Philippinische Fachkräfte: Initiative der WKS gegen den Fachkräftemangel

Philippinische Fachkräfte: Initiative der WKS gegen den Fachkräftemangel
Interkultureller Erfahrungsaustausch inklusive philippinisches Finger Heart (v. l.): Wirtschaftsreferent LH-Stv. Stefan Schnöll, WKS-Vizepräsidentin Andrea Stifter, PASEI-Präsidentin Raquel E. Bracero und WKS-Präsident Peter Buchmüller. (Foto: Kolarik)

Salzburg (A) „Die Beschäftigungsdynamik ist derzeit zwar etwas gedämpft, aber der nächste Aufschwung kommt bestimmt. Darauf sollten wir vorbereitet sein, damit das Comeback der Wirtschaft nicht am Personalmangel scheitert. Deshalb hat die WKS eine Fachkräfteinitiative gestartet, die auch die heutige Veranstaltung umfasst“, sagte WKS-Präsident Peter Buchmüller beim Zusammentreffen von 23 philippinischen Personalvermittlungsagenturen mit mehr als 30 Salzburger Betrieben. Aufgrund der demografischen Entwicklung fehlen laut einer Berechnung der Wirtschaftskammer Österreich in Salzburg bis zum Jahr 2040 rund 24.800 Arbeitskräfte.

Die Philippinen sind ein christlich geprägtes Land mit einer langen Auswanderungstradition, die von staatlicher Seite unterstützt wird. Kein Wunder, denn die monatlichen Zahlungen der Auslandsfilipinos und -filipinas sind ein nicht zu unterschätzender Wirtschaftsfaktor in dem südostasiatischen Land.

„Die Filipinos sind in der Regel gut ausgebildet, fleißig und sehr loyal zu ihrem Unternehmen. Sie sind es gewohnt, hart zu arbeiten, passen sich schnell an fremde Kulturen an und gelten als sehr familienorientiert. Deshalb unterstützen die Auslandsfilipinos ihre Familien zu Hause mit Geldsendungen“, erklärt Raquel E. Bracero, Präsidentin von PASEI, der Dachorganisation der philippinischen Personalvermittlungsagenturen. Sie hofft, dass die Regierungen von Österreich und den Philippinen noch weitere bilaterale Abkommen im Zusammenhang mit der Beschäftigung von Arbeitskräften aus dem südostasiatischen Land abschließen und kündigte ein Welcome-Center an, das in der Botschaft in Wien angesiedelt sein wird. „Salzburg ist für Filipinos sicherlich ein interessantes Ausreiseland. Es ist ein wunderschönes Land, die Arbeitsbedingungen sind sehr gut und die Löhne im Vergleich zu anderen Ländern höher“, streute die Präsidentin Salzburg Rosen. Ein Filipino verdient durchschnittlich 183 €.

Wirtschaftsreferent LH-Stv. Stefan Schnöll zeigte sich beeindruckt, wie professionell und strukturiert die Arbeitsvermittlung auf philippinischer Seite funktioniert. „Ich glaube, wir müssen auch auf unserer Seite noch besser werden, um diese Prozesse zu spiegeln. Wir müssen die entsprechenden Institute und Organisationen bei uns so aufstellen, damit es dann mit der Vermittlung von Arbeitskräften nach Salzburg schnell geht“, stellte Schnöll fest.

Großes Interesse von Salzburger Unternehmen
Sehr zufrieden mit dem Zusammentreffen zeigten sich die teilnehmenden Unternehmen. „Wir sind bei Atomic sehr international aufgestellt. Wir sind Teil der Amer-Sports-Gruppe, die zu einem asiatischen Konzern gehört. Wir haben die asiatische Kultur schon ein Stück weit mitbekommen. Am Standort in Altenmarkt sind Mitarbeiter:innen von 36 Nationen beschäftigt, davon könnten durchaus mehr Filipinos sein“, sagte Lukas Link von Atomic.

Eine besondere Expertise haben Filipinos im Pflege- und Medizinbereich. Deshalb haben auch namhafte Salzburger Krankenanstalten an dem Treffen teilgenommen. „Wir finden es großartig, dass die Wirtschaftskammer diesen Event organisiert hat. Internationale Pflegekräfte sind meist sehr gut ausgebildet und können uns helfen, die eine oder andere Lücken zu schließen. Wir wollen uns heute über das Potenzial auf dem philippinischen Arbeitsmarkt informieren. Das ist für uns schon sehr interessant“, schilderte Thomas Gschwantner von den Salzburger Landeskliniken.

Ihre freundliche und herzliche Art prädestiniert Filipinos auch zu Tätigkeiten, wo sie direkt mit Kunden zu tun haben, etwa im Tourismus. „Wir sind in der Hotellerie seit jeher sehr offen anderen Kulturen gegenüber und wir suchen Spitzenkräfte aus anderen Ländern. Dafür ist dieses Zusammentreffen heute bestens geeignet“, meinte Christopher Strauss vom Hotel Sacher. 

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