Die Digitalisierung der Tourismusbranche

Die Digitalisierung der Tourismusbranche
Fritz Kraft (Krafttourismus), Markus Kofler, Gernot Deutsch und Erich Neuhold (v.l.n.r.).(© BÖTM/Grießenböck)

Bad Waltersdorf (A) Die Digitalisierung wird die Tourismusbranche in den nächsten Jahrzehnten grundlegend verändern. Gäste wollen sich heute auf die Schnelle „entschleunigen“ und suchen smarte Lösungen in einer immer komplexeren Welt. Das stellt die Tourismusorganisationen vor große Herausforderungen. Sie müssen im Spiel der globalen Veränderungen am Ball bleiben. Mit denselben Mitteln müssen mehr Aufgaben bewältigt werden.

Um dieses Problem zu diskutieren, lud der Bund Österreichischer Tourismusmanager (BÖTM) zum dreitägigen Top-Seminar ins Quellenhotel Bad Waltersdorf. Über 60 Tourismusmanager aus den verschiedenen Bundesländern konnten Präsident Josef Schirgi und Seminargestalter Markus Kofler nach Bad Waltersdorf locken, um mit geladenen Fachexperten der Frage nachzugehen, welche Wege der Tourismus in Zukunft beschreitet.   

Heiltherme-Geschäftsführer Mag. Gernot Deutsch „Die für die Zukunft so wichtige Digitalisierung mit den Top-Experten des österreichischen Tourismus zu diskutieren, ist für uns als Leitbetrieb eine große Ehre, aber vor allem ein wichtiger Meilenstein auf unserem eigenen Weg in diese Richtung.“

Technik gibt den Tackt vor
Neue Medien haben die klassische Werbung verändert. Touristiker sollen mit „Snack Content“ arbeiten und mit sogenannten „Vine Videos“ in wenigen Sekunden Lust auf Urlaub machen. Die Technik gibt den Tackt vor. Ein Beispiel ist auch das „Gaming“, das zum Breitensport geworden ist. „42 Prozent der Deutschen sind Gamer“, sagt Hans-Willy Brockes, Geschäftsführer des ESB Marketing Netzwerk. Er weist darauf hin, dass gerade hier ein enormes Potential für Destinationen liegt. Touristiker müssen sich überlegen, wie sie den verspielten Gast mit virtuellen Erlebnissen erreichen, bevor er ganz real im Urlaubsort eintrifft.

Laut Petra Stolba, der Geschäftsführerin der Österreich Werbung (ÖW), werden die nächsten Jahre fundamentale Entwicklungen mit sich bringen. Dabei stehen die Partner vor keiner einfachen Aufgabe. Denn Österreich beheimatet mit der ÖW, neun Landesorganisationen, 90 Destinationen und 1600 Tourismusverbänden eine bunte Vielfalt an touristischen Organisationen, in der jeder auf seine eigene Vermarktung fokussiert ist. „Der Gast denkt aber nicht in Bundesländern und Regionsgrenzen“, gibt Stolba zu bedenken. Die Fragestellung wird daher lauten, wie man künftig noch effizienter zwischen Produkt und dem Markt vermitteln wird können. Komplexe Probleme erfordern jedoch eine differenzierte Herangehensweise. „Solange das West-Ost-Gefälle der Tourismuslandschaft Österreichs noch so stark ausgeprägt ist, kann es keine einfache Patentlösung geben, mit der alle zufrieden sind.“

Neue Rollen und Aufgaben
Dass es oft zu Doppelgleisigkeiten in Punkto Marktauftritt kommt, davon ist auch Gernot Memmer, der Geschäftsführer der Tourismusberatung Kohl und Partner, überzeugt. Immer noch sehen sich Tourismus Management Organisationen mit falschen Erwartungshaltungen konfrontiert. Sie werden als Bettenfüller und Verkaufsmaschine gesehen. „Diese Organisationen entwickeln sich in Zukunft zu Kompetenzzentren, die Produktentwicklung und das Erlebnisdesign vorantreiben“, sagt Gernot Memmer. Das klassische Marketing sieht der Experte künftig als einen kleinen Bereich. „In Zukunft wird man politische Grenzen neu denken müssen. Denn die Grenzen setzt der Gast.“

Wie sich der Wandel bereits in der Praxis auswirkt, das verdeutlicht Josef Schirgi, der Präsident des BÖTM und TVB-Geschäftsführer von Serfaus-Fiss-Ladis. „Wir haben mittlerweile sechs Mitarbeiter, die nichts anderes mehr machen, als sich mit dem digitalen Thema zu beschäftigen. Was heute aktuell ist, ist morgen schon wieder alt“, so Schirgi. Er sieht den Trend als Chance, gibt aber auch zu bedenken, dass es keinen Trend ohne Gegentrend gibt. Die neuen Herausforderungen bedeuten viel Arbeit, aber Seminare wie dieses garantieren, dass Österreich in Sachen Tourismus auch weiterhin am neuesten Stand bleibt.

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