42. Vorarlberger Bautage: Positive Bilanz, optimistische Prognosen und Forderung nach weniger Bürokratie

42. Vorarlberger Bautage: Positive Bilanz, optimistische Prognosen und Forderung nach weniger Bürokratie
DI Franz Drexel, Innungsmeister der Vorarlberger Bauinnung, LR Andrea Kaufmann und Manfred Katzenschlager, Geschäftsführer der Geschäftsstelle Bau der Wirtschaftskammer Österreich.

Feldkirch (A) Die Vorarlberger Bautage 2013 in Damüls gingen erfolgreich zu Ende. In der abschließenden Diskussion fordert Innungsmeister Franz Drexel endlich eine Deregulierung: „Wir sehen die wachsende Investitionsbereitschaft des Landes sehr positiv. Allerdings machen neue Normen und Richtlinien das Bauen teuer und unnötig kompliziert. Wir fordern eine Verwaltungsvereinfachung und mehr praktischen Hausverstand.“ Sehr gelobt wurde die Verlängerung der Schwellenwertverordnung, die die öffentliche Auftragsvergabe an heimische Unternehmer erleichtert.

Landesrätin Andrea Kaufmann betont in ihrer Rede die positiven Prognosen für das Jahr 2013. Vorrangiges Ziel des Landes sei es, die Attraktivität des Standortes Vorarlberg zu sichern, weiter auszubauen und somit eine ausreichende Zahl an Arbeitsplätzen zu schaffen. „Das Land Vorarlberg wird 2013 mehr als 100 Millionen Euro in den öffentlichen Hochbau und den Straßenbau investieren. Für den Landeshochbau sind fast 56 Millionen Euro budgetiert – dies sind um 3,5 Millionen Euro mehr als 2012“, erklärt Landesrätin Kaufmann. Der größere Teil der Investitionen, 31,3 Millionen Euro, fließe in die Landesspitäler. Für Bauprojekte in Verwaltungsgebäuden, Schulen und Bildungsstätten, Kulturbauten, Wirtschaftsgebäuden und Bauhöfen seien 24,6 Millionen Euro vorgesehen.

Appell an Bürgermeister: Wertschöpfung muss im Land bleiben
Kaufmann betonte auch die Verlängerung der Schwellenwertverordnung: „Sie ermöglicht auch in Zukunft eine unbürokratische öffentliche Auftragsvergabe an Vorarlberger Unternehmen.“ Auf Landesebene hat sich dieses Modell bereits sehr bewährt. Nun sind auch die Bürgermeister der Gemeinden gefordert, ihre Aufträge an Bauunternehmer in der Region zu vergeben. „Ein wesentliches Kriterium bei der Vergabe auf Gemeindeebene muss sein, die Wertschöpfung im Land zu behalten und somit die Region zu stärken und Arbeitsplätze zu sichern. Dies sehe ich als gesellschaftspolitische Verantwortung der Bürgermeister gegenüber den heimischen Betrieben und ihren Mitarbeitern. Ich appelliere daher dringend an die Bürgermeister, die Möglichkeit der freien Vergabe zu nutzen und unnötige Ausschreibungen nicht mehr durchzuführen“, so Innungsmeister Drexel.

Positive Entwicklung und Anstieg im Personalbereich

Nach der Aufwärtsentwicklung im vergangenen Jahr rechnen die zahlreich vertretenen heimischen Unternehmer auch für die nächsten Monate mit einer anhaltend guten Auftragslage und damit verbunden mit einem leichten Anstieg im Personalbereich. „Im Wohnbau verzeichnen wir stabile Zuwachsraten und freuen uns über eine Erholung der Baukonjunktur in Österreich“, erklärt Manfred Katzenschlager, Geschäftsführer der Geschäftsstelle Bau der Wirtschaftskammer Österreich. Zum Thema Wohnbauförderung betonte Katzenschlager, dass eine bundesweit verbindliche Regelung über die bedarfsgerechte Widmung von Wohnbaugeldern und ein generelles Spekulationsverbot unbedingt erforderlich sind.

Bürokratie bremst und verteuert Bauvorhaben
Gehemmt wird die positive Konjunktur dennoch von den gesetzlichen Rahmenbedingungen, kritisiert Innungsmeister Franz Drexel und appelliert an die Politik „Hausverstand statt Bürokratie“ einzusetzen.
Obwohl von der Wirtschaft seit Jahren eine Verwaltungsvereinfachung gefordert wird, passiere genau das Gegenteil, so Drexel: „Um ein Projekt ordnungsgemäß durchführen zu können, braucht es oft mehr Juristen und andere Experten als Baufachleute.“ Für den Bauherrn bringt dies enorme Nachteile: Kostensteigerungen, Zeitverzögerungen und einen unnötigen bürokratischen Aufwand.

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