Kremsmüller begleitet Industrie am Weg der Energietransformation

Kremsmüller begleitet Industrie am Weg der Energietransformation
Geschäftsführer Gregor Kremsmüller und Christoph Sandner blicken zufrieden auf das Geschäftsjahr 2022

Steinhaus (A) Trotz anfänglich großer Unsicherheiten und Herausforderungen aufgrund des Ukraine-Krieges, blickt die Kremsmüller Gruppe auf ein erfolgreiches Jahr 2022 zurück. Im Kernunternehmen Kremsmüller Anlagenbau GmbH konnte die Betriebsleistung von 160 Mio. Euro (2021) im Jahr 2022 auf über 184 Mio. Euro gesteigert werden.

Das entspricht einem Anstieg von über 15% und liegt somit deutlich über den Prognosen, die für das Jahr 2022 aufgrund der Ukrainekrise eher zurückhaltend angesetzt waren. Dank langjähriger Partnerschaften konnten die Unsicherheiten des letzten Jahres gut gelöst werden. Dennoch bleibt die Suche nach Fachkräften auch 2023 eine große Herausforderung, die es mit innovativen Wegen zu lösen gilt.

Ein ebenfalls zentrales Thema ist und bleibt die Energiewende. Durch Ukrainekrise, hohe Energiepreise und schwankende Verfügbarkeit von Energieträgern, bewegt sich die Nachfrage stärker in Richtung nachhaltige Energiequellen. Wärmepumpen sind dabei ein massiver Wendepunkt für die Energietransformation in der Industrie und werden auch zukünftig eine große Rolle in der Projektlandschaft bei Kremsmüller spielen.

Aktuelle Auftragslage
Gruppenweit kann Kremsmüller eine konstante Betriebsleistung von 221 Mio. Euro vorweisen mit einem Mitarbeiterstand, der bei rund 1.300 in Österreich und 1.700 international liegt. Die Auswirkungen der Ukraine-Krise spürte das rumänische Tochterunternehmen am deutlichsten. Dort durften zahlreiche Anlagen der Energiewirtschaft für geplante Arbeiten nicht außer Betrieb gehen. Diese Arbeiten werden nun Zug um Zug nachgeholt, wodurch in Rumänien aktuell eine außergewöhnlich hohe Auslastung herrscht.

„Rund die Hälfte der Auslastung des Unternehmens ist bereits durch langläufige Rahmenverträge mit Kunden für die nächsten Jahre gesichert“, erläutert Mag. Gregor Kremsmüller, Geschäftsführer und Gesellschafter der Kremsmüller Gruppe. "Das Projektgeschäft sorgt letztendlich dafür, dass wir bis Jahresende voll ausgelastet sind. Manche Bereiche sogar weit bis ins Jahr 2024.“

Die hohe Anzahl an Aufträgen sieht Kremsmüller nicht als selbstverständlich an. Zum einen gibt es den Handlungsdruck durch die hohen Energiekosten und die Verfügbarkeit von einigen Energieträgern, sowie durch Regulierungen des Gesetzgebers. Zum anderen steigen die Baukosten weiterhin an, wohingegen die Energiekosten zurzeit sinken. Das lässt Entscheidungsträger:innen schließlich bei konkreten Maßnahmen oft zögern. Unter dem Strich ist man bei Kremsmüller daher mit der hohen Auslastung mehr als zufrieden.

Fachkräftemangel: Neue, innovative Wege gesucht
Die gute Auftragslage ist jedoch gleichzeitig mit Herausforderungen verbunden. Der Fachkräftemangel der Branche schränkt auch Kremsmüller in einigen Bereichen ein: „Der Wehrmutstropfen daran ist, dass wir 300 Mitarbeiter mehr haben könnten. Unsere Kunden haben sehr viele Vorhaben in der Schublade. Vieles liegt schlicht wegen des Fachkräftemangels auf Eis oder wird immer wieder verschoben“, bedauert Kremsmüller.

Innovative Ideen sind in der Fachkräftedebatte demnach dringend notwendig. Erste Schritte geht Kremsmüller Richtung Slowenien. Dort hat der Experte im Industrieanlagenbau bereits einen Standort aufgebaut und kooperiert mit mehreren örtlichen Institutionen, um neue Mitarbeitende zu suchen. Weitere Maßnahmen sind geplant, denn potenzielle Fachkräfte nur in Österreich zu suchen, ist laut dem Geschäftsführer bei weitem nicht mehr ausreichend. „Ganz gebe ich auch in Österreich noch nicht die Hoffnung auf. Viele Jahre lang wurde uns klar gemacht, dass wir bereits im Kindergarten Programmieren lehren sollten. Genau diese digitalen Jobs sind in den letzten Monaten durchaus unter Druck geraten. Vielleicht will ja jetzt plötzlich doch wieder jemand Metallterchnikerin oder Metalltechniker lernen. Vielleicht gibt es eine Renaissance der Anpacker“, meint Kremsmüller hoffnungsvoll.

Im nächsten Schritt wird ein umfassendes Onboarding auf die Beine gestellt, um die neuen Fachkräfte in Arbeitsabläufe und Projekte einzuschulen. Das wesentliche Augenmerk liegt dabei ebenso auf der Integration in die Kultur: „Das klingt trivial, ist es aber ganz und gar nicht. In einem «People Business» ist das kulturelle Onboarding ein wichtiges Thema, über das wir uns intensive Gedanken machen“, konstatiert der Geschäftsführer.

Erwartungen an das aktuelle Geschäftsjahr
Der unerwartete Erfolg der Energiebranche zeigt sich auch in der Auftragslage von Kremsmüller. „In unserer Kundenstruktur spielt Energie auf die eine oder andere Weise immer eine entscheidende Rolle. Entweder Energie ist direkt das Produkt des jeweiligen Unternehmens – z.B. in der Petrochemie – oder die Produktion des betreffenden Betriebs ist sehr energieintensiv. In beiden Fällen gibt es im aktuellen Geschäftsjahr sehr viel zu tun“. Spürbar hohes Investitionsvolumen der Energiebranche liegt bei nachhaltigen Energieträgern. In Deutschland werden z. B. von der Industrie jährlich 125 TWh an Wärmeenergie in die Luft geblasen, die technisch problemlos genutzt werden könnten. Das sind 20% des gesamten Heizbedarfes im Nachbarland. „In diesen Bereichen sind Veränderungen und ein Umdenken in Richtung nachhaltige Energieträger zukünftig unumgänglich“, meint Kremsmüller.

Hier schließt sich für Kremsmüller in der Firmengeschichte ein Kreis. „Mein Vater hat in den 60ern zu seiner Vertriebsmannschaft gesagt: Wo es rausraucht, müsst ihr hinfahren – da gibt es Arbeit für uns. Jetzt sieht es so aus, als ob wir genau in diesen Betrieben in den nächsten Jahren dafür sorgen werden, dass es nicht mehr rausraucht…“, meint der Geschäftsführer überzeugt.

Wärmepumpen: wesentlicher Faktor der industriellen Energietransformation
Nachhaltige Projekte zur Energietransformation, die das Unternehmen Kremsmüller mit dessen Fachbereichen begleitet, bleibt ein Schwerpunkt. Eine zentrale Rolle für die Industrie spielen dabei Wärmepumpen. Sie ermöglichen es, industrielle Abwärme effizient nutzen zu können. Egal ob durch Heizen, Verdampfen oder Kühlung – aus verschiedensten Prozessen der Industrie entsteht Energie, womit sich mit Wärmepumpen Prozesswärme mit bis zu 200 Grad erzeugen lässt. „Dabei ist die Höhe des Temperaturhubes zu einem guten Teil entscheidend darüber, wie wirtschaftlich Wärme produziert werden kann“, erklärt Simon Moser, Energieinstitut an der JKU Linz. Da bis vor ein paar Jahren die Gaspreise noch niedrig und die Grenzen zu Russland weit offen waren, galt die Technologie jedoch lange als teuer, mit langen Amortisationszeiten. „In den letzten Jahren haben sich diese Umstände stark geändert. Nun sind Wärmepumpen ein fester und unverzichtbarer Bestandteil der Energiewende mit vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten.“

Laut Aussagen eines namhaften Anbieters von Wärmepumpen rechnet sich die Investition in eine Großwärmepumpe rasch. Ausgehend von einer Abwärme-Quelle im Bereich von Temperaturen zwischen 50°C und 80 °C, liegt der Return-on-Investment unter fünf Jahren – wohlgemerkt handelt es sich dabeinur um die reine Amortisation.

Der Druck, einerseits den Verbrauch an fossilen Energieträgern zu reduzieren und andererseits den CO2-Fußabdruck der Industrie weiter zu drosseln, wächst. „Dies macht Wärmepumpen-Projekte auch aus sozioökonomischen Aspekten heraus immer interessanter. Denn hier kann gezielt Strom aus erneuerbarer Energie eingesetzt werden. Eine Wärmepumpe stellt letztendlich eine sehr effiziente Methode dar, um aus Strom thermische Energie zu gewinnen“, demonstriert Kremsmüller.

Wie jede gravierende Veränderung, braucht jedoch auch der Umstieg auf nachhaltige Energie Zeit. Exemplarisch dafür steht die petrochemische Industrie: „Jeder Marktteilnehmer nimmt nun viel Geld in die Hand, um an nachhaltigen Technologien zu arbeiten. Es wird zu Unrecht auf dieser Branche herumgehackt, weil es schlicht unmöglich ist, über Nacht die ganze Wirtschaft umzustellen“, klärt Kremsmüller auf.

Weitere Zukunftsprojekte
Kremsmüller war im Projekt „Heat Highway“ Partner des Energieinstitutes an der JKU Linz und ist aktuell mit den Vorbereitungen zu einem Folgeprojekt beteiligt. Hier soll die physische Kooperation von Industriebetrieben untereinander, sowie mit deren Umfeld untersucht werden. Beispielsweise in Bezug auf Prozesswärme, Abwärme, Fernwärme und Wasserstoff. Die Abwärme des einen Industriebetriebes könnte zum Beispiel als Prozesswärme des anderen Betriebes genutzt werden. Außerdem soll Klimaneutralität als Kriterium auch für kurzfristige Unternehmensentscheidungen etabliert werden.

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Kremsmüller Industrieanlagenbau GmbH

  Kremsmüllerstraße 1, 4641 Steinhaus
  Österreich
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