EBSCON 2022 stand im Zeichen der "Souveränität" der europäischen Chip- und Elektronik-Industrie

EBSCON 2022 stand im Zeichen der

Graz/Villach (A) Die Souveränität der europäischen Chip- und Elektronik-Industrie – also wie wesentliche und wichtige Teile der Branchen-Wertschöpfung zurück nach Europa geholt werden können und die Technologie-Souveränität auch für die Zukunft gesichert werden kann – stand im Fokus der EBSCON 2022, die am 05. Oktober mit mehr als 300 Teilnehmer:innen im Grazer Congress über die Bühne ging.

Unter dem Motto „Brücken bauen für morgen“ waren sich die Spitzenvertreter:innen der europäischen EBS (Electronic Based Systems)-Branche, Expert:innen aus der Forschung und das Fachpublikum vor Ort und im Live-Stream einig, dass der ‚European Chips Act‘, also das europäische Chip-Gesetz, ein Meilenstein in der Geschichte der EU sein kann, es aber eine rasche Umsetzung der Investitionszusagen auf Ebene der Nationalstaaten braucht. Weitere Themen spannender Präsentationen und Diskussionen waren die Chancen von Start-ups und KMU im Bereich der EBS, „Security of Things“ durch verlässliche EBS sowie die Umsetzung des europäischen Green Deals durch elektronikbasierte Systeme und Energie-Effizienz. Die Präsentation der Silicon Austria Labs, Kooperationsmöglichkeiten für Start-ups und das Talent Spotlight rund um Ideen zur Gewinnung von Mitarbeiter:innen rundeten das Programm ab.

„Silicon Alps versteht sich als Ermöglicher von Innovationen und als Brückenbauer für Kooperationen. Mit der heurigen EBSCON und ihren mehr als 300 Teilnehmer:innen aus Österreich, Deutschland, Lettland, Polen, Slowenien, den USA und Japan sind wir sehr zufrieden. Die Vernetzung und Diskussion zwischen dem Live-Publikum und den Online-Teilnehmer:innen hat auch dieses Jahr wieder sehr gut funktioniert und den Stellenwert der EBSCON als Leuchtturm des Silicon Alps-Netzwerks bestätigt. Und wir haben viele tolle Anregungen für die EBSCON 2023 erhalten“, freut sich Cluster-Geschäftsführer Robert Gfrerer.

In ihrem Eröffnungsstatement unterstrich die steirische Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl die Vorreiterrolle der Steiermark und Kärntens als EBS-Hotspot sowie die hervorragende Kooperation von Unternehmen und Forschung für eine digitale und grüne Transformation. Gaby Schaunig, Landeshauptmann-Stv.in von Kärnten betonte, dass es noch mehr Kooperation und Tempo brauchen werde, um die Brücken in Richtung dieser Transformation zeitgerecht zu bauen.

Topic 1: Souveränität der europäischen Chip- und Elektronik-Industrie
NXP-CEO Markus Stäblein führte in seiner Key Note aus, welche Bedeutung Innovationen in der EBS- und Halbleiter-Branche für die Gestaltung der Welt von morgen haben werden: „Wir stehen vor einer Explosion, was smarte Endgeräte betrifft: Bis 2030 werden weltweit über 75 Milliarden Endgeräte in einem ‚Internet of Things‘ verbunden sein – von Autos über unsere Smartphones bis hin zu Smart Homes. Gerade beim Auto als komplexestem „Endgerät“ auf unserem Planeten machen wir sehr schnell große Schritte in Richtung Zukunft. Bereits heute hat ein Auto rund 1.000 Halbleiter eingebaut, bis 2030 werden es nicht nur um 40 % mehr sein, sie werden auch eine wesentlich größere Datenmenge verarbeiten können“.

Welchen Beitrag Japan und die USA zur Realisierung der europäischen Ambitionen in Richtung mehr Souveränität leisten können, stellten Andy Kondo, Amplify Japan, und Dieter Hoffend, Intel Deutschland, in den Mittelpunkt ihrer Präsentationen.

“Come to Japan now! We welcome European technology” so die überaus herzliche Einladung von Andy Kondo, der online eine Übersicht über den japanischen EBS-Markt gab und Kyushu, das japanische „Silicon Island“, präsentierte. Als besonders wichtige Faktoren für eine fruchtbare Zusammenarbeit zwischen Japan und Europa hob Kondo die offene Haltung Japans gegenüber Innovationen und die Ähnlichkeit der beiden Gesellschaften hervor.

Dieter Hoffend fasste in seinem Impuls-Statement die Intention hinter den aktuellen massiven Investitionen von Intel in Europas Chip- und Elektronik-Industrie, die zehntausende Jobs schaffen werden, mit dem Slogan „Developed for Europe – Designed in Europe – Manufactured in Europe“ zusammen und betonte die Wichtigkeit von Kooperationen.

Topic 2: Start-ups und KMU im EBS-Ökosystem
Die Möglichkeiten für Start-ups und KMU im EBS-Ökosystem bildeten den zweiten Themenschwerpunkt der heurigen EBSCON. Auf Basis der Impuls-Statements von Peter Sorowka (Cybus GmbH) und Markus Pistauer (CISC Semiconductor GmbH) wurde entlang des Slogans „Agility meets Factory“ über Möglichkeiten für kleinere Unternehmen innerhalb des European Chip Acts, Vor- und Nachteile unterschiedlicher Finanzierungsformen für Start-ups und KMU, Kooperationsmöglichkeiten, aber auch potentielle Probleme in der Zusammenarbeit aufgrund unterschiedlicher Geschwindigkeiten diskutiert.

Topic 3: „Security of Things“ durch verlässliche EBS
Jürgen Pansy (Nuki Home Solutions GmbH) und Michael Jerne (NXP Semiconductors Austria GmbH & Co KG) steckten mit ihren Impuls-Statements den Rahmen zur Diskussion, welchen Beitrag EBS zur Sicherheit der für 2030 prognostizierten 75 Milliarden vernetzten Endgeräte leisten können. Neben der Datensicherheit und dem Datenschutz stand dabei die Wichtigkeit des Vertrauens der User:innen in die Produkte im Zentrum.

Topic 4: EBS – Nachhaltigkeit und Energie-Effizienz
Ob und wie EBS den ökologischen Fußabdruck sowohl von Unternehmen als auch Personen verringern und damit den europäischen „Green Deal“ unterstützen können, stand im Zentrum der Präsentationen von Andrea Fabre (ams-OSRAM AG) und Sara Carniello (JOANNEUM RESEARCH). Auch hier gilt: Für die Bewältigung der Herausforderungen des Klimawandels braucht es neben exzellenter Technik wiederum Kooperationen und Networking.

Schwerpunkt: Junge Talente finden!
Angesichts des wachsenden Fachkräftemangels liegt die Suche nach neuen Mitarbeiter:innen dem Silicon Alps Cluster besonders am Herzen. Im Rahmen des Panels „Talent Spotlight“ diskutierten Vertreter:innen von AMS, Wirtschaftskammer, AT&S und Uni for Life über ganz unterschiedliche Strategien wie die internationale Suche nach Fachkräften, die Lehrlingsausbildung in Österreich, staatliche Förderungsprogramme, Mitarbeiter:innen-Bindungsprogramme u.v.m. Allgemeiner Tenor: Die aktuelle Situation ist kritisch.

„Wir brauchen ein neues Narrativ, um junge Menschen für die EBS-Branche zu begeistern. Daher werden wir in unserer Cluster-Arbeit einen besonderen Fokus auf das Thema Gewinnung neuer Mitarbeiter:innen für unsere Betriebe legen. Wir haben dazu bereits zwei konkrete Projektideen ausgearbeitet und hoffen, dass wir die Finanzierung bald sicherstellen können“, so Robert Gfrerer.

In der abschließenden Podiumsdiskussion wurde die Wichtigkeit einer gemeinsamen Anstrengung von Politik und Unternehmen zur Umsetzung der digitalen und grünen Transformation betont. Am Wunschzettel der Silicon Alps Cluster-Eigentümer und Hauptpartner für die EBSCON 2023 stehen u.a. die Themen Best Practices bei Kooperationen, Zusammenarbeit mit dem Bildungsbereich und Einbindung von Schulen in die Konferenz, erfolgreiches Mentoring im B2B-Bereich sowie inspirierende Inputs von außerhalb des EBS-Ökosystems.

Matchmaking in der Silicon Alps Business Lounge
Auch das Netzwerken kam bei der EBSCON 2022 nicht zu kurz: Im Zuge der B2B-Meetings wurden bei inspirierenden Gesprächen neue potentielle Geschäftspartner:innen kennen gelernt und die Basis für neue Kooperationen gelegt.

Auf Social Media Teilen:          

Silicon Alps Cluster GmbH

  Europastraße 12, 9524 Villach/St. Magdalen
  Österreich
  +43 664 4184557

Kein Logo vorhanden

Könnte Sie auch interessieren