Sunbeam Yachts ist Sieger des Salzburger Handwerkspreises 2021

Sunbeam Yachts ist Sieger des Salzburger Handwerkspreises 2021
Spartengeschäftsführer Mag. Wolfgang Hiegelsperger, Spartenobmann KommR Josef Mikl, Ing. Mag. (FH) Josef Schöchl, Peter Lienbacher, Mst. Ralf Weichselbaumer, Mst. Herbert Lanner und Ronald Patsch.

Salzburg (A) Bereits zum 31. Mal wird heuer der Salzburger Handwerkspreis verliehen. Nach der coronabedingten Vergabe im kleinen Rahmen im Vorjahr werden die Sieger dieses Jahr wieder bei den „Festspielen des Handwerks“ am 16. Oktober im „Haus für Mozart“ im Salzburger Festspielbezirk ausgezeichnet.

„Wir sind sehr froh darüber, dass wir nach dem Verzicht auf die große Feier unserer Preisträger 2020 die heurige Preisverleihung wieder vor großem Publikum abhalten können. Das Ganze findet natürlich unter exakter Einhaltung der 3-G-Regel statt“, betonte Gewerbe-Spartenobmann KommR Josef Mikl bei der heutigen Pressekonferenz zur Bekanntgabe der Handwerkspreis-Sieger 2021 bei Sunbeam Yachts in Mattsee. „Ich gratuliere allen Gewinnern zu ihren hervorragenden Projekten. Der Salzburger Handwerkspreis ist einer der renommiertesten Wirtschaftspreise des Landes und zeigt Jahr für Jahr, zu welch meisterlichen, kreativen und innovativen Leistungen Salzburgs Gewerbe- und Handwerksbetriebe fähig sind“, sagte Mikl weiter.

Die Bandbreite der Einreichungen war auch heuer groß: Sie reichte von technisch aufwändigen Sanierungen über innovative Neuentwicklungen bis hin zu traditionellen Handwerksarbeiten. Die Basis für diese „Top-Qualität made in Salzburg“ ist das hochwertige duale Berufsausbildungssystem (von der Lehre bis zum Meister). „Dieses auf der ganzen Welt anerkannte Berufsbildungssystem ist unser großer Schatz, den es zu erhalten gilt“, unterstrich Mikl.

Meister genießen höchstes Ansehen
Gerade dabei könne die Wirtschafskammer auf große Erfolge in der jüngsten Vergangenheit verweisen. Seit 2019 ist der Meister dem akademischen Bachelor gleichgestellt und seit dem vergangenen Jahr dürfen Handwerksmeister ihren Titel offiziell führen und in Dokumenten eintragen lassen. „Es ist bemerkenswert, wie rasch die Aufwertung des Meisters in der Gesellschaft angekommen ist. Ein schöner Erfolg, durch den wir uns in unserer Initiative bestätigt sehen. Und ein gutes Signal für den Wirtschaftsstandort: Wir brauchen mehr Meister, um das Land und die Regionen zu stärken“, betonte Mikl.

Dass die Meisterausbildung hierzulande ein äußerst hohes Ansehen genießt, wird durch eine aktuelle Umfrage im Auftrag der WKÖ unter Österreichs Bevölkerung belegt: Danach gefragt, wer denn als „sehr angesehen“ bezeichnet werden könnte, wurden zwar traditionell die Ärzte (59%) genannt, danach folgen jedoch gleich die Meisterinnen und Meister aus Gewerbe und Handwerk (36%). Eine ähnlich hohe Einschätzung gab es stets auch in den Vorjahren.

Lehrlingsimage hoch – Rekord bei Meisterabsolventen
Gefragt wurde auch nach dem Image der Lehrlinge. Das erachten 47% der Österreicher als gut, wobei das Image der Lehre nirgendwo so hoch ist wie in den drei westlichen Bundesländern Vorarlberg, Tirol und Salzburg – drei in der Lehrlingsausbildung traditionell sehr starken Bundesländer. Hier sagen 63% der Bevölkerung, dass die Lehre ein gutes Image aufweist. „Jahrelange Kampagnen wie ‚Lehre: Sehr g’scheit!‘ und viele engagierte Lehrbetriebe zahlen sich eben aus. In Salzburg gilt die Lehre deutlich mehr als anderswo“, betont Mikl. Das zeigt sich auch in der Bewertung der Lehrlinge als Berufsgruppe. Hier erzielen die Lehrlinge einen österreichweiten Wert von 55%, womit dieser von einem Tiefststand von 35% im Jahr 2013 seit damals kontinuierlich gestiegen ist.

Dass der Meistertitel in den vergangenen Jahren noch attraktiver geworden ist, belegen auch die Zahlen der Meisterprüfungsabsolventen in Salzburg: Lag deren Zahl 2015 noch bei knapp 250, so werden am 16. Oktober 346 Absolventen ihre Meisterbriefe in Empfang nehmen. „Das ist ein neuer Rekord-Höchststand“, freut sich Mikl.

Lehrlinge in Gewerbe und Handwerk dringend gesucht!
Was die Konjunkturlage in Salzburgs Gewerbe und Handwerk betrifft, so kehren die Betriebe seit dem ersten Quartal 2021 wieder vom Krisen- in den Normalmodus zurück, „wobei der konsumnahe Bereich dem produzierenden Gewerbe weiter hinterherhinkt“, erläuterte Mikl. „Um weiter an Stabilität zu gewinnen, ist für unsere Betriebe eine zuverlässige Planbarkeit ohne Überraschungen durch die Politik dringend notwendig. Die massive NoVA-Erhöhung oder das abrupte Auslaufen von Umweltfördermaßnahmen waren hier leider Negativbeispiele, die keinesfalls zu einer Verbesserung der Lage beigetragen haben und nicht wiederholt werden dürfen“, unterstreicht Mikl.

Umso schöner ist es zu sehen, dass die Gewerbe- und Handwerksbetriebe auch in der Coronazeit zur Lehrlingsausbildung gestanden sind. „Ich bin stolz darauf, dass überdurchschnittlich viele Betriebe auch in der Krise Lehrlinge aufgenommen haben. Auf das Handwerk und Gewerbe ist eben Verlass“, freute sich Mikl. Insgesamt werden in Salzburgs Gewerbe und Handwerk 3.789 junge Menschen zu künftigen Fachkräften ausgebildet. Die Gesamtzahl der Lehrlinge in Salzburg liegt bei derzeit 7.512.

Aufgrund der anziehenden Konjunktur sind die heimischen Gewerbe- und Handwerksbetriebe aktuell wieder händeringend auf der Suche nach Nachwuchs: offene Lehrstellen im dreistelligen Bereich gibt es derzeit etwa in den Bauberufen (140 offene Lehrstellen) und in den Metall- und Elektroberufen (255 offene Lehrstellen). Ein Lehrlingsmangel herrscht zudem bei den Holzverarbeitern (50 offene Lehrstellen), im Nahrungsmittelgewerbe (41 offene Lehrstellen), bei den Friseuren (26 offene Lehrstellen), in den Gesundheitsberufen (24 offene Lehrstellen), bei den Stein-, Keramik- und Glasberufen (10 offene Lehrstellen) sowie im Textilgewerbe (10 offene Lehrstellen).

Die Sieger des Salzburger Handwerkspreises 2021:

Zum Siegerprojekt wurde die Sunbeam 32.1 von Sunbeam Yachts in Mattsee gekürt.
Bei Sunbeam Yachts werden Nachhaltigkeit, Innovation und Flexibilität seit jeher großgeschrieben. Innovative Lösungen und Qualität werden durch perfekte Planung und ein motiviertes Team an Spezialisten aus dreizehn verschiedenen Berufssparten erreicht. Unter der Regie der neuen Generation rund um Ing. Mag. (FH) Andreas Schöchl entstand die Sunbeam 32.1. Sie steht im Sinne von Ästhetik, Funktionalität und Komfort für eine Revolution in der Segelbranche. Erstmals wurde eine weitere Partnerschaft zu den Naval Architects von J&J eingegangen. Bei der Sunbeam 32.1 arbeitete man zudem mit dem international erfolgreichen und lokal ansässigen Salzburger Industrial Designer Gerald Kiska zusammen.

Ziel des Projekts war es, eine neuartige Segelyacht zu bauen, die sich keinem bisher vorhandenen Segment zuordnen lässt und das Thema Wassersport und Freizeitgestaltung am Wasser generell neu interpretiert. Bislang waren die Sunbeam Yachten stets eine Weiterentwicklung ihrer Vorgänger, die durch eigene Erfahrungen und Kundenfeedback sowie Entwicklungen und Trends weiter verbessert wurden. Doch bei der Sunbeam 32.1 verfolgte man eine völlig andere Herangehensweise: man definierte eine bestimmte Zielgruppe und entwarf genau für diese ein Boot. Um dieses Kundensegment zu erreichen, entwickelte man eine für die Segelyachtbranche komplett neue Marketingkampagne.

Den zweiten Platz holte sich die P. Lienbacher Holzbauwerk GmbH aus Kuchl mit dem Bauprojekt Wooden Corn Box.
Wooden Corn Box ist der Neubau eines Siloturmes für die Lerchenmühle Wieser GmbH in Golling. Um die Lagerung, das Paketieren und die Verladung der Produkte besser zu organisieren, wurde das bestehende Silogebäude abgetragen und durch einen Neubau ersetzt. Das alte Silogebäude wurde ursprünglich als Stallgebäude konzipiert und konnte daher keine weiteren Kapazitäten aufnehmen bzw. wirtschaftlich erweitert werden. Mit der wertvollen Ressource Boden wurde insofern sparsam umgegangen, indem der Neubau am selben Standort errichtet wurde.

Der Neubau wurde in Holzbauweise (Sockelgeschoss in Massivbau) errichtet, die nicht nur ökologisch ist, sondern auch zum Naturprodukt „Getreide“ passt. Aus architektonischer Sicht wurde das Gebäude nicht nur als „Siloturm“ konzipiert, sondern durch die geknickten Holzscheiben und Lichtschlitze wurde das Urprodukt „Ähre“ bzw. „Wasser in Bewegung, welches die Mühle antreibt“ symbolhaft umgesetzt. Der Einsatz vorgegrauter Holzbretter erinnert an frühere „Troadkästen“. Die senkrechten Scheiben an der Süd- und Westfassade wurden mit Photovoltaikmodulen bestückt und spiegeln so den ökologischen und nachhaltigen Gedanken des Unternehmens wider.

Das neue Gebäude wurde zur Gänze unterkellert und die geräuschstarken Maschinen (Kompressoren, Gebläse) zur Lärmminderung dort untergebracht. Stahlbeton bildet im Unter- und Erdgeschoß das tragende Element, die restlichen Ebenen wurden in Stahl- und Holzbau ausgeführt.

Mit dem dritten Platz wurde Mst. Herbert Lanner aus Radstadt mit seinem Motorrad-Umbauprojekt für eine Harley Davidson FLSTF ausgezeichnet.
Das Fahrzeug eines Privatkunden wurde bis auf den Hauptrahmen umgebaut bzw. überarbeitet. Der Aufwand der Arbeiten betrug ca. 720 Stunden. Speziell an diesem Projekt war, dass nicht nur das Motorrad selbst, sondern auch der Antrieb neu konzipiert wurde. Es kam sogar soweit, dass der Kunde nach dem Motorbau, der von 1.450 ccm auf 2.084 ccm Hubraum erhöht wurde, noch einen Kompressor dazu haben wollte. Durchgeführt wurden unter anderem umfangreiche Blecharbeiten, Überarbeiten und Verstärken von Hinterradschwinge und Vordergabel, Anfertigen von Lenker, Griffen, Fußrasten, Tankdeckel, Auspuffkrümmer, etc. sowie die Ausrüstung mit einer komplett neuen Elektrik. Darüber hinaus wurde das Getriebe von Kette auf Zahnriemen mit verstärkter Kupplung umgebaut. Der neue Motor (von 1.450 ccm auf 2.083 ccm) erhielt eine neue Kurbelwelle und neue Nockenwellen. Der Nockenwellenantrieb wurde von Steuerketten auf Stirnräder umgebaut. Das Motorgehäuse musste ausgespindelt werden um für die größeren Zylinder Platz zu haben. Und schlussendlich wurde noch ein Kompressor aufgebaut, der über die Nockenwellen direkt betrieben wird.

Das neu konstruierte Motorrad hatte bereits eine umfangreiche Berichterstattung in einigen Motorradmagazinen. Beispielsweise im französischen Magazin „Wild“, das auch in Kanada und auf den französischen Inseln populär ist, war die Maschine „Headliner“ für eine Reportage über Motorräder mit Kompressor-Motoren.

Mit Anerkennungspreisen wurden schließlich der Berufsfotograf Ing. Mst. Ralf Weichselbaumer aus Seeham mit dem Leader-Projekt „Umsetzung der Bildideen“ und Die Kalkputzer OG in Stuhlfelden mit dem „Sanierungsprojekt Kirchturm Piesendorf“ ausgezeichnet.
Bei dem mit EU-Fördermitteln (Leader-Projekt) unterstützten Fotoprojekt von Ralf Weichselbaumer geht es darum, das Zusammenspiel von Klima, Umwelt, Landwirtschaft und Sozialem verständlich darzustellen. Konkret wurden 45 Personen aus dem Salzburger Seenland portraitiert, um mit den Bildern, die wöchentlich in den Salzburger Nachrichten erschienen sind, das regional, national und global relevante Thema Nachhaltigkeit anschaulich, interessant und qualitativ hochwertig darzustellen. Darüber hinaus wurde ein Magazin produziert, in dem die Protagonisten in Form eines „Kochbuches“ der Öffentlichkeit vorgestellt wurden. Außerdem läuft seit August 2021 eine Roadshow, bei der die 45 Portraits in Form eines Leinwanddruckes auf Staffelei ausgestellt werden.

Bei dem Sanierungsprojekt der Kalkputzer OG bestand die Aufgabe darin, den gotischen Kirchturm der Pfarrkirche Piesendorf, der im Laufe der Jahrhunderte aufgestockt und barockisiert wurde, zu restaurieren. Erschwerend kam hinzu, dass durch falsches Sanieren in den vergangenen Jahrzehnten große Bauschäden entstanden sind.

In Absprache mit der Erzdiözese Salzburg, dem Bundesdenkmalamt, der Gemeinde und dem Architekten wurde entschieden, den Turm bis auf die Grundsubstanz (Steinmauer) zurückzubauen. Schicht für Schicht wurde sorgfältig abgetragen, bis man auf die letzten originalen Barockputzreste gestoßen ist.

Erzdiözese und Bundesdenkmalamt begutachteten die alten Putzreste und fassten daraufhin den Entschluss, den Turm mit der alten Sieblinie und Handwerkskunst komplett wiederherzustellen. Dabei wurden keine Mühen gescheut und etwa der Bausand händisch aus der Salzach geschaufelt. Die alte Sieblinie wurde mit Sumpfkalk aus Salzburg hergestellt. Schließlich wurde der gesamte Turm mit der alten traditionellen Handwerkskunst wiederhergestellt. Die Firma Weixler mischte noch den passenden Kalkanstrich, sodass der Turm nun wieder in voller Pracht erstrahlt.

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