisch anmutende Ausblick auf einen Tag in acht Jahren Realität wird, steht laut Meinung von Expert:innen außer Frage. Der MTC – als Netzwerk an der Schnittstelle zwischen Gesundheit, Wirtschaft, Forschung und Bildung perfekt positioniert – bildet seit seiner Gründung vor 20 Jahren eine solide Basis für eine Wirtschaftssparte, die im internationalen Wettbewerb mitmischen kann und teilweise auch die Nase vorne hat. Passend zu den Meilensteinen in Forschung und Entwicklung war die Keynote beim MedTech.Circle 2022 zum Thema „Gesundheitsvorsorge im Jahr 2030 – Herausforderungen und Chancen.“

Innovation nimmt Fahrt auf
„Die kommenden zehn Jahre werden noch viel dynamischer und vom Gefühl her schneller vergehen als das vergangene Jahrzehnt“, betonte FH-Professorin Johanna Anzengruber. Die Wissenschafterin zeichnete – abgeleitet aus bereits realen Forschungen und Entwicklungen – ein durchaus optimistisches Szenario. Die Palette reichte dabei von neuartigen Transplantaten, Krebs-Tests für das Frühstadium, einer weiblich dominierten Gesundheitsvorsorge bis hin zu Exoskeletten im Berufsalltag. Für all diese Entwicklungen ist die Zusammenarbeit verschiedener Branchen und Wissenschaften notwendig.

Leistungsschau und Branchentalk
Cluster-Managerin Frauke Wurmböck präsentierte den rund 80 Gästen eine imposante Erfolgsbilanz. Ihre Kernbotschaft war, sich nicht auf den Lorbeeren des Erfolgs auszuruhen, sondern stetig nach vorne zu blicken. Mit dem Leitprojekt MEDUSA und dem Fördercall „Digital Health“ hat sich Oberösterreich ohnehin in die Elite der Sparte katapultiert. „Hier müssen wir einfach am Ball bleiben und mit unserem Know-how den Unternehmen die notwendigen Kontakte vermitteln“, sagt Wurmböck. Davon konnten sich die Besucher:innen auch bei der in die Fachveranstaltung integrierten Messe und Kurzvorstellungen von Unternehmen überzeugen.

Maßgeschneiderte Starthilfe
Ein Standort ist nur so gut wie sein Nachwuchs. Dafür gibt es seit 2018 ein branchenspezifisches Gründungsprogramm speziell für MedTech-Startups – den MedTech-Inkubator, mit dem der MTC ebenfalls intensiv zusammenarbeitet. Martha Wagner skizzierte kurzweilig den Weg vom Erstgespräch bis zur Gründung eines Start-ups und ließ auch die Gründer:innen und Mentor:innen zu Wort kommen. Sie appellierte an das Publikum, mit den Anwesenden den Austausch zu suchen und sich ebenfalls als Mentor:innen zur Verfügung zu stellen. „Denn Wege entstehen, indem man sie geht. Am besten gemeinsam“, betonte Wagner.

Alter erleben
Menschen werden immer älter, gleichzeitig aber auch kranker. Deshalb ist Altersmedizin eines der Zukunftsthemen, denen sich der Gesundheitssektor stellen muss. Zum Abschluss der Fachveranstaltung hatten die Teilnehmer:innen die Chance, bei einem Workshop wertvolle Erkenntnisse für die Praxis zu sammeln. Katharina Ehrenmüller von der ProActive GmbH ließ fünf Arbeitsgruppen zum Thema „Alter neu denken“ reflektieren. Aufgabenstellung: Tools und Technologien für das letzte Lebensjahrzehnt kennenlernen oder erarbeiten und für den eigenen Arbeitsbereich adaptieren.

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