6. Liechtenstein Trust Conference zum Thema "Trust Protektoren, Private Trust Companies und Vermögensschutz"

6. Liechtenstein Trust Conference zum Thema
v.l. Adam Hofri-Winogradow, Kurt Moosmann, Johanna Niegel, Maurizio Lupoi, Francesco A. Schurr, Paul Matthews und Rupert Ticehurst (Foto: Michael Zanghellini)

Vaduz (FL) Bereits zum sechsten Mal veranstaltete der Lehrstuhl für Gesellschafts‐, Stiftungs‐ und Trustrecht an der Universität Liechtenstein die Liechtenstein Trust Conference mit neusten wissenschaftlichen Erkenntnissen und praxisnahen Tipps internationaler Experten. Am 12. April 2016 widmete sich die gut besuchte Tagung dem Thema „Trust Protektoren, Private Trust Companies und Vermögensschutz“.

Aufgrund seiner Flexibilität und seiner bewährten Einsetzbarkeit in familiären Konstellationen sowie zum Vermögensschutz findet das Institut des Trust weltweit immer mehr Beachtung. Das gilt insbesondere in Liechtenstein, weil - wie die Referenten meinten - „der Trust vermehrt von LiechtensteinerInnen in Anspruch genommen wird, um zum Beispiel Scheidungen zu regeln“ bzw. „es Familien zu ermöglichen, mobiler zu werden“. Aus diesem Grund ist Liechtenstein dazu angehalten, sich neben den nationalen auch mit den international diskutierten Themen auf diesem Gebiet auseinanderzusetzen.

Private Trust Companies und Vermögensschutz
Im ersten Teil der von Prof. Dr. Francesco A. Schurr und seinem Team konzipierten Tagung widmete sich Dr. Kurt Moosmann dem Thema der Private Trust Company und Family Governance sowie Rupert Ticehurst den praxisrelevanten Aspekten des Vermögensschutzes. Im Anschluss daran wurde der Fokus auf den Trust in Civil-Law-Rechtsordnungen gelegt und in diesem Zusammenhang beschäftigte sich Prof. Dr. Maurizio Lupoi mit der Frage, inwieweit der Trust mit den rechtlichen Grundsätzen im Civil-Law-Rechtskreis (v.a. am Bespiel Italiens) vereinbar ist. Daraus wurden auch wichtige Erkenntnisse für Liechtenstein gewonnen.

Zunehmende Bedeutung von Ermessenstrusts und Trust Protektoren
Am Nachmittag erfuhren die Teilnehmenden mehr zu Ermessenstrusts und Trustinnovationen in der Praxis sowie zum Thema Trust-Protektoren. Aufgrund der zunehmenden Nachfrage nach Ermessenstrusts wird es für die Praxis immer wichtiger, den Massstab für die Ermessensausübung durch den Trustee zu ermitteln. Nach einer ausführlichen theoretischen Erläuterung dieses Themas durch Prof. Dr. Francesco A. Schurr kam es zu einer Darstellung der zur internationalen Trustpraxis gewonnenen empirischen Erkenntnisse von Dr. Adam Hofri-Winogradow. Insbesondere Kunden aus Civil-Law-Rechtsordnungen, welche die Vorteile von Trusts in Anspruch nehmen wollen, haben oftmals Bedenken bei einer vollständigen Aufgabe der Kontrolle über ihr Vermögen. Dies gilt vor allem dann, wenn sich Assets in ausländischen Jurisdiktionen befinden. Dieses Problem lässt sich durch die Ernennung eines Trust-Protektors überwinden. Bekanntlich ist die Figur des Trust-Protektors in Offshore-Rechtsordnungen besonders ausgeprägt und gewinnt weltweit zunehmend an Bedeutung. Da die Rolle von Protektoren von Land zu Land variiert, wurde sie von Prof. Dr. Paul Matthews sowie Dr. Johanna Niegel aus Sicht verschiedener Länder beleuchtet.

Raum für individuelle Fragen
Die international anerkannten Experten aus Wissenschaft und Praxis standen im Anschluss an ihre Präsentationen sowie im Rahmen einer finalen Paneldiskussion für Fragen zur Verfügung. Die von den Teilnehmenden unterschiedlichen gestellten Fragen sorgten für rege Diskussion.

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