Startup Trastic – Ein zweites Leben für Plastik

Startup Trastic – Ein zweites Leben für Plastik
Arno Trinkl und Wolfgang Rauter, Trastic (Foto: Daniel Waschnig)

Villach (A) Wer kennt das nicht? Plastik im Wald, am Berg, an Stränden – selbst an den entlegensten Orten der Welt. Jedes Jahr fallen alleine in Österreich 42 Kilo Plastikmüll pro Person an. Weltweit bedeutet das, bis dato über eine Tonne Plastik pro Einwohner. Davon landen 80 Prozent auf Deponien, in der Natur und im Meer – oder werden klimaschädlich verbrannt. Nur neun Prozent werden recycelt.

Diese Fakten ließen Arno Trinkl und Wolfgang Rauter einfach nicht mehr los. Sie machten sich mit ihrem Start-up „Trastic“ auf die Suche nach einer Lösung. Außergewöhnliche und vor allem nachhaltige Einrichtungslösungen aus 100 Prozent recyceltem Kunststoff für Personen und Unternehmen, die ihren ökologischen Fußabdruck verbessern und aus der Masse hervorstechen wollen.

Verbindung von Tradition und Moderne
Bei den Möbelstücken wird höchster Wert auf die Transparenz des Ursprungs gelegt – sowohl beim Plastik als auch bei sämtlichen anderen verwendeten Materialien wie bspw. Holz. Denn was kaum bekannt ist, Edelhölzer für hochwertige Massivholz-Möbel stammen nur selten aus nachhaltiger Forstwirtschaft und werden immer öfter aus den letzten Urwäldern gewonnen.

Die außergewöhnlichen Unikate werden in Villach von Hand und in Eigenregie gefertigt. In der Möbelmanufaktur wird das klassische Tischlerhandwerk mit modernster Verarbeitungstechnologie verbunden. Mit Sorgfalt wird geplant, geschnitten, gefräst, gehobelt und geschliffen. Dabei liegt der Fokus auf ressourcenschonender Verarbeitung und innovativem Design. Jahrelange Erfahrung sowie die Leidenschaft für außergewöhnliche Möbelstücke und Design bilden das Fundament für diese Einrichtungslösungen.

Nachhaltig und optisch ansprechend
Einzigartigkeit und Individualität, darauf baut das Unternehmen auf. Die hochwertigen Einrichtungslösungen lassen sich allen Wünschen anpassen, sind langlebig und zeitlos modern. Im Mittelpunkt stehen stets Elemente aus 100 Prozent recyceltem Kunststoff. Das Plastik wird gesammelt, gewaschen, sortiert, zerkleinert und in mühevoller Handarbeit zu einem einzigartigen Kunstwerk geformt. Jede Platte ist ein Einzelstück und wird mit Sorgfalt weiterverarbeitet. „Unsere Vision ist es TRASTIC in der Möbel- und Einrichtungsbranche zu etablieren und in jeden modernen Haushalt zu bringen.“ Aber das ist längst nicht alles. „Wir haben dieses zukunftsorientierte Unternehmen gegründet, um mit unserer Arbeit nicht nur das Zuhause eines jeden Einzelnen, sondern auch die Welt für unsere Kinder, nachhaltig positiv zu verändern.“ Erhältlich sind die Produkte aus dem recycelten Plastik direkt bei TRASTIC. Die Produktpalette entwickelt sich laufend weiter und reicht von stylischen Accessoires über Möbel und Tische bis hin zu maßgeschneiderten Sonderanfertigungen. Das Material lässt sich vielfältig einsetzen, zum Beispiel als ökologische Waschtischplatte fürs Bad oder als Basis für Outdoor-Tische.

Transparenz als Ziel
Der Rohstoff stammt aus der Umwelt, dem gelben Sack, aus Produktionsabfällen und Ausschussware. Mittels aufwendiger Prozesse wird der Natur der Kunststoff entzogen und erhält ein zweites Leben. Jedes Stück Plastik hat eine lange Reise hinter sich und erzählt seine eigene Geschichte. „Die Suche nach dem Rohmaterial ist ein sehr aufwendiger Prozess.“

Hauptaugenmerk dabei liegt auf der Art des Kunststoffes, dem ursprünglichen Verwendungszweck und den optischen sowie strukturellen Eigenschaften. Aus nicht mehr gebrauchten Plastikstöpseln, Schneidbrettern, Joghurtbechern, Verpackungen, PETFlaschen oder nicht benötigten Granulaten werden Platten und daraus coole Möbelstücke. So besteht zum Beispiel eine Tischplatte aus 8.000 Joghurtbechern oder knapp 3.000 PETFlaschen.

Unter der Marke „Trastic“ werden die Interieur- und Exterieurlösungen aus dem neuartigen Werkstoff verkauft. Das Kundensegment liegt verstärkt in der Hotellerie und Gastronomie sowie bei innovativen Unternehmen und natürlich auch Privatpersonen. Tische sind dabei die meistnachgefragten Möbel – als Mittelpunkt im Besprechungszimmer oder als Esstisch sind sie immer Mittelpunkt der Zusammenkunft. Sie bieten eine noch nicht dagewesene Möglichkeit mit Freunden, Kunden oder Lieferanten ins Gespräch zu kommen und Nachhaltig „anfassbar“ zu machen.

Klassisches Handwerk trifft Green Tech
Wolfgang Rauters handwerkliche Laufbahn begann in der Werkstatt seines Vaters, wo er von Kindestagen an Erfahrungen in der Arbeit mit Holz sammelte. Er absolvierte an der HTL Villach die Fachschule für Tischlerei und anschließend das Kolleg für Innenraumgestaltung. Dieses Know-how verfeinerte er in zwölf Jahren als Projektleiter und Designer bei einer großen Tischlerei in Kärnten. Arno Trinkl studierte Umwelt- und Bioressourcen-Management an der BOKU Wien und bringt das Hintergrundwissen mit, um neue Wege in umwelttechnischen Belangen zu gehen. Seine beruflichen Erfahrungen im Vertrieb haben die Passion für die Arbeit mit Menschen sowie die Affinität für zukunftsrelevante Lösungen noch mehr gestärkt.

Die beiden verbindet nicht nur eine langjährige Freundschaft, sondern auch die Überzeugung mit ihrem Handeln die Welt positiv mitzugestalten. „Wir sind für alle Ideen und Kooperationen offen.“

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