Drittes SSGM Forum über die Chancen von Smart-Street-Innovationen

Drittes SSGM Forum über die Chancen von Smart-Street-Innovationen
Die SSGM Mitglieder und Keynote-Speaker: Thomas Kloss, Edwin Meerbeck, Wolfgang Lusak, Bernhard Gruber, Michael Fritthum, Kurt Sigl, Matthias Groher, Alexander Meissner, Mario Rohracher, Bernhard Höfert, Arnold Feiersinger, Christof Braunegg, Matthias R?ther, Ewald Eichlberger, Stefan Pfeffer

Melk (A) Das 3. Forum SSGM zeigte die neuesten Mobilitäts-, Zivilschutz- und Infrastruktur-Trends auf, Experten nahmen zum politischen Ringen um die Klimawende klar Stellung, Firmen präsentierten marktreife Technologie-Verknüpfungen und Ideen.

Es ging gleich flott los beim kürzlich abgehaltenen dritten, mit hochrangigen Experten besetzten Forum für „smarte, sichere und grüne Mobilität“ in Melk. Alle Keynote-Speaker und Experten  des Forums bekannten sich zu Technologie-Offenheit, die meisten sprachen aber auch von einer sehr bedauerlichen und verzerrenden öffentlichen Berichterstattung und Wahrnehmung bezüglich E-Mobilität. Diese würde durch die Macht von Konzernen verursacht, welche Verbrennungsmotoren und Atomenergie vertreten. Gleich entstand eine heftige Diskussion. Aber auch das Thema Zivilschutz bezüglich Katastrophen, Blackout und Notfalls-Hilfe ließ die Diskussion anschwellen. Der Bedarf nach nachhaltig-digitalen Lösungen sei da „vital“, aber das Bewusstsein dafür gering. Viele wollten auch wissen, wann denn nun der beste Zeitpunkt für den Umstieg auf ein E-Mobil sei, wo und wie man dann zu einer verlässlichen Strom-Ladestation käme.

Generalsekretär Mario Rohracher von der GSV-Plattform für Mobilität meinte, dass die Mobilitätswende „nicht mit Verboten, sondern mit neuen Möglichkeiten und Anreizen“ umgesetzt werden sollte, sie sei „jedenfalls unumkehrbar“. Aber wir müssten „aufs Tempo drücken“, den „öffentlichen Verkehr weiterentwickeln“ aber auch „mit mehr Komplexität leben“, weil die Bedürfnisse in Stadt und Land sehr unterschiedlich seien.

Präsident Kurt Sigl vom Bundesverband für E-Mobilität Deutschland forderte einen „schon seit langem fälligen Ausbau der E-Netze“. Er verwies darauf, dass E-Fuels zehnmal mehr Energie zur Befüllung brauchen würden als E-Mobilität, Wasserstoff bis zu 3,5 Mal mehr. Zum Thema Verfügbarkeit von Strom für E-Autos sagte er: „1 Million E-Autos bedeuten eine Mehrbelastung des Netzes in Deutschland von 0,1%! Würden wir sofort alle 47 Millionen PKW auf Elektrik umrüsten, hätten wir im Worst Case eine Mehrbelastung von max. 15%, da wir aber mehr und mehr bidirektional laden und entladen werden, wird es diesen Worst Case nicht geben. Der beste Zeitpunkt zum Umstieg aus E-Mobilität sei jetzt, es sei wichtig liebgewonnene aber sich negativ auswirkende Gewohnheiten abzulegen.“

SSGM-Präsident Alexander Meissner mahnte angesichts der EU-Klimaziele die konsequente Umsetzung der Klimawende ein, „bis 2030 müssen wir alle die CO2-Emmissionen gegenüber 1990 um 55% senken, 2050 soll Europa komplett treibhausgasneutral sein“. Dafür seien die „in einem patentierten Lichtmast-Tragwerk mit digitalem Steuergerät möglichen technischen Funktionen wie E-Ladestationen, Erneuerbare Energie-Erzeugung am Mast, Lichtmanagement, Verkehrsleittechnik, Sicherheitseinrichtungen ein ganz wichtiger Beitrag“ Er präsentierte auch einen für Blackout und Katastrophen-Situationen die Verbindung zwischen Bevölkerung und Verwaltung aufrecht erhaltenden „Notfallmast“, der Information, Verhaltenshinweise und Hilfestellungen ermöglicht und auch notwendige Rettungsketten aller Art in Bewegung setzen kann, „wenn sonst nichts mehr funktioniert“.

Matthias Rüther von Joanneum Research zeigte die große Vielfalt, der von seinem Forschungsinstitut entwickelten bzw. in Entwicklung gebrachten Technologien für die professionelle Beobachtung und Erfassung von Verkehrsbewegungen, Verkehrsdaten und Straßenzuständen auf, „mit unserer akustischen, visuellen und sonstigen Sensorik können wir die intelligente Straße für öffentliche Hand, Wirtschaft und Verkehrsteilnehmer sicherer, effizienter und sparsamer machen. In einem kompletten, funktionierenden System“.

Matthias Groher vom Institut Neue Mobilität Berlin plädierte für mehr „neue kreative Betreiber- und Geschäftsmodelle in Kommunen“, welche regional relevante Informationen bringen könnten, es entstünden „neue E-Fahrzeuge zwischen Fahrrad und Auto“ und „neue Kommunikationswege zwischen Kommunen und Verkehrsteilnehmern“. Er nannte neue spezialisierte und leichte E-Fahrzeuge mit Fernsteuerung als Beispiel. „Bevor Google, Microsoft, USA und China in Europa den Verkehr übernehmen, sollten wir selbst neue Zukunfts-Mobilitäts-Angebote auf den Markt bringen“.

In der Podiumsdiskussion wurde der Frage nachgegangen, warum es so mühsam ist, die E-Mobilität mit ihren so positiven Beiträgen für die Klimawende durchzusetzen. Wie das kooperative Angebot der SSGM-Gruppe noch besser in die Realität gebracht werden könnte. Die Stimmung schwankte zwischen echter Euphorie, „unsere Ideen sind nicht mehr aufzuhalten“ und Bedenken, welche durch „den Unsicherheit verströmenden Ukrainekrieg, die Abhängigkeit von US-Datenkraken und China-Rohstoffen sowie die beharrende Position vieler Politiker“ genährt werden. Die nachhaltig-digitale Wirtschaft ist mehrheitlich klar für „volle Kraft voraus für E-Mobilität und nachhaltige Smart City- und Smart Street-Innovationen“.

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