Geist&Gegenwart 2023 über die großen Fragen unserer Zeit

Geist&Gegenwart 2023 über die großen Fragen unserer Zeit
Wissenschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl mit dem deutschen Philosophen Peter Sloterdijk. Wissenschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl stehend neben dem deutschen Philosophen Peter Sloterdijk. (Foto Fischer)

Graz (A) Am zweiten Tag der des Pfingstdialoges Geist & Gegenwart auf Schloss Seggauberg in der Südsteiermark fanden neben weiteren Expertenrunden und Paneldiskussionen auch wieder die traditionellen Insieme-Gruppen statt. Ein weiteres Highlight war die Keynote des deutschen Philosophen und Publizisten Peter Sloterdijk, welcher für seine kritische Betrachtung von aktuellen gesellschaftlichen Themen international bekannt ist.

Nach einer kurzen Einleitung und Programmvorstellung des zweiten Tages durch Koordinator Herwig Hösele, drehte sich alles um die Frage „Welche Zukunft für den Wirtschaftsstandort Europa?". Das hochkarätig besetzte Panel um WIFO-Direktor Gabriel Felbermayr, AVL Vizepräsident Georg List und EcoAustria Direktorin Monika Köppl-Turyna stieg unmittelbar in eine packende Debatte über die wirtschaftliche Entwicklung Europas ein. Die bisher erwartete Erholung ab dem dritten Quartal 2023 wird allem Anschein nach nicht den Erwartungen gerecht werden, so Felbermayer gleich zu Beginn. Sowohl das Wirtschaftsforschungsinstitut als auch viele andere Ökonomen in Europa hätten die Resistenz der Inflation, insbesondere in Österreich, stark unterschätzt. Noch deutlicher formulierte es der erfolgreiche Unternehmer Georg List. So würden Kunden der AVL auf Inflationsausgleiche bei angebotenen Preisen im besten Fall mit Gelächter reagieren und in jedem Fall direkt zur Konkurrenz abwandern.

Einig war sich das gesamte Panel nach einer beinahe zwei Stunden andauernden intensiven Debatte schließlich in der Erkenntnis, dass möglichst uneingeschränkte Freiheit in der technologischen Lösungsfindung eine der unbedingten Voraussetzungen zur erfolgreichen Gestaltung einer europäischen Lösung in Bezug auf die grüne Transformation in der Wirtschaft darstellt.

Seit 2005 auf jedem Pfingstdialog fester Bestandteil des Programmes, dienten die im Anschluss gestarteten Insiemegruppen wieder der vertiefenden Behandlung von ausgewählten Fragen von Wissenschaft, Moral und Wirtschaft. Rund um das Generalthema „The European Way of Life. Anspruch und Wirklichkeit" konnten die anwesenden Teilnehmerinnen und Teilnehmer direkt mit Experten in kleinen Gruppen Fragen erörtern und sich intensiv mit Themen wie Migration & Arbeitsmarkt, Regionale Kooperationen: Dekarbonisierung, Digitalisierung, Demografie oder etwa Sicherheit(spolitik) zwischen Anspruch und Wirklichkeit auseinandersetzen.

„Dies ist jenes, und jenes ist noch etwas Anderes". Hochphilosophisch ging mit Peter Sloterdijk der elfte Pfingstdialog in einen weiteren Höhepunkt über. Mit der Vorstellung seines neuen Buches und einer Überleitung von griechischer Mythologie, über die industrielle Revolution hin zur heutigen europäischen Entwicklung mit all seinen Gefahren im Inneren und der Ferne leitete Sloterdejk intellektuell anspruchsvoll die Aufmerksamkeit auf das Finale des zweiten Tages.

Wissenschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl setzte schließlich mit einem vorsichtig optimistischen Blick auf die europäische Gemeinschaft, unseren Lebensstil und unsere Werte den Abschluss der heurigen Veranstaltung. Die Wertschätzung der jahrzehntelangen Arbeit, die in die Gründung dieser Gemeinschaft mit eben diesen Werten geflossen ist, wurde dabei von der steirischen Landesrätin ebenso hervorgehoben wie der unbedingte Wille, diese gegen innere und äußerliche Bedrohungen zu schützen. Trotz, oder gerade wegen all der aktuellen Herausforderungen lohne es sich, an der Idee Europa weiter zu arbeiten und nicht zuletzt für sie zu kämpfen. So ermutigte Eibinger-Miedl als Schirmherrin der Veranstaltung alle Anwesenden zur Konservierung sowie der Weiterentwicklung des European Way of Life.

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