Leichte Beruhigung am Vorarlberger Arbeitsmarkt, aber ungünstige Integrationschancen für Altersgruppe 50+

  • AMS
  • 01.07.2015 09:37
Leichte Beruhigung am Vorarlberger Arbeitsmarkt, aber ungünstige Integrationschancen für Altersgruppe 50+
AMS-Geschäftsführer Anton Strini (Foto: AMS)

Bregenz (A) Exakt 9.181 Personen waren Ende Juni 2015 bei den Geschäftsstellen des AMS Vorarlberg arbeitslos vorgemerkt, weitere 2.206 waren in diverse Schulungsprogramme eingebunden. Die Zahl der arbeitslos Vorgemerkten hat damit um 280 (+3,1%) zugenommen, die Zahl der Schulungsteilnehmer hat um 171 (-7,2%) abgenommen. Insgesamt waren damit – arbeitslos Vorgemerkte und Schulungsteilnehmer/innen zusammengenommen – 11.332 Menschen auf der Suche nach einem neuen Arbeitsplatz, um 109 (+1,0%) mehr als Ende Juni 2014. Während im Vergleich zum Vorjahr 2,1% weniger Frauen auf Jobsuche waren, hat die Zahl der arbeitsuchenden Männer um 4,1% zugenommen.

Mit einer Zunahme an Jobsuchenden von 1,0% liegt Vorarlberg - bedingt durch ein überdurchschnittlich starkes Wirtschaftswachstum -  auch aktuell wieder sehr gut im Bundesländervergleich. Das Burgenland verzeichnet eine Zunahme von 2,5%, Kärnten von 4,2%, die Steiermark von 4,8%, Tirol von 5,0%, Salzburg von 5,8%, Oberösterreich von 6,2%, Niederösterreich von 6,7% und Wien gar von 11,9%. Bundesweit hat die Zahl der Jobsuchenden (arbeitslos Vorgemerkte und Schulungsteilnehmer/innen zusammengenommen) um 27.259 (+7,7%) auf nun 381.898 zugenommen.

Die Arbeitslosenquote bundesweit liegt aktuell bei 8,3%, jene für Vorarlberg bei 5,6%.

Nach Altersgruppen betrachtet ist die Situation in Vorarlberg bei unter 20-Jährigen deutlich günstiger als im Vorjahr. Die Zahl der Jobsuchenden in dieser Altersgruppe ist um 36 (-5,7%) zurückgegangen. In der Altersgruppe der 20- bis 25-Jährigen sind gegenüber dem Vorjahr um 18 mehr (+1,1%) auf Jobsuche und bei den 25- bis .50-Jährigen sind es um 44 weniger (-0,7%). Trotz auffälliger Erholung am Arbeitsmarkt sehen sich Arbeitsuchende über 50 aber nach wie vor großen Hürden beim Wiedereinstieg gegenüber. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der Arbeitsuchenden über 50 Jahre um 171 und damit um 6,7% angestiegen. Aktuell sind 2.727 Personen in dieser Altersgruppe arbeitslos vorgemerkt oder versuchen, über Kursangebote ihre berufliche Qualifikation zu verbessern. In etwa ein Drittel dieser Arbeitsuchenden über 50 ist bereits länger als 6 Monate erfolglos auf Jobsuche.

Das Arbeitsmarktservice hat bundesweit eine breite Förderschiene zur Verstärkung der Integrationsbemühungen für die Altersgruppe 50+ konzipiert. Neben dem Ausbau von temporären Arbeitsmöglichkeiten in Beschäftigungsprojekten werden private und gemeinnützige Unternehmen gefördert, wenn sie Arbeitskräfte einstellen, die über 50 Jahre alt sind und bereits länger als 6 Monate erfolglos auf Jobsuche sind.

AMS-Geschäftsführer Anton Strini appelliert an Vorarlberger Unternehmen, Einsatzmöglichkei-ten für solche Arbeitskräfte zu prüfen und das Service für Unternehmen im AMS über konkrete Einstellmöglichkeiten zu informieren. Das AMS gewährt in solchen Fällen Lohnkostenzuschüsse für eine Erprobungsphase von 3 Monaten, die bei Frauen bis zur Höhe des vollen Bruttolohnes und bei Männern bis zu ¾ des Bruttolohnes betragen. Wichtig ist, dass die Förderung vor der Einstellung einer zu fördernden Person mit dem AMS abgestimmt wird.

Nach Berufsbereichen hat die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahr überdurchschnittlich stark in den Hilfsberufen (+126 bzw. +6,5%), in den Büroberufen (+112 bzw. +9,0%), in den Verkehrsberufen (+34 bzw. +13,4%) und in den Tourismusberufen (+43 bzw. +4,4%) zugenommen. Dagegen sind die Vormerkungen in den Bauberufen (-34 bzw. -9,4%), in den Gesundheitsberufen (-28 bzw. -9,5%), in den Technikerberufen (-22 bzw. -6,5%) und auch in den Metall- und Elektroberufen (-24 bzw. -3,3%) zurückgegangen.

Mit 2.042 sofort verfügbaren Stellenangeboten standen Ende Juni um 64 (-3,0%) weniger Jobangebote zur Verfügung als vor einem Jahr. Dieses leichte Minus ergab sich im Wesentlichen in den Hilfsberufen (-38 bzw. -29,2%), in den Tourismusberufen (-40 bzw. -11,5%) und in den Verkehrsberufen (-19 bzw. -29,7%). Dagegen haben die Stellenangebote in den Bauberufen (+50 bzw. +26,9%), in den Technikerberufen (+41 bzw. +33,9%) oder auch in den Handelsberufen (+47 bzw. +22,2%) zugenommen.

Die Zahl der sofort verfügbaren Lehrstellensuchenden ist mit 212 (108 Burschen und 104 Mädchen) um 3 höher als im Juni des Vorjahres. Für diese 212 Lehrstellensuchenden stehen aktuell 123 sofort verfügbare Ausbildungsplätze zur Verfügung, um 20 weniger (-14,0%) als im Vorjahr. Damit ist die Lehrstellenlücke gegenüber dem Vorjahr doch merklich größer geworden. Das Vorarlberger Arbeitsmarktservice hat die Planungen für das Auffangnetz für Jugendliche dieser Entwicklung entsprechend angepasst, um auch solchen Jugendlichen Chancen bieten zu können, die aufgrund schulischer Schwächen nur schwer einen Einstieg am Ausbildungsmarkt finden.

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