Jahresabschluss der Vorarlberger Illwerke AG

Jahresabschluss der Vorarlberger Illwerke AG

Bregenz (A) Die Reaktorkatastrophe im japanischen Fukushima führte auch in Europa zu einer anhaltenden Diskussion über die Sicherheit von Atomkraftanlagen. In Deutschland wurden schließlich mehrere Atomkraftwerke stillgelegt und der Ausstieg aus der Atomkraft bis zum Jahr 2022 beschlossen.

Dies führte zu einem vorübergehenden Anstieg der Stromhandelspreise und andererseits gleichzeitig zu einem erhöhten Bewusstsein über die Bedeutung nachhaltiger Stromerzeugung. Der massive Ausbau der erneuerbaren Energieträger bedeutet wesentliche Veränderungen im Markt und eine hohe Herausforderung für die Netzbetreiber. Möglichkeiten, durch Pumpspeicherkraftwerke Energie zu speichern und kurzfristig auf Anforderungen reagieren zu können, werden immer wichtiger. Vor diesem Hintergrund gewinnt der einstimmige Landtagsbeschluss zum weiteren Ausbau der Wasserkraft an Bedeutung. Das in Planung befindliche Obervermuntwerk II hat eine hohe Dringlichkeit für die Stabilität der Netze und die Position des Unternehmens auf dem Energiemarkt.

Eigenvermarktung hat sich bewährt
2011 war das erste volle Geschäftsjahr, in dem 50 Prozent der Spitzen- und Regelenergie aus der Kraftwerksgruppe Obere Ill - Lünersee selbst vermarktet wurden. Trotz des schwierigen und unberechenbaren internationalen Umfelds war das Ergebnis durchaus zufriedenstellend und bestätigt die strategische Entscheidung, die auch eine breitere Risikostreuung für die Illwerke bedeutet. Die Erzeugung im Rahmen der Eigenvermarktung betrug im Jahr 2011 890 Millionen Kilowattstunden, der Pumpstromaufwand belief sich auf 667 Millionen Kilowattstunden.

Erfolgreiche Wartungs- Revisions- und Erneuerungsmaßnahmen
Das Geschäftsjahr 2011 stand bei den Kraftwerken der Werksgruppe Obere Ill - Lünersee und dem Walgauwerk im Zeichen zahlreicher Wartungs-, Revisions- und Erneuerungsmaßnahmen. Nicht zuletzt konnte das Rodundwerk II, dessen Maschinensatz im Juli 2009 nach einem technischen Gebrechen infolge einer Schnellabschaltung zerstört wurde, erfolgreich wiederhergestellt und mit höherer Leistung versehen in Betrieb genommen werden. Die wasser- und luftseitigen Ertüchtigungsmaßnahmen an der Staumauer Silvretta wurden erfolgreich abgeschlossen. Des Weiteren erfolgten Revisionen im Obervermuntwerk I, Rodundwerk I, Lünerseewerk, Vermuntwerk und Walgauwerk. Auch im Kopswerk I wurden Vorbereitungen für eine General-überholung im Jahr 2014 getroffen.

illwerke vkw: Umsatzerlöse erhöht
Die Umsatzerlöse erhöhten sich 2011 gegenüber dem Vorjahr um 20,93 Millionen Euro auf 670,07 Millionen Euro. Unter Berücksichtigung von Bestandsveränderungen sowie Veränderungen bei den aktivierten Eigenleistungen und den sonstigen betrieblichen Erträgen (einschließlich Zuschreibungen) ergab sich im Geschäftsjahr 2011 in Summe ein Anstieg der Betriebsleistung um 58,28 Millionen Euro auf 731,13 Millionen Euro.

Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit zeigt einen Zuwachs um 10,35 Millionen Euro auf 120,96 Millionen Euro im Berichtsjahr. Der Anstieg resultiert aus einem um 12,28 Millionen Euro verbesserten Betriebserfolg und einem um 1,93 Millionen Euro leicht gesunkenen Finanzerfolg.

VKW wiederholt Betriebserfolg
Verglichen mit den Vorjahren ergab sich im Geschäftsjahr 2011 ein vergleichbarer Betriebserfolg aus dem operativen Stromgeschäft. Die Stromlieferungen der VKW und der VKW-Ökostrom GmbH im Vertrieb an Endkunden und Weiterverteiler in der eigenen Regelzone verringerten sich von 2.806,1 Millionen Kilowattstunden im Jahr 2010 auf 2.763,7 Millionen Kilowattstunden. Das entspricht einer Abnahme um 1,5 Prozent. Die Lieferungen an Kunden in anderen Regelzonen betrugen knapp 399 Millionen Kilowattstunden im Jahr, das sind 1,8 Millionen Kilowattstunden mehr als im Vorjahr.

Land übernahm Eigentum an Vorarlberger Übertragungsnetz GmbH
In Umsetzung des dritten Liberalisierungspakts der EU wurde die VKW-Netz AG im Dezember 2011 in eine GmbH umgewandelt und tritt zukünftig unter der Marke Vorarlberger Energienetze GmbH (Vorarlberg Netz) auf. Unter dem Firmenwortlaut Vorarlberger Übertragungsnetz GmbH (VÜN) wurde auch eine neue Übertragungsnetzgesellschaft gegründet. Sie ist eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der Vorarlberg Netz.

Am Donnerstag, den 28. Juni 2012, übernahm das Land Vorarlberg 51 Prozent des Eigentums an der VÜN. Im Zuge der Umsetzung des Liberalisierungspakets wählte man die Möglichkeit des „Ownership Unbundling“. Dadurch ist gewährleistet, dass das Übertragungsnetz auch weiterhin in Vorarlberger Hand bleibt. Die Regelzone und das Übertragungsnetz werden künftig in Kooperation mit der Austrian Power Grid (APG) betrieben. Die entsprechenden Verträge sind unterzeichnet – die notwendige Zertifizierung ist abgeschlossen.

Mit 10,2 Minuten an ungeplanten Versorgungsunterbrechungen ohne Naturkatastrophen liegt Vorarlberg Netz hinsichtlich der Ausfallzeiten weit unter dem österreichischen und europäischen Durchschnitt. Dies stellt einen bedeutenden Standortvorteil für die Kunden in Vorarlberg dar.

Reduzierte Netzabgabe bei VEG
Im Geschäftsjahr 2011 betrug die Netzabgabemenge im Verteilernetz der VEG 1.884 Gigawattstunden. Gegenüber der Vergleichsperiode des Vorjahres bedeutet dies eine Abnahme um 8,9 Prozent. Hauptursache für die starke Abnahme war die besonders milde Witterung.

Österreichweit einzigartiges Energiemanagement
Die Vorarlberger Illwerke AG, Vorarlberger Kraftwerke AG, Vorarlberger Energienetze GmbH und VKW-Ökostrom GmbH erfüllen alle notwendigen Anforderungen um nach dem Energiemanagementsystem ISO 50001 zertifiziert zu werden. Dies bestätigten externe Auditoren der „Quality Austria“. Diese Zertifizierung ist für ein Energieversorgungsunternehmen österreichweit einzigartig und wurde bislang branchenübergreifend nur an sieben weitere Unternehmen im gesamten Land vergeben. Die Zertifizierung des Umweltmanagement-systems nach ISO 14001 wurde im Zuge des Audits erneut bestätigt.

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vkw illwerke | Vorarlberger Kraftwerke AG

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