Fünf österreichische Unternehmen für nachhaltiges Engagement nominiert

Fünf österreichische Unternehmen für nachhaltiges Engagement nominiert

Wien (A) Das Global Compact Netzwerk Österreich, Teil der größten CSR Initiative weltweit und in Österreich repräsentiert durch respACT, die Plattform für nachhaltiges Wirtschaften, schickt  fünf österreichische Vorzeigeunternehmen für die Local SDG Pioneers Campaign der Vereinten Nationen ins Rennen.

Sie tragen mit ihren innovativen Geschäftsideen dazu bei, den 17 Zielen für Nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) einen Schritt näher zu kommen. Der Wettbewerb für nachhaltige Unternehmen findet 2016 erstmals statt.

Seit Jänner 2016 setzen sich die 193 Mitgliedsländer der Vereinten Nationen für das Erreichen der SDGs ein. Beispiele für diese Ziele sind die Bekämpfung von Hunger und Armut, Gender-Gleichstellung, nachhaltiges Wirtschaftswachstum, Sustainable Cities, Klimaschutz oder der Erhalt der Ökosysteme an Land und im Wasser. Die SDGs liefern einen global gültigen Zielrahmen für Nachhaltigkeit. „Viele österreichische Unternehmen leisten inspirierende und beeindruckende Beiträge zu den Zielen der Vereinten Nationen“, so Daniela Knieling, Repräsentantin des Global Compact Netzwerkes Österreich und respACT-Geschäftsführerin. „Es ist schön, dass wir nun einige dieser Unternehmen einem internationalen Publikum vorstellen können.“

Im Juni werden die 10 weltweit besten und innovativsten Unternehmen von den Vereinten Nationen in New York ausgewählt. Sie bekommen als Gewinner umfangreiche Unterstützung dabei, ihre nachhaltigen Geschäftsideen zu verbreiten.

In Folge eine Darstellung der Unternehmen, die Österreich bei der Local SDG Pioneers Campaign der Vereinten Nationen vertreten:

Ashoka:
Seit 1995 unterstützt Ashoka SozialunternehmerInnen in Europa, die sich der Lösung gesellschaftlicher Herausforderungen verschrieben haben. „Jede Organisation kann ein Motor für Veränderung sein“ ist Georg Schön, Geschäftsführer von Ashoka Austria, überzeugt. Darum hat er das Programm „Ashoka Visionary Program. Empowering a New Generation of Leaders“ entwickelt. Es bringt AkteurInnen aus Zivilgesellschaft, Wirtschaft, Politik und gemeinnützigen Verbänden mit SozialunternehmerInnen zusammen, um neun Monate an gemeinsamen Initiativen zu arbeiten. Dahinter steht eine detaillierte Planung: „Wir matchen die Teilnehmenden sorgfältig nach ihren Bedürfnissen“, erklärt Schön.

atempo:
Der Inklusion verschrieben hat sich atempo. Das gemeinnützige Unternehmen unterstützt gezielt Menschen mit Lernschwierigkeiten oder Behinderungen, beispielsweise indem es Trainings für Jugendliche anbietet. „Wir leben den inklusiven Zugang auch selbst.“ erklärt Walburga Fröhlich, Geschäftsführerin von atempo. 20% ihrer Angestellten haben Behinderungen. Besonders bemerkenswert ist deren Ausbildung zu QualitätsauditorInnen, die die sozialen Services für Menschen mit Behinderungen evaluieren. Dadurch bekommen sie mehr Mitspracherecht. Eine weitere wichtige Initiative ist „Leicht Lesen“. „Mindestens 14% aller Erwachsenen haben Schwierigkeiten damit, Websites von Behörden oder Unternehmen, Ratgeber für eine gesunde Ernährung oder Informationen in Qualitätszeitungen und vieles mehr zu verstehen. „Wir helfen dabei, Informationen so umzuformulieren, dass sie leicht verständlich werden.“ Nicht nur das, atempo bildet darüber hinaus auch MultiplikatorInnen wie beispielsweise JournalistInnen oder Verantwortliche für Websites darin aus, gut verständlich zu kommunizieren.

Gugler:

Die Druckerei Gugler ist die erste österreichische Druckerei, die den Kreislaufgedanken in die Praxis umgesetzt hat. Ernst Gugler, Geschäftsführer des Familienunternehmens, erklärt: „Materialien werden als Nährstoffe gesehen die in permanenten Kreisläufen zirkulieren, sodass kein Müll produziert wird.“ Dafür wurde 2009 der gesamte Produktionsprozess der Druckerei analysiert und, wo nötig, Schritte durch andere ersetzt bzw. komplett neue Prozessschritte entwickelt. Druckprodukte von Gugler eignen sich somit zur Kompostierung, Verbrennung oder zum Papierrecycling, ohne dass der Mensch oder die Umwelt geschädigt werden. Kürzlich rief Gugler eine neue Initiative ins Leben, die sogenannte „Print the Change (PtC)-Community“. Hier teilt das Unternehmen sein Wissen mit anderen Druckereien, um gemeinsam weitere Innovationen zu entwickeln und den Kreislaufgedanken voranzutreiben. „So können öko-effiziente und gesunde Druckprodukte lokal produziert werden und müssen nicht erst hunderte von Kilometern verschifft werden“, erläutert Gugler.

Pessl Instruments:
Pessl Instruments produziert Technologien zum nachhaltigeren Einsatz von Ressourcen, beispielsweise in der Landwirtschaft. Das Unternehmen erhebt die Daten direkt auf dem Feld und bereitet diese gut verständlich auf. Die real-time Daten liefern dann eine bessere Entscheidungsgrundlage für die Bewirtschaftung. „Mit Hilfe unserer Technologien kann der Einsatz von Wasser, Pestiziden und Düngemittel reduziert und der Einfluss des Wetters auf die Ernte reduziert werden.“, beschreibt Gottfried Pessl die Vorteile. Auch die Lagerung wird durch das Monitoring effizienter. Gemeinsam mit den KundInnen entwickelt das Unternehmen Strategien, um den Einfluss des Klimawandels und den Einfluss auf die Umwelt zu reduzieren. „Langfristig wollen wir unsere KundInnen unterstützen, die Nahrungsmittelsicherheit zu verbessern, das Einkommen von kleinen Landwirtschaften erhöhen und die ökologische Nachhaltigkeit verbessern“.

whatchado:
„whatchado ist ein Handbuch für Lebensgeschichten“, erzählt Ali Mahlodji, Europäischer Jugendbotschafter und Co-Founder von whatchado. Auf der Online-Plattform finden sich tausende Videos mit Beschreibungen unterschiedlicher Berufe. Der Arbeitsalltag wird jeweils aus der Sicht derjenigen Menschen geschildert, die in diesen Berufen arbeiten. Damit soll der Orientierungslosigkeit vieler junger Menschen entgegengewirkt werden. Sie sollen Inspiration und vielleicht sogar ihre Bestimmung finden. „Wir haben unsere erste Website 2011 mit nur 17 Videos gestartet – die meisten haben wir in unserem Wohnzimmer produziert. Mittlerweile haben wir mehr als 5.000 Geschichten gesammelt.“ Mit dabei sind mehr als 200 Arbeitgeber. „Meine Vision ist eine stetig steigende Anzahl von jungen Sozialunternehmen, die die gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit angehen.“, so Mahlodji.

Hintergrundinformationen:
respACT, die Plattform für nachhaltiges Wirtschaften, ist die zentrale Anlaufstelle des UN Global Compact in Österreich und damit auch für die Sustainable Development Goals. respACT unterstützt die Unternehmen dabei, die SDGs in ihre strategische Ausrichtung einzubauen.

Die Sustainable Development Goals (SDGs) stellen eine umfassende Nachhaltigkeits-Zielsetzung der Vereinten Nationen dar. Erarbeitet wurden sie vom UN Global Compact, der weltweit größten CSR Initiative, gemeinsam mit dem World Business Council for Sustainable Development und der Global Reporting Initiative.

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