Focus Digital Leadership - Neue Führungsstile sind gefragt

Focus Digital Leadership - Neue Führungsstile sind gefragt
Josef Fritz/BOARD SEARCH

Wien (A) Der European Club for Excellence in Leadership and Management (EULEAD) lud Ende August zur "EULEAD Summerschool 2021" ins Benediktinerstift Göttweig in der Wachau (NÖ). Die Tagung für Fach- und Führungskräfte aller Branchen und Organisationen stand unter dem Titel "Focus Digital Leadership - Neue Führungsstile sind gefragt".

Dazu befasste sich ein Round Table Diskussionspanel mit dem Postulat "Digital Leadership ist Chefsache! Mit neuen Führungskompetenzen in die digitale Zukunft." Das Impulsreferat und die Moderation oblag Dr. Josef Fritz, Managing Partner von BOARD SEARCH. Seine Kernaussagen:
Digitalisierung könne etwas Großartiges sein - oder etwas Negatives, wenn es z.B. von Staaten oder Riesenkonzernen ausgenützt wird. Kritiker sehen die Macht von Staaten schon längst an dominierende US- und China-Konzerne abgegeben. Schon die Hälfte der Weltbevölkerung sei in der Einflusssphäre von Facebook und der Konzern wisse daher von der Hälfte der Weltbevölkerung mehr als uns lieb ist und verdient 85 Milliarden Dollar jährlich (!) am Verkauf dieses Wissens an die Werbeindustrie. Europa sollte den "Digital Game Change" als Chance nützen; unsere Unternehmen sollten nochmals mindestens 5% ihrer Investments in die Digitalkompetenz ihre Mitarbeiter stecken; Und die Staaten müssten massiv in (Glasfaser/Breitband) Infrastruktur für Digitalisierung und Unternehmen in digitale Prozessabläufe und den Einsatz Künstlicher Intelligenz investieren. Aber schon allein das bessere Nutzen von in Firmen vorhandene Daten - nur durchschnittlich 15 % der verfügbaren Daten werden genutzt! -  birgt beachtliches Verbesserungspotenzial.

Was die Zukunft der Unternehmensführung betrifft, so sieht Fritz die Führungsstile z.B. etlicher DAX-30 Konzerne als überkommen und überholt an; die Digitalisierung verändere Führung massiv. Regelmäßige Selbstreflexion von Führungskräften und Aufsichtsräten sei gefragt. Und es brauche einen Change von der Konsumgesellschaft zu einer Verantwortungsgemeinschaft.

Nützlich
Der Abt des Benediktinerstifts Göttweig, Columban Luser, sah in der Diskussion die Digitalisierung pragmatisch und praktisch: Die Kirche habe immer schon das Weltliche genützt um ihre Botschaft weiterzutragen.
Führungskompetenz (in der Kirche) hänge sehr davon ab, wer zu den Beratungsgremien der Entscheidungsträger zähle - und ob man sich beraten lasse.

Methodenanwendung
Die Prorektorin der Karl Landsteiner Privatuniversität, Mag. Sabine Siegl, betonte, dass es in der Forschung um die Methodenanwendung der Digitalisierung gehe: mit gutem Austausch und digitalen Prozessen, um die Menschen zu entlasten. Digitale Methoden sollen bessere Sicherheit und Verfügbarkeit bringen, aber die enge Beziehung zwischen Mitarbeitern und Studierenden aufrechterhalten.

Führungsaufgaben
Der Managing Partner von GPM Management Consulting, Dr. Dieter Windischbaur, sieht für Good People Management maßgeblich, dass es an der Spitze jeder Organisation ein klares Bild über Werte und Ziele gibt.
Dieser Bild-Aufbau sei die erste Aufgabe der Führungsspitze; die zweite Aufgabe von Führung sei, mit den Mitarbeitern zu erfragen, was die Ziele und Werte für sie bedeuten und was sie dazu beitragen können.

Kriseneinsatz
Univ.-Prof. Dr. Reinhard Krepler, Präsident des Wiener Roten Kreuzes, berichtete, dass man Digitalisierung schon früh in der Coronakrise für die Testungsorganisation und zur Betreuung vulnerabler Gruppen genutzt und die Digitalisierung und Vernetzung auf ganz neue Beine gestellt habe.

Good Governance
Für die geschäftsführende Gesellschafterin der Governance & Compliance-Wissensplattform INARA GmbH, Dr. Brigitta Schwarzer, MBA, ist gute Unternehmensführung: mehr zu machen als gefragt ist, gutes Vorbild zu sein, mit allen Stakeholdern "gut umzugehen"; aber auch transparent zu sein, gut nach innen und außen zu kommunizieren - und last but not least: Unabhängigkeit der Gesellschaftsorgane.

Problemsicht
Rechtsanwalt Mag. Constantin Eschlböck, sah ein Problem in all den Corporate Governance Codices: Wie wichtig sie gewesen wären, merke man immer erst dann, wenn etwas schiefläuft. Die Treuepflicht der Entscheidungsverantwortlichen gegenüber allen ihrer Stakeholder erzeuge ein Spannungsfeld, in dem die Geschäftsführung stehe.

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