Salzburger Holzbaupreis 2023: 4 Auszeichnungen und 3 Anerkennungen

Salzburger Holzbaupreis 2023: 4 Auszeichnungen und 3 Anerkennungen

Salzburg (A) Am 30. März 2023 fand die Verleihung des siebten Salzburger Holzbaupreises mit mehr als 200 Teilnehmern im Hotel Heffterhof statt. Die Prämierung wurde von proHolz Salzburg gemeinsam mit der Kammer der Ziviltechniker:innen | Architekt:innen und Ingenieurkonsultent:innen für Oberösterreich und Salzburg ausgelobt. In Anwesenheit zahlreicher Vertreter aus Politik sowie der Holz-, Architektur- und Wirtschaftsszene wurden vier Auszeichnungen und drei Anerkennungen an die Preisträger vergeben.

„Der Holzbaupreis, der nur alle vier Jahre verliehen wird, ist zu einer unverzichtbaren Institution für die Prämierung von Holzbauprojekten im Bundesland Salzburg geworden. Mit 83 eingereichten Projekten wurde eine neue Bestmarke aufgestellt. Neben den Auszeichnungen für den Kindergarten Hallwang, Suitentürme Familien Natur Resort Moar Gut in Großarl und dem Ronald McDonald Kinderhaus in Salzburg durfte sich mit der Wohnanlage Hallein Burgfried der GSWB wieder einmal ein Projekt aus dem gemeinnützigen Wohnbau über eine Auszeichnung freuen“, zeigt sich Ök.-Rat. Rudolf Rosenstatter, Obmann von proHolz Salzburg, hoch erfreut.

Landeshauptmann Dr. Wilfried Haslauer zeigt sich von der Qualität der Projekte begeistert: „Ich gratuliere den Preisträgerinnen und Preisträgern des Holzbaupreises von proHolz Salzburg in Kooperation mit der Kammer der Ziviltechniker herzlich zum Gewinn. Diese in Fachkreisen beliebte und entsprechend begehrte Auszeichnung verschafft den repräsentativen und innovativen Beispielen des modernen Holzbaues im Land Salzburg eine angemessene Bühne. Die stetig zunehmende Anzahl von Einreichungen zum Holzbaupreis sind – zusätzlich zum ständig wachsenden Qualitätsniveau der Projekte – verlässliche sowie zusätzliche Indikatoren dafür, dass man in Salzburg gerne und gut auf und mit Holz baut.“

Preisträger zeigen Zukunft des Bauens
Die Jury holte Projekte vor den Vorhang, die auf äußerst inspirierende Weise bewährte und neue Wege in der Verwendung des Baustoffs Holz aufzeigen. Architekt DI M.Arch Michael Strobl, Vorsitzender der Sektion Architekt:innen mit Blick auf den Einsatz und die Möglichkeiten des Baustoffs: „Holz ist und bleibt ein idealer Baustoff für nachträgliche Verdichtung und wird von engagierten Bauherren als Material gewünscht, wenn nicht sogar vorgegeben. Dieses Weiterdenken fängt jetzt auch im mehrgeschossigen Siedlungsbau an, Wurzeln zu schlagen.“ Neben bereits umgesetzten gemeinnützigen Wohnprojekten wie der Wohnanlage in Hallein Burgfried, sind „aktuell viele Projekte im Entstehen, bei denen auch gemeinnützige Bauträger auf den Holzbau setzen“, führt Strobl weiter aus. „Das Bewusstsein auch in der Öffentlichkeit zur Nachhaltigkeit im Bauwesen hat ein Umdenken bewirkt. Mittlerweile werden Förderrichtlinien substanziell zugunsten des ökologischen Bauens überarbeitet“, sieht Strobl eine positive Entwicklung im Holzbau.

Hochkarätige Jury
Die vierköpfige Fachjury achtete in der Beurteilung auf den Einsatz von Holz hinsichtlich seines Einsatzes in materialgerechter, innovativer sowie wirtschaftlich, ökologischen Form und beurteilte von der kleinen Kapelle über Einfamilienhäuser bis hin zu mehrgeschossigen Wohn-, Büro- und Bildungsbauten eine große Bandbreite an unterschiedlichen Gebäuden.

„Die Prämierungen zeigen einerseits auf, wie groß das Potential von gelungener Holzarchitektur ist, über die reine Gewährleistung von Funktionalität hinaus Identität zu stiften. Andererseits sind sie ein Beleg für den Stand der Technik im Bauwesen, für die Möglichkeiten, gestalterisch hochwertig, sicher, langlebig und nachhaltig mit Holz zu bauen“, erläutert Juryvorsitzender Univ.-Prof. DI Architekt Stephan Birk, TU München.

Meilenstein in der Wohnraumverdichtung
Einen Meilenstein in Punkto Wohnraumverdichtung im städtischen und ländlichen Bereich streicht Komm.-Rat Friedrich Egger, Landesinnungsmeister Holzbau, hervor: „Die gesetzlich neu geschaffene Regelung, dass man bei Aufstockungen für Wohnraumschaffung die durch den Nachbarabstand berechnete maximale Traufenhöhe um bis zu 70 cm überschreiten darf, ist ein Meilenstein für den Holzbau. An-, Zu- und Umbauten sowie Aufstockungen gehen oft einher mit diversen Sanierungen und thermischen Verbesserungen. Das spielt aufgrund der schnellen Umsetzung, der trockenen Bauweise und dem geringen Gewicht, gepaart mit höchster Wohnqualität, dem Holzbau in die Hände.“ Nicht nur für die Schaffung von privatem Wohnraum ist der Baustoff geeignet, Holz hat sich im kommunalen Bau ebenfalls bestens positioniert. „Im Bereich von Kindergärten, Schulen oder Gemeindezentren punktet unser Baustoff aufgrund der hervorragenden Qualitäten für die Benutzer. Rückmeldungen bestätigen die bekannten Eigenschaften wie ein spürbar ruhigeres Verhalten der Kinder und Jugendlichen, sowie eine erhöhte Konzentrationsfähigkeit. Zunehmend werden die antibakteriellen Eigenschaften von Holz ein Thema“, zeigt sich der Landesinnungsmeister überzeugt.

Bauträger können Holzanteil im geförderten Wohnbau erhöhen
„Gerade im geförderten Wohnbau ist es wichtig, dass wir mit einer Vorbildfunktion voranschreiten. Ökologisches und nachhaltiges Bauen hat dabei oberste Priorität. Jeder Kubikmeter verbautes Holz speichert eine Tonne CO2 für viele Jahrzehnte und bringt dazu eine hohe Wertschöpfung für Salzburg. Wir haben vor zwei Jahren die Förderung für Holz im Wohnbau so stark erhöht, dass es als Werkstoff auf Dauer kompetitiv ist. Jetzt können Bauträger und Architekten den Holzanteil im geförderten Wohnbau erhöhen“, sagt LRin Mag. (FH) Andrea Klambauer.

Mit Holz in krisensichere Zukunft
„Jetzt sind Lösungen im Baubereich gefragt, die Antworten auf die Themen der Zeit bieten. Klimawandel, Ressourcen- und Energiewende sowie Beschäftigung und Wertschöpfung müssen in Salzburg erhalten und nachhaltig ausgebaut werden. Hier bietet die Holzverwendung auf allen Ebenen eine krisensichere Zukunft, weil Wirtschaftswachstum mit Nachhaltigkeit mit Holz Hand in Hand gehen. Die Preisträger des Holzbaupreises Salzburg 2023 stehen deshalb für uns genau für diese Zukunft, die wir brauchen“, so Gregor Grill, Geschäftsführer proHolz Salzburg, abschließend.

Auszeichnungen & Anerkennungen

Kategorie Wohnbau

_Ronald McDonald Kinderhaus Salzburg - Auszeichnung

Bauherr  Ronald McDonald Kinderhilfe, Wien
Architektur  lp architektur, Altenmarkt im Pongau
Statik  Lackner & Egger Bauingenieure, Villach
Ausführung  Innovaholz, Niedernfritz

_Wohnbau Hallein Burgfried – BA2 - Auszeichnung
Bauherr  gswb Gemeinnützige Salzburger Wohnbaugesellschaft, Salzburg
Architektur  cs-architektur, Christoph Scheithauer und atelier querlängs, Stephan Mitterhofer, Sbg
Statik  Ahmad, Salzburg
Ausführung  Ing. Hans Bodner Bau und Zimmerei & Holzbau Ing. Hillebrand, Wals

_Haus Rohrmoser, Werfenweng - Anerkennung
Bauherr:in  Bettina Rumpeltes und Peter Rohrmoser, Werfenweng
Architektur  Architekten Karbasch Wortmeyer, Salzburg
Statik  tragwerkspartner, Innsbruck
Ausführung  Holzbau Mair, Bramberg

Kategorie gewerbliche Bauten - Auszeichnung

_ Suitentürme Familien Natur Resort Moar Gut, Großarl
Bauherr:in  Elisabeth und Josef Kendlbacher, Großarl
Architektur  lp architektur, Altenmarkt im Pongau
Statik  Lackner & Egger Bauingenieure, Villach
Ausführung  Zimmerei Sebastian Gruber, Großarl

_PCT Loftbüro, Thalgau - Anerkennung
Bauherr  PCT Austria, Salzburg
Architektur  dunkelschwarz, Salzburg
Statik & Ausführung  Jakob Ebner Bau, St. Lorenz am Mondsee

Kategorie öffentliche Bauten - Auszeichnung

_Kindergarten Hallwang
Bauherr  Gemeinde Hallwang
Architektur  lp architektur, Altenmarkt im Pongau
Statik  Baucon, Zell am See
Ausführung  Innovaholz, Niedernfritz

_Bildungszentrum Großarl - Anerkennung
Bauherr:in  Marktgemeinde Großarl
Architektur  thalmeier architektur, Hallein
Statik  Ingenieurbüro Wimmer + Partner, Bad Hofgastein
Ausführung  Zimmerei Sebastian Gruber, Großarl

Projektbeschreibungen – Statement der Jury

_Ronald McDonald Kinderhaus Salzburg
Im Südosten des Geländes der Landeskliniken Salzburg platziert, profitiert das fünfgeschossige Kinderhaus vom angrenzenden Grünraum. Über dem Erdgeschoss mit Foyer, Spielbereich und Gemeinschaftsküche liegen in den Obergeschossen Apartments in unterschiedlicher Größe.
Präzise in der städtebaulichen Setzung, der inneren Organisation sowie der gewählten Holzkonstruktion und äußeren Erscheinung, ist das Kinderhaus ein Glücksfall. Das gilt für die Familien, die während der Behandlung der Kinder im angrenzenden Klinikum hier ein Zuhause auf Zeit finden. Und es gilt für den mehrgeschossigen Holzbau, der mit diesem Best-Practice-Projekt hoffentlich weitere Verbreitung und Nachahmung in der Umgebung findet. Die Stadt Salzburg erhielt damit ein Highlight der (Holz-)Architektur. Bitte mehr davon!

_Wohnbau Hallein Burgfried – BA2
Endlich traut sich eine Wohnungsbaugesellschaft wieder, einen Holzbau umzusetzen – ein gelungenes Zusammenspiel von Wohngebäuden, Freiflächen und Nebenräumen. Die Tektonik der Gebäude ist durch die klare orthogonale Struktur des Holzbaus entwickelt. Die Gebäudeabfolge der fünf Baukörper zeigt die urbane Lage und ihr Nachverdichtungspotenzial auf. Die Holzfassade ist gestalterisch rhythmisiert. Holz ist in den Decken sichtbar. Die davorgestellten und farblich abgesetzten Balkone tragen zur Unterteilung des Baufeldes bei. Im Detail sind konsequent bis zur Außenansicht umgesetzte Holzhybridbauten entstanden. So kann Holzbau im Wohnungsbau in die Breite getragen werden!

_ Suitentürme Familien Natur Resort Moar Gut, Großarl
Die neu konzipierten Suitentürme wirken als zentrale und identitätsstiftende Baukörper. Durch die Anordnung von zwei solitären Baukörpernund deren Stellung zueinander entsteht ein spannungsvolles Gefüge, das sich selbstbewusst in den umgebenden Naturraum einfügt. Die Suiten spiegeln ein Bild der zurückhaltenden Eleganz, die durch die reduzierte Ausstattung und Einrichtung nicht nur beruhigend wirkt, sondern auch den Fokus auf die Natur legt. Dies steht in keinem Widerspruch zur edlen Bauausführung und Einrichtung. Die polygonale Grundrissgestaltung sowie das Raumkonzept der teilweise ineinanderfließenden Bereiche lassen die Wirkung des Werkstoffs Holz in beeindruckender Weise zur Geltung kommen. Holzbautechnisch bestechen die Suitentürme durch höchste Verarbeitungs- und Ausführungsqualität.

_Kindergarten Hallwang
Der zweigeschossige Kindergarten ist mit seinen zwölf Gruppeneinheiten, den großzügig angelegten Bewegungsflächen und den für die Frühförderung alles bietenden Räumen ein perfekter Platz für Kinder von 1 bis 6 Jahren. Die kleinen Gruppengrößen ermöglichen ein spielerisches Lernen und einen geborgenen Aufenthalt in einer Gemeinschaft „wie zu Hause“. Der Blick über den Innenhof bildet die Verbindung zur benachbarten Volksschule. Der Einsatz von Brettsperrholzdecken, sichtbaren Wandscheiben mit Holzoberfläche und die konstruktiv perfekt ausgebildete Fassade aus vorvergrauten Tannenbrettern zeigen die Stärken des Holzbaus. Die geradlinige Architekturführung, die Qualität der Ausführung und die perfekte Wahl der haptischen Oberflächen zeichnen dieses preiswürdige Projekt aus.

Auf Social Media Teilen:          

proHolz Salzburg - Verein der Salzburger Forst- und Holzwirtschaft

  Markt 136, 5431 Kuchl
  Österreich
  +43 6244 300 20-0

Kein Logo vorhanden

Könnte Sie auch interessieren