Christine Heitzinger neue Vizepräsidentin der AK Oberösterreich

Christine Heitzinger neue Vizepräsidentin der AK Oberösterreich
AK-Vizepräsidentin Christine Heitzinger mit AK-Präsident Andreas Stangl

Linz (A) Bei der 10. Vollversammlung der XVI. Funktionsperiode der AK Oberösterreich wählten die 110 Kammerrät:innen über alle Fraktionen hinweg einstimmig eine neue Vizepräsidentin: Christine Heitzinger. Die Betriebsratsvorsitzende aus Hartkirchen bringt mehr als 16 Jahre Erfahrung in der Arbeitnehmervertretung mit, unter anderem als Betriebsratsvorsitzende der Firma Leha GmbH mit Sitz im Bezirk Eferding. In der AK will sie sich politisch vor allem für die Gleichstellung von Frauen in der Arbeitswelt einbringen und dazu den Dialog und die Zusammenarbeit mit allen Fraktionen suchen.

Christine Heitzinger folgt Elfriede Schober in dieser Funktion nach, die im März zur Bundesfrauenvorsitzenden der Gewerkschaft PRO-GE gewählt wurde und somit ihren Arbeitsort nach Wien verlegt hat. Bei der Vollversammlung vergangenen Dienstag dankte sie Elfriede Schober: „Ich will ihre erfolgreiche und engagierte Arbeit als Vizepräsidentin fortsetzen und vor allem für Frauen in der Arbeitswelt etwas weiterbringen. Schließlich würde weder die Arbeitswelt noch unsere Gesellschaft ohne die enormen Leistungen der Frauen funktionieren“, so die 55-Jährige.

Die gebürtige Bayerin absolvierte in Berchtesgaden eine Lehre zur Hauswirtschafterin, arbeitete unter anderem in einem Ferienheim, in der Reinigung von Krankenhäusern und in der Gastronomie. 2004 zog sie mit ihrem Mann, einem Hartkirchner, in dessen Heimatgemeinde und begann dort bei der Leha GmbH in der Produktion zu arbeiten. Dort gründete sie mit weiteren Kolleg:innen im Jahr 2007 einen Betriebsrat und ist seitdem dessen Vorsitzende. Die anfänglichen Bedenken des Chefs, dass dies dem Betrieb schaden könnte, konnte Heitzinger schnell zerschlagen: „Er hat schnell bemerkt, dass es mir darum geht, miteinander zu arbeiten, um das Beste für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und somit für den Betrieb herauszuholen“, sagt Heitzinger.

Das konstruktive Miteinander ist auch ein wesentliches Anliegen in ihrer neuen Funktion als Vizepräsidentin der AK Oberösterreich. „Es gibt enorme Herausforderungen, denen die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und deren Familien ausgesetzt sind. Wir können diese nur in einer gemeinsamen Anstrengung bewältigen“, so Heitzinger. Politische Schwerpunkte sind vor allem der flächendeckende Ausbau von kostenlosen Kinderbildungs- und Kinderbetreuungseinrichten, die beiden Elternteilen Vollzeitarbeit ermöglichen. Zudem müsse die Ungleichheit der Geschlechter in der Arbeitswelt aufgehoben werden, etwa Einkommensnachteile von Beschäftigten in Branchen, in denen vorrangig Frauen arbeiten: „Typische Frauenberufe müssen aufgewertet werden. Es gibt aus meiner Sicht keine Rechtfertigung dafür, dass es so eklatante Unterschiede zwischen den Einkommen von Männern und Frauen gibt“, sagt Heitzinger.

Auch gegen Gewalt an Frauen will sich die neue AK-Vizepräsidentin engagieren: „Ich beobachte mit großer Sorge die Zunahme an Gewalt gegen Frauen. Seien es Femizide im privaten Bereich oder aber auch Übergriffe, die in der Arbeitswelt passieren. Wir müssen hier noch deutlich die Sensibilisierungs- und Aufklärungsarbeit verstärken und die Frauen ermutigen, sich aus der finanziellen Abhängigkeit von gewalttätigen Männern zu lösen. Und wir brauchen eine deutliche Aufstockung der Mittel für Frauenberatungsstellen, Frauenhäuser und Organisationen, die sich für Gleichbehandlung einsetzen“, so Heitzinger.

Christine Heitzinger ist seit März 2023 ÖGB-Landesfrauenvorsitzende (ebenfalls in der Nachfolge von Elfriede Schober), seit 2014 bundesweite Fachbereichsvorsitzende für den Bereich Dienstleistungen in der Gewerkschaft Vida und seit 2019 Vida-Landesfrauenvorsitzende. Sie ist auch Regionalvorsitzende des ÖGB und der FSG im Bezirk Eferding und verhandelt die Kollektivverträge von Handelsarbeiter:innen, Friseur:innen, für Beschäftigte im Fußpfleger-, Kosmetiker- und Masseurgewerbe sowie in Garagen-, Tankstellen- und Serviceunternehmungen. Einen Ausgleich zu ihrer Arbeit findet sie in ihrem Zuhause und bei ihren Tieren.

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