Schmuck-Label Maschalina: von Salzburg nach Hollywood

Schmuck-Label Maschalina: von Salzburg nach Hollywood
Mascha Lina Borodin, Schmuck-Label Maschalina

Wer Dinge aus Leidenschaft tut, ist damit erfolgreich – das zeigt sich immer wieder. So auch am Beispiel von Mascha Lina Borodin. Die zarte Salzburgerin mit den langen blonden Haaren strahlt Begeisterung aus und im Gespräch über ihren von Hand liebevoll gefertigten Schmuck, dessen Name sich aus ihren beiden Vornamen zusammensetzt, blitzen ihre Augen.

Maschalina ist eine sehr individuelle, von Hand gefertigte Schmuckmarke. Inwiefern spiegelt sich das in der Unternehmens-Philosophie wider? Wann und wie kam es zur Gründung Ihres Labels Maschalina?
Handarbeit war schon immer eine meiner ganz großen Leidenschaften. Als ich mit dem Fertigen von Ohrringen begann, wollte ich einfach nur Schmuckstücke für mich designen, die einzigartig aber keinesfalls selbstgemacht aussehen. Da 2012 immer mehr Freundinnen und Bekannte meine Stücke erwerben wollten, habe ich mich dann im Alter von 20 Jahren schließlich für die Selbstständigkeit entschieden und meine Firma Maschalina gegründet. Für meine Designs nur hochwertige Materialien wie Edelsteine, Swarovski Kristalle und Perlen zu verwenden war mir von Anfang sehr wichtig.

Wie macht man den Sprung von der jungen österreichischen Designerin zum international anerkannten Label? In Ihrem Fall von Salzburg nach Hollywood – wie war das möglich?
Sie spielen auf die Oscar Verleihung 2019 an, bei der wir Maschalina Ohrringe für Anna Ermakova fertigen durften, welche dann neben Stars wie Sir Elton John, Heidi Klum und Adriana Lima abgelichtet wurden. Um ganz ehrlich zu sein war das ein Resultat meines Sturschädels. Ein Bekannter war der Meinung, dass meine Schmuckstücke nicht teuer genug sind um jemals auf einem „richtigen Red Carpet“ in Hollywood abgelichtet zu werden. Daraufhin habe ich mein gesamtes Netzwerk eingeschaltet, um herauszufinden, wie man an eine Person des öffentlichen Lebens herankommen kann, die die Oscars besucht. Und das hat salopp gesagt geklappt. Ich bin damals auch extra dafür nach Los Angeles geflogen, was eine echt tolle Erfahrung war. Abgesehen davon hat man unsere Schmuckstücke aber inzwischen auch an Stars wie Gossip Girl Schauspielerin Kelly Rutherford oder Model Gigi Hadid gesehen. Man darf einfach niemals aufhören groß zu denken was im täglichen Arbeits-Alltag auch nicht immer einfach ist, aber ich gebe mein Bestes mich stets zu motivieren und Maschalina laufend neu zu denken und zu verbessern.

Was macht die Produktrange so besonders und inwiefern unterscheidet sie sich von anderen Labels in dem Segment – und davon gibt es ja nicht wenige …?
Unsere Motivation ist es, luxuriösen und hochwertigen Schmuck herzustellen, der langlebig und vor allem angenehm zu tragen ist. Besonders beliebt sind daher unsere federleichten Ohrringe. Denn selbst bei opulenten Designs haben wir den Mix an Materialien immer so gewählt, dass Ohrringe niemals schwer am Ohr ziehen. Guter Tragekomfort ist mindestens so wichtig wie ein schönes Design. Maschalina Schmuck zu tragen, soll einfach Freude machen! Vielen Kundinnen* ist es inzwischen auch ein Anliegen Mode zu erwerben, die unter transparenten Bedingungen produziert wird. Wir fertigen alle handgemachten Ohrringe in 4 sozialen Produktionen in Wien, in denen aktuell rund 25 Personen unsere Schmuckstücke fertigen.

Wie ist Ihr Unternehmen strukturiert und wie viele MitarbeiterInnen haben Sie?
Bezüglich der Produktionen arbeiten wir wie erwähnt mit 4 sozialen Vereinen und Einrichtungen in Wien zusammen, in denen Personen, die es am Arbeitsmarkt nicht ganz einfach haben, in einem betreuten Arbeitsumfeld Schmuckstücke fertigen. Lokale Herstellung war für mich eine sehr bewusste Entscheidung. Unser Atelier am Wiener Stadtpark führt nochmals eine Qualitätskontrolle aller Schmuckstücke durch, bevor jene in den Onlineshop gehen. Im Atelier sind wir aktuell ein Team von 6 Frauen*, die in Bereichen wie Logistik, Marketing und PR, Digital Marketing, IT und SEO, Grafik sowie Handwerk agieren. Außerdem kooperieren wir seit 2021 mit einer IT und SEO-Beraterin in Irland, die uns hilft unseren Onlineshop täglich zu verbessern. Gerade seit der Pandemie hat sich die Verteilung unserer Einkommensquellen extrem verschoben.

Vor 2020 kamen unsere Umsätze sehr ausgeglichen zu je ungefähr 30% aus drei Einnahmequellen: Verkaufsevents, B2B Store-Aufträge und Onlineverkäufe. Inzwischen setzen wir ca. 70% unserer gesamten Verkäufe allein über unseren Onlineshop um und sind seit 2020 auch stark gewachsen. Unser Hauptmarkt ist nach wie vor Österreich und Deutschland, aber wir erhalten auch Bestellungen aus ganz Europa und gelegentlich den USA. Ich musste mir kürzlich eingestehen, dass sich meine Firma ehrlicherweise von einem Schmuckunternehmen in ein Tech-Unternehmen entwickelt hat, weil in diesem Bereich einfach das größte Potenzial liegt. E-commerce ist messbar und daher die Zukunft. Weil ich im Herzen aber eher eine Künstlerin bin und manchmal unter der weniger kreativen Zahlenwelt leide, ziehe ich sehr stark in Erwägung im Bereich „Technical SEO“ und „E-commerce-Logistik“ in naher Zukunft einen Partner, in welcher Form auch immer, ins Boot zu holen. Wir sind inzwischen technisch wirklich gut aufgestellt, aber ich weiß, dass wir das noch viel besser könnten und wir erst am Beginn etwas Großen stehen.

Bitte umreißen Sie Ihre Zielgruppe für uns.
Laut unseren Daten liegt unsere stärkste Kundengruppe bei Frauen* im Alter zwischen 23 und 43 Jahren. Nach Abschluss der allermeisten Onlineshop Bestellvorgängen erhalten wir auch direkt Feedback von Kundinnen*, die zum Ausdruck bringen wie toll sie unsere große Auswahl, vor allem die federleichten Ohrringe, unsere lokale Produktion oder auch unseren kostenlosen Reparaturservice finden. Jener ist aus unserer Überzeugung als Firma so nachhaltig wie möglich zu agieren entstanden. Modeschmuck hat oft den Ruf ein Wegwerfprodukt zu sein. Einmal getragen – ist schon etwas auseinandergebrochen und in den Müll gewandert. Genau das entspricht nicht meinen Vorstellungen eines Produkts, das ich verkaufen möchte. Wir ermöglichen auch auf Schmuckstücke, die vor Jahren gekauft wurden eine kostenlose Reparatur wenn nötig.

Hinter Maschalina steht eine Vision – Sie wollen der Welt und den Menschen etwas „zurückgeben“. Gibt es aktuell Aktivitäten im sozialen Bereich und welche sind das?
Neben unserer Zusammenarbeit mit sozialen Produktionswerkstätten kooperieren wir auch mit vielen Wohltätigkeitseinrichtungen. Unsere größte Firmen-Philosophie, ist es Frauen* in jeglicher Form zu unterstützen und nach vorne zu bringen. Im Dezember 2021 haben wir gemeinsam mit der Firma Offisy durch den Verkauf unserer Ohrringen € 7.500.- an das Linzer Frauenhaus spenden können. Dieser Charity Sale wird auch in diesem Jahr wiederholt. Seit Februar 2022 unterstützen wir Pink Ribbon Monaco mit unserer Reichweite und Schmucksponsoring und wir sind gerade im Gespräch eine Schmuck-Linie für Pink Ribbon zu entwickeln, aus deren Spendenerlös sowohl Krankenhäuser als auch Werbekampagnen für mehr Bewusstsein für das Thema Brustkrebs, fließen soll. Am Weltfrauentag 2022 haben wir eine wunderbare Charity-Kampagne zu Gunsten ukrainischer Frauen und Kinder ins Leben gerufen, bei der wir über € 1.000.- an UNHCR spenden konnten. Mir liegen soziale Themen einfach am Herzen und ich bin wahnsinnig dankbar, dass wir bei vielen Kampagnen auf die Unterstützung unserer Kundinnen* zählen konnten.

Nachhaltigkeit ist derzeit in aller Munde. Setzen Sie auch darauf und wie ehrlich ist sie?
Nachhaltigkeit kann vieles bedeuten. Unsere Motivation ist es, hochwertigen Schmuck aus langlebigen Materialien wie Halbedelsteinen, Süßwasserperlen, Echt-Silber 925 und Swarovski Kristallen herzustellen. Wir kennen die Menschen in unseren Produktionen und können, wenn nötig, jederzeit persönlich Material in die Manufakturen bringen. Das macht unser Produkt so persönlich. Unsere Bestellungen können auf Wunsch umweltfreundlich verpackt oder auch direkt bei uns im Atelier abgeholt werden. Als ich 2014 die ersten Produktionen für meine Schmuckstücke gesucht habe, hätte ich mich, so wie viele mitbewerbende Schmuckfirmen, für Indien oder China als Produktionsstandort entscheiden können. Auf unsere österreichische Produktion bin ich daher auch besonders stolz! Trotzdem denke ich, dass man immer noch besser werden kann und hoffe, dass es auch in Bezug auf den Erwerb von Rohmaterialien in Zukunft noch mehr Angebot geben wird, da gewisse Arten von Edelsteinen und Süßwasserperlen, mit denen wir Designs umsetzen, leider nicht in Europa gewonnen werden. Ich denke jeder Unternehmer kennt Situationen, in denen man Strukturen ausgesetzt ist, mit denen man nicht 100% glücklich ist. Mein Ansatz war es aber immer auf möglichst kreative und lösungsorientierte Art zu handeln und überall wo es mir möglich ist positive Akzente zu setzen. Für mich war Österreich als Produktionsstandort immer die klare Wahl.

Welche Ideen und Visionen haben Sie für die Zukunft?
Diesen Winter wird meine Firma 10 Jahre alt und wir können auf unglaubliche Erfolge und Kooperationen zurückblicken. 2014 wurde ich von Chanel für die Mitarbeit an einer Haute-Couture Show von Karl Lagerfeld in Salzburg akquiriert. 2017 waren wir auf der Mailänder Fashion Week Teil der Ausstellung Artistar Jewels by Vogue Accessory und 2019 funkelten unsere Ohrringe auf den Oscars in Hollywood. In diesem Herbst launchen wir zum ersten Mal zwei exklusive Design Kooperationen.

Bezüglich unserer Zukunft habe ich eine klare Vision. Wir sind seit 2012 von Jahr zu Jahr gesund gewachsen und haben mittlerweile ein sehr stabiles Unternehmen mit etabliertem Markenwert aufgebaut. Da mir die Firma nach wie vor zu 100% gehört arbeite gerade an der detaillierten Bewertung meines Unternehmens. Ich habe mir zum Ziel gesetzt in naher Zukunft Geschäftspartner und womöglich auch Investoren an meine Seite zu holen, die unser Produkt genau so lieben wie tausende von Kundinnen und Teil unserer Erfolgsstory werden möchten. Den richtigen Partner zu finden wird bestimmt nicht einfach, aber ich bin motiviert und werde auf mein Bauchgefühl hören. Unabhängig davon werden uns weiterhin noch stärker auf den Europäischen Markt konzentrieren und am Weg dorthin unser Bestes geben, stets positive und soziale Akzente für ein faires Miteinander zu setzen!

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Maschalina | Mascha Lina Borodin

  Klopsteinplatz 3/22, 1030 Wien
  Österreich
  +43 660 9279373

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