Oberösterreich Unternehmen

Leonding (A) Der Rosenbauer Konzern hat seine Umsatzerlöse 2023 trotz punktueller Lieferkettenstörungen auf 1.064,5 Millionen Euro gesteigert. Diese lagen damit um 9,5 % über dem Wert des Vorjahres.

Die Gründe dafür sind die höheren Verkaufspreise der ausgelieferten Fahrzeuge sowie die Zuwächse bei Ausrüstung, Komponenten und Service. Neben allen Vertriebsregionen konnte auch das Segment Vorbeugender Brandschutz seinen Umsatz ausweiten. Der operative Turnaround ist durch die Maßnahmen zur Effizienzsteigerung gelungen. So hat das wesentlich stärkere Bruttoergebnis in Verbindung mit deutlich niedrigeren Strukturkosten (Aufwendungen für F&E, Vertrieb und Verwaltung) ein EBIT von 37,5 Millionen Euro ermöglicht. Die EBIT-Marge belief sich auf 3,5 %. Die gestiegene Bilanzsumme hat gleichzeitig die Eigenkapitalquote auf 15,7 % sinken lassen, was den Abschluss einer neuen Refinanzierungsvereinbarung mit den Banken notwendig gemacht hat.

„2023 war für den Rosenbauer Konzern das erste Jahr einer Turnaround-Phase, in der wir heuer noch einmal kräftig nachlegen wollen. Die Rückkehr in die Gewinnzone war dabei ein wichtiger Teilerfolg. Wir werden in den kommenden Wochen und Monaten unseren „Offer-to-Cash-Prozess“ einer gründlichen Analyse unterziehen, um weitere Effizienz- und Ergebnisverbesserungspotenziale zu heben und unsere Profitabilität nachhaltig zu verbessern. Mit der starken Nachfrage nach unseren Produkten und der weiteren Unterstützung durch unsere Finanzierungspartner sind zwei wesentliche Voraussetzungen dafür gegeben. Unsere Eigenkapitalbasis wollen wir kurzfristig im Wege einer Kapitalerhöhung stärken“, sagt Sebastian Wolf, CEO der Rosenbauer International AG.

Umsatz- und Ertragslage
Das Marktvolumen der globalen Feuerwehrbranche dürfte 2023 in einem insgesamt konjunkturell schwächeren Umfeld gewachsen sein. Das liegt zum einen an der kontinuierlichen Investitionstätigkeit des öffentlichen Sektors und zum anderen an den Preisanpassungen, die alle Hersteller vornehmen mussten. Die internationalen Lieferketten haben sich gleichzeitig langsamer als erwartet verbessert. Der Rosenbauer Konzern war darüber hinaus im Februar 2023 Ziel einer kriminellen Cyberattacke, die zu einer Produktionsunterbrechung führte.

Das Bruttoergebnis des Rosenbauer Konzerns betrug 2023 nach Abzug der Umsatzkosten 165,1 Millionen Euro, die Bruttoergebnismarge stieg damit auf 15,5 %. Die F&E-, Vertriebs- und Verwaltungskosten konnten um rund 10 Millionen Euro reduziert werden. Das EBIT belief sich folglich auf 37,5 Millionen Euro.

Das Finanzergebnis war wegen der höheren Verschuldung und der stark gestiegenen Zinsen mit -30,5 Millionen Euro negativ. Das Ergebnis vor Ertragssteuern (EBT)  betrug 7,0 Millionen Euro.

„Obwohl wir operativ klare Fortschritte gemacht haben, liegen noch einige Herausforderungen vor uns. Unsere Durchlaufzeiten in der Fahrzeugfertigung sind zu lang und die damit verbundene Kapitalbindung, das Trade Working Capital, ist deutlich zu hoch. Das 2023 im Zuge der Inflationsbekämpfung enorm gestiegene Marktzinsniveau hat zudem zu deutlich höheren Finanzierungskosten geführt. Neben der weiteren Verbesserung unserer EBIT-Marge haben somit die Reduktion des Trade Working Capital und damit unserer Verschuldung höchste Priorität. Wir sind noch nicht am Ziel, aber auf einem guten Weg“, sagt Markus Richter, CFO der Rosenbauer International AG.

Die Nachfrage nach Feuerwehrtechnik von Rosenbauer war auch in 2023 sehr stark. Mit 1.450,3 Millionen Euro erreichte der Auftragseingang eine neue Rekordmarke. Dabei haben drei von fünf Segmenten Zuwächse ausgewiesen, in der Area Middle-East & Africa sowie im Vorbeugenden Brandschutz blieben die neuen Aufträge hinter dem Vorjahr zurück. Die Area Europe konnte beispielsweise im Berichtsjahr erneut eine Ausschreibung des Landes Mecklenburg-Vorpommern für sich entscheiden und  einen Rekordauftragseingang bei Hubrettungsfahrzeugen in Deutschland verzeichnen. Die Area Asia-Pacific hat einen weiteren „Revolutionary Technology“ an die Fire Rescue Victoria, Australien, verkauft und wird 41 lokal gefertigte Panther an die Indian Air Force liefern. Die Area Americas wiederum wird 16 Tanklösch- und 4 Hubrettungsfahrzeuge für Nashville bauen. Der Auftragsbestand im Rosenbauer Konzern lag mit 1.788,0 Millionen Eurodeutlich über einem Konzernjahresumsatz.

Finanz- und Vermögenslage
Die Bilanzsumme im Rosenbauer Konzernabschluss erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr und betrug zum 1.166,7 Millionen Euro.

Die Eigenmittel betrugen zum Jahresultimo 183,1 Millionen Euro. Bedingt durch die höhere Bilanzsumme verringerte sich die Eigenkapitalquote auf 15,7 %.

Zum Jahresultimo 2023 betrug das Trade Working Capital 472,7 Millionen Euro. Dieser Zuwachs ist vor allem auf die angestiegenen Vorräte und die höheren Kundenforderungen zurückzuführen. Der Nettogeldfluss aus der operativen Tätigkeit war in 2023 mit -82,8 Millionen Euro negativ.

Auf Social Media Teilen:   Facebook   LinkedIn   Xing   Twitter  

---

Rosenbauer International AG