Projekt „Energieautonomie Frastanz“ nimmt weiter Form an

Projekt „Energieautonomie Frastanz“ nimmt weiter Form an
Visualisierung des neuen Reststoffkraftwerks bei Rondo in Frastanz

Frastanz (A) Das Pre-Engineering für Reststoffkraftwerk bei Rondo hat gestartet. Die herausfordernde Situation am Energie- und Gasmarkt hat sich über den Sommer nicht verbessert. Die Preise sind weiter angestiegen und mit den bevorstehenden Wintermonaten wird der Bedarf an Gas in Österreich und Europa wieder zunehmen. Um auf die rasante Preisentwicklung sowie die Abhängigkeit von Erdgas, vor allem aus Russland, zu reagieren, wurde Ende Juni das Projekt „Energieautonomie Frastanz“ ins Leben gerufen und präsentiert.

Kernelement ist der Bau eines Reststoffkraftwerks auf dem Betriebsgelände der Rondo Ganahl AG. In den letzten Wochen wurden die Projektpläne mit Nachdruck weiterverfolgt und detailliert. Rondo vergab dafür vor kurzem den Auftrag für das Pre-Engineering – also die Vorbereitung aller technischen Unterlagen und Detailpläne für die Projekteinreichung beim Land Vorarlberg. Diese soll, wenn alles nach Plan läuft, spätestens Anfang 2023 erfolgen. Parallel dazu laufen Gespräche mit der Gemeinde Frastanz sowie dem Land Vorarlberg zu notwendigen Flächenumwidmungen in Bezug auf die damit einhergehende Neugestaltung des Firmenparkplatzes. Hubert Marte, Vorstandsvorsitzender der Rondo Ganahl AG, ist von der Bedeutung und Notwendigkeit des Projekts überzeugt: „Es ist hoch an der Zeit, dass wir unsere Energieversorgung auf neue Beine stellen und damit Verantwortung für unsere Mitarbeitenden und Kunden übernehmen. Mit diesem Kraftwerk reagieren wir auf die Unsicherheiten bei der Gasversorgung, machen uns als Unternehmen energietechnisch autark, und setzen einen entscheidenden Schritt raus aus fossilem Erdgas.“

Energie für Papierherstellung und Nahwärmenetz
„Energieautonomie Frastanz“ ist eine gemeinsame Initiative der Rondo Ganahl AG, der Gemeinde Frastanz, der E-Werke Frastanz und der Brauerei Frastanz. Mit dem Projekt setzen die Beteiligten neue Impulse für die Energieversorgung im Ort: einerseits durch den Bau eines eigenen Kraftwerks bei Rondo zur Versorgung der Papierfabrik und des Wellpappewerks mit Prozesswärme, denn die benötigte Wärmeenergie dafür kann am Standort bisher nur mit Gas erreicht werden. Andererseits bietet das Kraftwerk die Chance, das Nahwärmenetz der „Biowärme Frastanz“ weiter auszubauen. Zudem können die in Vorarlberg vorhandenen Wert- und Reststoffe als wertvolle Energieträger direkt in Frastanz genutzt werden. „Es ist ein Gebot der Stunde, nicht länger mit Öl und Gas zu heizen, darum wollen wir Privathaushalten und auch der Wirtschaft eine sinnvolle Alternative bieten“, erklärt Walter Gohm, Bürgermeister der Marktgemeinde Frastanz. Neben Rondo selbst sollen auch weitere Betriebe Wärmeenergie aus dem Kraftwerk beziehen können, allen voran die Brauerei Frastanz als direkter Nachbar und ebenfalls Partner des Vorhabens. Darüber hinaus könnten bis zu 500 private Haushalte profitieren, wenn das Frastanzer Nahwärmenetz ausgebaut und das Kraftwerk in dieses Netz eingegliedert wird. Auch die mögliche Anbindung eines weiteren größeren Verbrauchers von Wärmeenergie in näherer Umgebung, nämlich der 11er Nahrungsmittel GmbH, wird geprüft. Dies scheint nach derzeitigem Stand jedoch aus technischen Gründen nicht sinnvoll umsetzbar zu sein.

Verwendung energetisch wertvoller Reststoffe
Rondo benötigt derzeit jährlich rund 14 Millionen Normkubikmeter Gas bzw. 150 GWh an thermischer Energie. Das entspricht dem durchschnittlichen Jahresbedarf von zirka 10.000 Vorarlberger Haushalten. Das Reststoffkraftwerk ist auf eine Jahresmenge von rund 200 GWh Wärmeenergie ausgelegt und wird – wie der Name schon sagt – mit gewerblichen Reststoffen betrieben. Insgesamt 35.000 Tonnen können pro Jahr in Energie umgewandelt werden. Rund ein Drittel davon sind Reste aus der Papierherstellung von Rondo, die nicht mehr zu Altpapier weiterverarbeitet, aber immer noch als Energieträger genutzt werden können. Die restliche Menge stammt von regionalen Entsorgungsspezialisten. Immerhin fallen in Vorarlberg jährlich ca. 100.000 Tonnen derartiger Reststoffe an, die derzeit im benachbarten Ausland energetisch verarbeitet werden. Um die maximale Qualität der gesamten Anlage und Filtersysteme zur Vermeidung von Emissionen auszuschöpfen, wird das Kraftwerk in Frastanz auf dem aktuellsten Stand der Technik ausgeführt. Als Standort ist eine bisher als Parkplatz genutzte Fläche auf dem Gelände von Rondo vorgesehen. In der Planung wird darauf geachtet, dass das neue Gebäude nahtlos in die Kubatur der bisherigen Gebäude eingegliedert wird und sich ins Ortsbild einfügt. Die Fertigstellung des Kraftwerks soll nach derzeitigem Stand bis zum Jahr 2025 erfolgen.

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