2020: Vorarlberger Exportwirtschaft hielt Kurs

2020: Vorarlberger Exportwirtschaft hielt Kurs
Der Terminal Wolfurt (Foto: ÖBB/Hämmerle)

Feldkirch (A) Minus 2,6 Prozent lautet das Ergebnis der Vorarlberger Exportwirtschaft für das Jahr 2020. "Angesichts der schwierigen Bedingungen im Corona-Jahr kann dieser leichte Rückgang als Erfolg eingestuft werden, zumal der österreichweite Wert bei -7,5 Prozent liegt", betonen Landeshauptmann Markus Wallner, Wirtschaftslandesrat Marco Tittler und WKV-Präsident Hans Peter Metzler.

Die Vorarlberger Exportwirtschaft trotzt der Corona-Krise. Auch im vergangenen Jahr betrug der Wert der Vorarlberger Exporte über zehn Milliarden Euro. 2020 konnte die Exportwirtschaft ein Volumen von 10,4 Milliarden Euro erreichen, was einem Minus von 2,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Das 1. Halbjahr verhieß noch nichts Gutes, da der Export in den ersten sechs Monaten 2020 um 8,4 Prozent einbrach. Im 2. Halbjahr konnte dies von der heimischen Exportwirtschaft massiv aufgeholt werden.

Vorarlberg profitiert sehr davon, dass die Exporteure über den Tellerrand blicken und ihre erstklassigen Produkte und Dienstleistungen erfolgreich auf internationalen Märkten vertreiben.

"Die Pandemie hat eindrücklich gezeigt, wie wichtig der Export und offene Grenzen für die heimische Wirtschaft und den Wohlstand im Land sind. Unsere Unternehmen haben bewiesen, dass sie auch mit schwierigen Situationen im internationalen Umfeld gut umgehen können. Sie waren eine starke Stütze in der Krise und sind eine wichtige Säule für den Re-Start unseres Wirtschaftsstandorts", erklärt Wirtschaftskammer-Präsident Hans Peter Metzler.

Auch Landeshauptmann Markus Wallner zeigt sich erfreut über das vorliegende Ergebnis und wertet dieses als Zeichen der Stärke der Vorarlberger Wirtschaft: "Unser Produktionsstandort hat sich auch in der Krise bewährt und dank der Branchendiversität des produzierenden Sektors ist es unserer Exportwirtschaft gelungen, ein beachtliches Ergebnis zu erzielen. Mit der Modellregion Vorarlberg haben wir es zudem geschafft, diese Trendwende deutlich früher als alle anderen Bundesländer einzuleiten."

Für Landesrat Marco Tittler zeigt sich im Exportergebnis "einmal mehr, wie robust, innovativ und anpassungsfähig die Vorarlberger Wirtschaft ist". In der hohen Qualitätsorientierung sieht er einen weiteren wichtigen Erfolgsfaktor. Das solide Exportergebnis unter schwierigsten Vorzeichen sieht der Landesrat darüber hinaus auch als Bestätigung für die guten Rahmenbedingungen im Land. An ihrer weiteren Optimierung werde im neuen Jahr gezielt weitergearbeitet, versichert Tittler.

Die Wirtschaftskammer unterstützt die Exportbetriebe auch in Zukunft bestmöglich bei ihren Internationalisierungsaktivitäten auf den Wachstumsmärkten der Zukunft und bietet interessierten Unternehmen eine Vielzahl von Leistungen, um Märkte, mögliche Auftraggeber und Kooperationspartner kennenzulernen und somit neue Geschäftsmöglichkeiten zu erhalten.

Dabei sind die Unterstützungsleistungen durch die Außenwirtschaft Austria unverzichtbar. Die 7. Auflage der Internationalisierungsoffensive go-international - die gemeinsame Initiative des Bundesministeriums für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort und der Wirtschaftskammer Österreich hat mit April 2021 gestartet und läuft bis März 2023. Fördermittel von rund 25,6 Millionen Euro unterstützen die Erschließung neuer Export-Märkte und sichern Wachstum und Arbeitsplätze in Österreich. "Das ist eine gute Nachricht für alle heimischen Exportunternehmen", sagt Metzler.

Ergebnisse der Top-Märkte 2020
Vor allem in die wichtigsten Exportmärkte gingen im Vorjahresvergleich die Volumina zurück. Mit einem Exportvolumen von 2,9 Milliarden Euro (-4,4 Prozent) ist Deutschland trotz Rückgang weiterhin der wichtigste Exportmarkt Vorarlbergs. Das Schwächeln der deutschen Industrie hatte auch Auswirkungen auf die Vorarlberger Zuliefer-Industrie, z.B. im Bereich Automotive (die deutsche Exportwirtschaft ist 2020 um -9,3 Prozent eingebrochen). In die Schweiz, dem zweitwichtigsten Handelspartner, ging das Exportvolumen um 0,6 Prozent auf 1,26 Milliarden Euro zurück.

Auf Platz drei liegt Italien mit 597 Millionen Euro, das bedeutet einen Rückgang von 7,5 Prozent im Vergleich zu 2019. Die USA bleiben Vorarlbergs wichtigster nicht-europäischer Handelspartner. 506 Millionen Euro bedeuten aber ein Minus von 8,1 Prozent. Die eben erwähnten Länder waren stark von der Pandemie betroffen, v.a. nach Italien waren Geschäftsreisen phasenweise nicht möglich und auch der Warenverkehr sehr erschwert. Die beruflichen Einreisemöglichkeiten in die USA gestalteten sich ebenfalls sehr schwierig.

Im vergangenen Jahr konnten eine zunehmende Verlagerung betrieblicher Aktivitäten und eine Diversifizierung von Lieferketten ins nahegelegene Ausland (Nearshoring) festgestellt werden. Davon scheinen insbesondere Länder Ostereuropas und Russland profitiert zu haben: Nach Polen stieg das Exportvolumen um +7,7 Prozent, nach Tschechien um +11,1 Prozent, nach Ungarn um +9,3 Prozent und nach Russland gar um +19,8 Prozent.  Auch nach China, das sich schneller als Europa von der Pandemie erholt hat, konnte ein Zuwachs um 2,4 Prozent (311 Millionen Euro) erzielt werden.

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