Abschluss des Interreg-Projektes "Initiative 50+" beim BFI Oberösterreich

Abschluss des Interreg-Projektes

Linz (A) Ganz im Zeichen des demografischen Wandels stand die Abschlussveranstaltung des Interreg-Projekts „Initiative 50+“, an dem sich das BFI Oberösterreich und das in Budweis ansässige Bildungsinstitut Jihoceska rozvojova beteiligten. Der Fokus lag auf den Herausforderungen, vor denen ältere Generationen in den Betrieben und am Arbeitsmarkt stehen. „Die Zielgruppe ‚50+‘ wird am Arbeitsmarkt oft und gern als ‚Problemgruppe‘ bezeichnet“, sagt Projektkoordinator Gerald Roithmeier vom BFI Oberösterreich.

Dabei sei diese abwertende Titulierung völlig fehl am Platz. „Die älteren Arbeitnehmer sind gefragter denn je.“ Zwar nicht unbedingt wegen ihrer besonderen Qualitäten, sondern weil junge Arbeitskräfte, die sie bislang aus dem Job drängten, schlicht und einfach fehlen.

Handbuch mit vorbildlichen Ansätzen
Der Output des grenzüberschreitenden Projektes, das sich einerseits an Trainer in der Erwachsenenbildung und andererseits an Personalverantwortliche von Unternehmen in der Grenzregion Mühlviertel/Südböhmen richtete, ist beachtlich: acht Schulungen, eine Konferenz, der Aufbau eines Experten-Netzwerkes und ein Handbuch, das vorbildhafte Ansätze zeigt, wie man die Generation „50+“ in Arbeit halten kann.

Spielen Sie Ihren Trumpf aus!
Bei der Abschlussveranstaltung wies Christa Hochgatterer, Regionalleiterin des AMS Perg, auf einen Paradigmenwechsel in der Arbeitslosenberatung hin. „Es wird zukünftig in erster Linie um die Vorteile und Stärken dieser Zielgruppe gehen und nicht mehr um die fehlenden Fähigkeiten.“ Gemeinsam mit ihrem Team entwickelte Hochgatterer 16 Spielkarten mit dem Titel „50+ – spielen Sie Ihren Trumpf aus!“ Jeder Arbeitsuchende kann sich eine Karte, auf der spezielle Stärken beschrieben sind, aussuchen. „Und rund um die gewählte Karte werden dann die Bewerbungsaktivitäten aufgebaut“, erklärt Hochgatterer.

Maximilian Wurm, Geschäftsführer der Firma Count IT in Hagenberg, zeigte anhand einiger Beispiele auf, wie wichtig ihm ein Miteinander der Generation in seinem Betrieb ist. „Wir sehen den gesamten Menschen mit all seinen Fähigkeiten und nicht nur den kleinen Teil an Fachwissen, der in Auftragszusammenhängen abgerufen wird“, sagt Wurm. „Durch das Zulassen und Fördern der Begabungen und unterschiedlichen Potenziale, die in jeder Person vorhanden sind, wird für die Firma ein großer Kreativitätspool erschlossen.“

Eva Pernthaler von der AUVA-Landesstelle in Linz erklärte, wie man es schafft, dass Mitarbeiter lange und gern arbeiten wollen. „Beim Veränderungsprozess, der das Älterwerden mit sich bringt, ist besondere Achtsamkeit erforderlich.“ Man müsse Signale rechtzeitig erkennen. „Nur durch ständiges Überprüfen der Arbeitsbedingungen und der Arbeitszufriedenheit kann eine hohe Leistungsbereitschaft und Leistungsfähigkeit gesichert werden.“ Führungskräfte seien zu besonderer Sensibilität aufgerufen. Weiterbildung in diesem Bereich sei für sie sehr empfehlenswert, so Pernthaler.

„Im Zuge der Abschlussveranstaltung wurden viele weitere Erkenntnisse und erprobte Beispiele vor den Vorhang geholt“, sagt Projektkoordinator Roithmeier. Er lädt Interessierte ein, sich das Handbuch und alle Vorträge kostenlos von der Website des BFI Oberösterreich – www.bfi-ooe.at – downzuloaden.

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