Großes Interesse an Fachtagung „win13“

Großes Interesse an Fachtagung „win13“
Martin Seeberger (illwerke vkw), Josef Burtscher (Energieinstitut), die Referenten Christine Ax und Erwin Mohr, Tagungsleiter Kurt Hämmerle (Energieinstitut) (Bilder: Dietmar Mathis)

Bregenz (A) 320 Personen, überwiegend aus den Bereichen Bau & Energie nahmen an der Fachtagung „win13“ im Festspielhaus Bregenz teil. Branchenübergreifende Konzepte und praxisorientierte Lösungen standen am 29. November im Mittelpunkt der Tagung  zum Thema „Wirtschaften mit neuen Energien und Ressourcen“.


Das Energieinstitut Vorarlberg und 17 namhafte Partner vernetzten Akteure aus Planung, Bau, Energie, Industrie und Gemeinden. Organisator und Tagungsleiter Kurt Hämmerle erinnerte in seiner Begrüßung an die Ziele der Energieautonomie Vorarlberg, die dank grenzüberschreitender Initiativen ein Schwungrad im Alpenraum darstellt. Hoher Praxisbezug prägte die Tagung, die zahlreiche Fakten und praktikable Strategien ringsum das Thema Energie behandelte.

Konzentrierter Austausch
Die praxisorientierte grenzüberschreitende Zusammenarbeit, der Austausch von Know how und wertvolle Netzwerkarbeit die in der „win13“ komprimiert stattfand, sind Schritte zur Zielerreichung dieser Energieautonomie. Als erster Hauptredner brach Erwin Mohr als Mitglied des EU-Ausschusses der Regionen eine Lanze für die Anstrengungen der Europäischen Union, mittels staatlicher Regelungen Energieziele und Kreislaufwirtschaft zu steuern. Politische Bestrebungen die einen sinnvolleren Umgang mit Ressourcen einmahnen strafe das Wahlvolk zwar regelmäßig ab, der konkrete Handlungsbedarf sei allerdings gerade im rohstoffarmen Europa riesig. Es gälte in einer Flaggschiffinitiative Energie- und Ressourcenverbrauch vom Wachstum zu entkoppeln und Energie- und Ressourceneffizienz zu steigern, so der engagierte EU-Vertreter und Altbürgermeister von Wolfurt.

Handwerker als Innovationsträger
Auf die Endlichkeit der Ressourcen und die Notwendigkeit damit richtig umzugehen, verwies die deutsche Philosophin und Autorin Christine Ax als zweite Hauptrednerin. Ihr ideales Zukunftsszenario basiert auf einem neuen, tragfähigen ökologischen, sozialen und ökonomischem Gleichgewicht, von dem die Gesellschaft derzeit allerdings noch weit entfernt sei. Ax: „Die Erde verträgt einen ökologischen Fußabdruck von 12 Milliarden Hektar – tatsächlich liegt er derzeit bei 19 Milliarden Hektar“. Die Nachhaltigkeitslücke wächst, das Wachstumsdilemma lasse sich mit einer Entkoppelung von Energie- und Rohstoffverbrauch nicht ausreichend bekämpfen. Die Autorin nannte das Beispiel Lichtkonsum: je effizienter heute Lampen sind, desto stärker wächst die Zahl der eingesetzten Leuchtmittel. Man müsse den Mut haben, auch über Suffizienz - einen möglichst geringen Rohstoff- und Energieverbrauch und eine Kultur des „genug“ sprechen. Ax bezeichnete zudem die Handwerker als eine Gruppe, die sich rasch Veränderungen anpasse und damit Innovations- und Hoffnungsträger und somit „Schlüssel zur Nachhaltigkeit“ sind.

Geballte Problemlösungskompetenz fand in den nachfolgenden Workshops - von industrieller Prozesswärme in Kreislaufführung bis zur energieeffizienten Produktionshalle, von der Gemeinwohl-Ökonomie bis zur LED-Straßenbeleuchtung oder dem Einsatz von NAWAROS statt. Der Einsatz nachwachsender Rohstoffe bildet eine wichtige Basis für zukunftsfähiges Bauen im rohstoffarmen Europa. Die win13-Teilnehmer, darunter Bauprofis, Planer, Vertreter der Wirtschaft, des Tourismus und der Gemeinden sowie HTL-Schüler bis zu englischsprachigen Teilnehmern des AlpBC-Netzwerkes nahmen am späten Nachmittag an der abschließenden Podiumsdiskussion mit Festspielhaus-Geschäftsführer Gerhard Stübe zum Thema Bewusstseinsbildung und Leidensdruck teil.

Exkursionen und Ausblick
Innovative Best Practice Beispiele konnten bei den am Samstag durchgeführten drei Exkursionen zu energieeffizienten Firmengebäuden, Photovoltaik-Projekten und Holzbauarchitektur sowie NAWAROS vertiefend kennengelernt werden. Josef Burtscher (Geschäftsführer Energieinstitut) und Tagungsleiter Kurt  Hämmerle (Energieinstitut) zogen abschließend ein ringsum positives Resumée: „Das Ziel, die ,win13’ als Vernetzungsplattform sowie für vertiefenden Know-How-Transfer zu nutzen, ist mit der ersten Veranstaltung erreicht worden. Die erfreulichen Rückmeldungen der zahlreichen Teilnehmer aus dem Vier-Länder-Eck bestätigen dies eindrucksvoll“. Um richtungsweisende Perspektiven für eine erfolgreiche Wirtschaftsentwicklung weiter verfolgen zu können, soll dieses Tagungsformat in den Folgejahren wiederkehrend veranstaltet werden – evtl. auch von den deutschen oder Schweizer Partnern.

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