Aktueller „Baubranchenindex“ spiegelt gedämpfte Stimmung in Tirols Bauwirtschaft wider

Aktueller „Baubranchenindex“ spiegelt gedämpfte Stimmung in Tirols Bauwirtschaft wider
Anton Rieder, Sprecher des Tiroler Baugewerbes, Landesbaudirektor Robert Müller und Manfred Lechner, Sprecher der Tiroler Bauindustrie, zeichneten ein Stimmungsbild der Tiroler Bauwirtschaft.

Innsbruck (A) Für die heimische Bauwirtschaft stellt sich die aktuelle Situation alles andere als einfach dar. Das zeigt sich auch im aktuellen „Baubranchenindex“ (BBI), der die Stimmung in den Unternehmen widerspiegelt.

Im Fokus der Auftragnehmer-Befragung standen die Beurteilung der aktuellen Geschäftslage und die Einschätzung der Entwicklung des bauwirksamen Produktionswertes (Umsatz) sowohl für das Kalenderjahr 2013 als auch vorausschauend für das Jahr 2014.

„Das Stimmungsbild der Tiroler Bauwirtschaft liegt mit der Durchschnittsbewertung von 3,06 im gelb-grünen Bereich bei der Beurteilung „Befriedigend“ nach Schulnotensystem. Im Vergleich zum Stimmungsbild der Unternehmer im Frühjahr 2013 hat sich das Stimmungsbild im Herbst 2013 ein wenig gebessert. Dabei zeigt sich in der Betrachtung des BBI nach Unternehmen der verschiedenen Beschäftigtengrößenklassen, dass Unternehmen mit 250 und mehr Beschäftigten ein kritischeres Stimmungsbild abgeben als Unternehmen mit weniger Beschäftigten“, berichtet Manfred Lechner, der Sprecher der Tiroler Bauindustrie.

Geschäftslage der Unternehmen –Rückblick und Entwicklung

Rückblickend auf die vergangenen zwölf Monate verzeichnen 31,3 Prozent der Unternehmen einen Anstieg des bauwirksamen Produktionswertes (Umsatzes). Für 45,5 Prozent der Unternehmen ist der bauwirksame Produktionswert gleich geblieben. 23,2 Prozent der Unternehmen geben an, dass der bauwirksame Produktionswert ihres Unternehmens in den vergangenen zwölf Monaten gesunken ist.

Als Prognose für den bauwirksamen Produktionswert (Umsatz) des eigenen Unternehmens für das Jahr 2014 erwarten rund 16 Prozent, dass dieser steigen wird. Eine Steigerung des bauwirksamen Produktionswertes der gesamten Branche sehen nur 6,3 Prozent. Schätzen rund 36 Prozent, dass der bauwirksame Produktionswert des Unternehmens in den nächsten zwölf Monaten sinken wird, so steigt der Anteil der Unternehmen, welche für die gesamte Branche einen sinkenden bauwirksamen Produktionswert in den nächsten zwölf Monaten erwarten, auf 44,7 Prozent an.

Dabei werden sinkende bauwirksame Produktionswerte im kommenden Jahr vor allem im Wohnbau, Verkehrswege- und Tunnelbau sowie im sonstigen Tiefbau erwartet.

Wie sich die Baubranche im kommenden Jahr entwickeln wird, hängt in hohem Maße von der Zahl und vom Volumen der öffentlichen Aufträge ab. Von Seiten des Landes wird sich diesbezüglich im Jahr 2014 wieder einiges tun, wie Landesbaudirektor Robert Müller berichtet: „Aufgrund eines sehr vorausschauenden Umgangs mit den vorhandenen finanziellen Mitteln, wird das Auftragsvolumen sowohl im Hochbau als auch im Tiefbau auf ähnlich hohem Niveau wie in den vergangenen Jahren liegen. Auch von anderen öffentlichen Auftraggebern gibt es positive Signale. Anders schaut es leider bei den Gemeinden aus. Sie haben mit immer höheren Aufwendungen im Sozialbereich zu kämpfen und das äußert sich in einer schwachen Investitionsbereitschaft im Baubereich.“

Betriebe leiden unter zusätzlichen Belastungen:

Neben den wirtschaftlich schwierigen Rahmenbedingungen machen der Tiroler Bauwirtschaft auch bürokratische Hürden zu schaffen. So geben 88,5 Prozent  der Unternehmen an, dass bürokratische Auflagen die Umsetzung von konkreten Projekten sehr stark bis stark belasten oder verzögern. Nur rund jedes zehnte Unternehmen fühlt sich davon weniger bis gar nicht betroffen. Anton Rieder, der Sprecher des Tiroler Baugewerbes meint dazu: „In dieser Hinsicht gibt es gewissermaßen drei Hauptproblemverursacher. Das sind die Bauordnung, die technischen Bauvorschriften und die Tiroler Raumordnung. In Kombination mit langen Verfahrensdauern, vielen notwendigen Gutachten und damit verbundenen Kosten wird derzeit leider die Umsetzung vieler Projekte erschwert. Deshalb wäre es unser Wunsch, dass die Tiroler Politik dafür sorgt, dass die Bürokratie-Handbremse gelöst wird und damit Projekte, die gewissermaßen in der Pipeline hängen, schneller realisiert werden können.“

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