Franchise: Die richtige Wahl zur Multiplikation erfolgreicher Geschäftsmodelle – und zur Vermeidung "blutiger Nasen"

Franchise: Die richtige Wahl zur Multiplikation erfolgreicher Geschäftsmodelle – und zur Vermeidung
Mag. Waltraud Martius, Geschäftsführerin und Senior Consultant SYNCON International Franchise Consultants Salzburg, hat seit 1989 über 1200 Franchise-Projekte beratend begleitet. Auf der Österreichischen Franchise Messe wird sie am 4. November 2016 einen Vortrag darüber halten, welche einzelnen Schritte notwendig sind, um Wachstum durch Franchise im eigenen Unternehmen zu erreichen.

Dass McDonald's seit Jahrzehnten Franchise gewinnbringend nutzt, weiß inzwischen jedes Kind. Danach wird es allerdings bei den meisten von uns nebulös hinsichtlich der Kenntnisse über das partnerschaftliche Geschäftsmodell. Um diese "Bildungslücke" zu schließen, hat wirtschaftszeit mit der österreichischen Franchise-Expertin Mag. Waltraud Martius gesprochen. Und stellt fest: Franchise ist ein spannendes Geschäftsmodell im Sinne einer zeitgemäßen Sharing Economy, bei dem man auch von den Erfahrungen und "blutigen Nasen" anderer profitieren kann.

Franchising ist überall – nur wissen wir das meist nicht.
Ob in der Mode-, Fitness-, Immobilien-, Lebensmittel- oder Apothekenbranche, in zahlreichen Sparten machen Firmen wie Palmers, Mrs. Sporty, RE/MAX, Ankerbrot oder Team Santé vor, dass Partnerschaft zu Erfolg führt. "Franschising ist sowohl eine Vertriebs- als auch Organisationsform, die vor allem von vier Prinzipien lebt: Selbstständigkeit, Gemeinsamkeit, Arbeitsteilung und Spezialisierung", so Waltraud Martius, Geschäftsführerin des größten österreichischen Franchise-Beratungsunternehmens SYNCON.
Dabei arbeiten zwei selbstständige Unternehmer – Franchise-Geber und Franchise-Nehmer –miteinander auf eigenen Namen und eigene Rechnung, um gemeinsam erfolgreicher zu sein, als sie es im Vergleich zum klassischen Einzelkämpfer wären. Zentrales Moment ist ein umfassender Know-How-Transfer eines erprobten und gut funktionierenden Geschäftsmodells.

Nur weil Franchise draufsteht, wird ein Produkt oder eine Dienstleistung nicht gleich besser
Aber jetzt von vorne: Wie kann ich denn überhaupt zu einem Franchise-Geber werden? Zunächst besteht die Mindestvoraussetzung darin, dass mein Geschäftskonzept über zwei Jahre und an zwei Standorten erfolgreich getestet wurde – mit Betonung auf erfolgreich. "Denn Franchise ist kein Instrument für schlechtgehende Betriebe und schon gar keines, um ein Produkt, das keiner will, besser verkaufen zu können. Aber das hat sich ja mittlerweile zum Glück herumgesprochen", sagt Waltraud Martius augenzwinkernd.

Franchise funktioniert prinzipiell in so gut wie jeder Branche, auch in solchen, an die man im ersten Moment nicht denkt wie etwa Physiotherapie (Elithera), Bürodienstleistungen (MBE), Küchen (olina), Lackreparatur (Lucky Car) oder Fahrschulen (Easy Drivers). Natürlich gibt es auch Fälle, in denen Waltraud Martius davon abrät, ein eigenes Franchise-System zu entwickeln: "Das ist meistens dann, wenn ein Produkt oder eine -palette noch nicht ganz ausgereift sind. Oder die Dienstleistung so stark personenabhängig ist, dass sie nicht von jemandem Neuen ohne großen Zeitaufwand umgesetzt werden kann."

Geben und Nehmen – Win-win für beide Seiten
Franchise ist – juristisch gesehen und im Unterschied etwa zur Lizenz oder dem Multi-Level-Marketing – ein sogenanntes Dauerschuldverhältnis, das im Moment der Vertragsunterzeichnung beginnt und dann in eine permanente Betreuungssituation übergeht. Franchise-Nehmer sind dadurch in zentralen Belangen wie Marketing, Vertrieb oder Mitarbeiterführung nicht alleine gelassen und  können auf bewährtes Know-How in zahlreichen Bereichen – angefangen von der benötigten technischen Ausstattung bis hin zur erfolgreichen Eröffnungskampagne – zurückgreifen.

Auch für den Franchise-Geber bringt die Partnerschaft viele Vorteile, indem er vom aktiven, unternehmerischen Einsatz, der Risikobereitschaft und der Arbeitsleistung seines Partners profitieren kann. Und indem gemeinsame Spezialisten wie etwa Marketing-Agenturen eingesetzt werden können, die alleine eventuell nicht leistbar wären. Zentrales Stichwort hierbei ist Arbeitsteilung. "Franchise ist eine sehr zeitgemäße Form der Zusammenarbeit im Sinne von Sharing Economy", betont Waltraud Martius. "Deshalb fällt es den Jungen meistens auch leichter, dieses Geschäftsmodell anzunehmen als den Älteren – denn die sind es heute gewöhnt zu teilen."   

Und wenn die Zusammenarbeit gut läuft, besteht optimales Franchising nicht zuletzt auch darin, dass Geber und Nehmer ihr System gemeinsam weiterentwickeln und durch Innovation im Wettbewerb noch erfolgreicher bestehen können.

Franchising ist keine automatische Gelddruck-Maschine
Ein Franchise-System allerdings alleinig aus der Annahme heraus zu entwickeln, es erspare Geld und sei ein automatischer Goldesel, ist für Waltraud Martius der falsche Weg. "Denn neben der Erstellung der Know-How-Dokumentation, der Definition von Standards oder der Entwicklung von Tools muss man zunächst einmal Zeit und Geld in ein gutes Konzept investieren, damit auch jemand anderer bereit ist, mir Geld zu bezahlen." Das Geschäftsmodell muss sich ja schließlich auch finanzieren und die Kosten sowohl des Franchise-Gebers als auch des Franchise-Nehmers decken. Üblich ist deshalb, dass Franchise-Nehmer sowohl Einstiegs-Gebühren für das Zurverfügungstellen des Geschäftskonzeptes als auch laufende Franchise-Gebühren für die permanente Unterstützung durch den Geber abliefern.

Dieser Preis macht sich für zukünftige Franchise-Nehmer bezahlt: "Dadurch, dass ich auf die Erfahrung  und das erprobte Modell meines Gebers zurückgreifen kann, erspare ich mir als Nehmer so manche Fehlschläge. Franchising bedeutet, dass sich schon ein anderer eine blutige Nase gestoßen hat", schmunzelt die studierte Betriebswirtin und erfahrene Franchise-Beraterin.

Franchise-Beratung
Wer mit dem Gedanken spielt, aus seinem Unternehmen ein eigenes Franchise-System zu entwickeln oder eine Nehmer-Filiale zu eröffnen, dem stehen neben Waltraud Martius' Beratungsunternehmen SYNCON weitere umfangreiche Informations-Möglichkeiten zur Verfügung. Etwa online auf der Webseite des österreichischen Franchise-Verbands www.franchise.at oder im deutschsprachigen Franchise Portal http://www.franchiseportal.at, wo bereits wichtige Fragen bezüglich Mitglieder, Konditionen, Einstiegs- und laufende Gebühren oder Leistungspakete geklärt werden können.

Darüber hinaus rät Waltraud Martius insbesondere, das persönliche Gespräch zu suchen. "Denn auch wenn die Zahlen, Daten, Fakten passen, muss die menschliche Komponente nicht automatisch ebenso stimmen." Eine gute Gelegenheit, diese persönlichen Kontakte zu knüpfen, bietet die Österreichische Franchise Messe http://www.franchise-messe.at/home.html am 4. und 5. November 2016 in der Wiener Stadthalle. Eine weitere, direkt vor Ort in Filialen mit Franchise-Nehmern zu sprechen. Denn Franchising ist eine offene, transparente, bunte und vielfältige Welt, die einem in jeder Einkaufsstraße und jedem Shopping Center begegnet. Oft sind wir uns dessen nur nicht bewusst.

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