Verleihung des Design- und Erfinderaward für die innovativsten Erfinder Tirols auf der Innsbrucker Herbstmesse

Verleihung des Design- und Erfinderaward für die innovativsten Erfinder Tirols auf der Innsbrucker Herbstmesse
DI Michael Stauder (Juror), Martin Wessely (Juror), FH-Prof. Mag. Dr. Günter Grall (Juror), KRin Patrizia Zoller-Frischauf (Landesrätin), Sieger: (#1Martin Iljazovic #2 Peter Embacher #3 Florian Sigl #4 Roberta Vitrano), Franz Jirka (Obmann WK-Sparte Gewerbe & Handwerk) und Direktor Christian Mayerhofer (GF Congress Messe Innsbruck). (v.l.)

Innsbruch (A) Am ersten Messetag der 87. Innsbrucker Herbstmesse wurde zum 9. Mal der prestigeträchtige Design- und Erfinderaward an die findigsten Köpfe des Landes verliehen. Es wurden so viele Designs und Erfindungen wie noch nie eingereicht. Das Jurorenteam zeigte sich vor allem von der Marktreife der Einreichungen begeistert, wie unter anderem ein bereits beim Roten Kreuz im Einsatz befindliches Simulationsgerät beweist. Insgesamt wurden sechs Projekte von einer Fachjury ausgezeichnet.

Die 87. Ausgabe der Innsbrucker Herbstmesse wurde gestern Mittag vor heimischer Prominenz von Landeshauptmann Günther Platter mit einem treffsicheren Bieranschlag im großen Herbstmesse Radio ORF Tirol Oktoberfestzelt eröffnet. Rund 420 Unternehmen, davon 60 neue Aussteller und 190 Tiroler Qualitätsanbieter, präsentieren sich bis Sonntagabend auf der Innsbrucker Herbstmesse und beraten zu einer Vielzahl an Neuheiten, die teils zum ersten Mal in Österreich oder Tirol gezeigt werden. Am Abend des Eröffnungstages der größten Publikumsmesse Westösterreichs wurde im Designmarkt der Halle A der Design- und Erfinderaward verliehen. Mit dieser prestigeträchtigen Trophäe werden bereits seit neun Jahren die findigsten und kreativsten Köpfe aus Nord-, Ost- und Südtirol für ihre innovativen Projekte ausgezeichnet.

Erfindung: Millimetergenauer Butterschnitt
Die Idee zum Siegerprojekt in der Kategorie „Erfindung“ wurde an einem ganz normalen Tag am Frühstückstisch geboren. „Nach jahrelangem Ärger über zu dünne oder zu dicke Butterscheiben hat Martin Iljazovic den ‚butter-leaf‘ erfunden“, beschrieb Juror Michael Stauder von IDM Südtirol die Erfindung. Der Butterhobel sei ausgereift und mit ihm könne wie mit einem Käsehobel millimetergenau Butter abgetragen werden, erklärte Stauder. Dieser Innovationsgeist habe die Jury überzeugt: „Und selbstverständlich können die Besucher der Innsbrucker Herbstmesse den brandneuen und weltweit einzigartigen ‚butter-leaf‘ kaufen“, freute sich Stauder.

Industrial Design: Schaukeln war gestern
In der besonders umkämpften Kategorie „Industrial Design“ wurde die mit vielen schönen Details ausgearbeitete und technisch ausgereifte Infrarot-Schwebeliege „SWING“ von Physiotherm prämiert. „Die Stromversorgung ist elegant im Stahlseil integriert und überzeugt ästhetisch wie funktionell. Die verwendeten Materialien sind hochwertig und wurden stimmig ausgewählt“, betonte Juror Martin Wessely von GEOtec. Nach dem Motto „Schaukeln war gestern – Schweben ist heute“ können Messebesucher die neue Infrarot-Schwebeliege bis Sonntagabend testen und natürlich auch bestellen.

Modedesign: Jacke aus recycelten Kabeln
In der Kategorie „Modedesign“ wurden Ria Kathan und Florian Sigl von der Ferrarischule Innsbruck ausgezeichnet. „Die heutige Konsumgesellschaft, der Elektroschrott, die Ausbeutung der Drittländer für Rohstoffgewinnung und die daraus resultierende ,Smartphone-Wegwerfmentalität‘ waren nur einige Punkte der kritischen Auseinandersetzung, mit denen sich die beiden Schüler in ihren Diplomarbeiten beschäftigten“, beschrieb Juror Günther Grall, Vizerektor der Fachhochschule Salzburg, die Entstehung des Siegerprojektes. Die Diplomarbeit diente als Basis für eine aus alten Kabelummantelungen genähten Jacke, in die auch Steckelemente von Smartphones als Knopfersatz eingearbeitet wurden.

Nachwuchsprojekt: Kunstblut für das Rote Kreuz
Besondere Spannung herrschte dann in der Kategorie „Nachwuchsprojekt“. „Roberta Vitrano hat während einer Rotkreuz-Übung und ihrem Mitwirken als Probandin die Notwendigkeit zur Verbesserung der Übungssimulation unter Realbedingungen wahrgenommen“, schilderte Grall. „Blutende Wunden konnten durch Schminken bisher nur unzureichend simuliert und der Faktor Zeitdruck, der besonders bei Verletzungen der Hauptschlagadern gegeben ist, nicht trainiert werden.“ Der jungen Schülerin der HTL Anichstraße sei es dank ihrer technischen Fähigkeiten im Bereich Mechatronik gelungen, das Gerät „BlutSim“ zu entwickeln, das Kunstblut in realistischen Mengen in die simulierte Wunde pumpt, erklärte Grall. Das Gerät konnte bereits erfolgreich an das Rote Kreuz verkauft werden.

Handwerk & Design: Ergonomisches Sitzmöbel
Erfolgreich auf dem Markt etabliert hat sich bereits das Gewinnerprojekt der Kategorie „Handwerk & Design“. Die Möbelserie „Hussl Alpin“ hat die Juroren durch die stimmigen Details überzeugt: „Die Enden der Sitzbank sind beispielsweise ergonomisch leicht nach vorne gerundet, wodurch spätestens beim Blick zum Sitznachbarn eine angenehme Rückenunterstützung die Kommunikation fördert“, berichtete Juror Michael Stauder. Dieselbe Rundung setze sich am Tisch fort, wodurch das Platznehmen auf der Bank erleichtert werde. „Die Materialwahl sowie die Qualität der handwerklichen Holzverbindungen interpretieren Tradition zeitgemäß neu – das hat uns überzeugt!“

Special Award: In eine Welt ohne Erdöl
Als besonderer Höhepunkt wurde abschließend der „Special Award“ – den die Jury vergeben kann, aber nicht muss – verliehen. Jakob Winkler realisiert seit zehn Jahren sein Herzensprojekt und hat dafür sogar seinen Beruf zeitweise aufgegeben. Der gelernte Grafiker und Illustrator bringt aktuelle gesellschaftspolitische Probleme bildhaft für Jung und Alt auf Papier. Zur aktuellen Thematik rund um den Klimawandel wurde sein Wimmelbuch „In eine Welt ohne Erdöl“ prämiert: „Über 20 liebevoll gestaltete Doppelseiten erklären den breiten Einsatz von fossilen Stoffen. Ohne erhobenem Zeigefinger schafft es Jakob Winkler Alternativen aufzuzeigen“, begründeten die drei Juroren ihr Urteil. Mit dem gut recherchierten und mit Universitäten inhaltlich überprüften Kinderbuch spreche er alle Altersschichten an.

Die Preise der Design- und Erfindermesse 2019 wurden von Tirols Wirtschaftslandesrätin Patrizia Zoller-Frischauf, Handwerk- und Gewerbe-Spartenobmann Franz Jirka, Mitinitiator Georg Juen und Messedirektor Christian Mayerhofer als Veranstalter überreicht. Dabei motivierten die anwesenden Ehrengäste alle Aussteller, Einreicher und Gewinner, lobten den exzellenten handwerklichen Zugang und freuten sich über die enorme Kreativität, die in Tirol zu finden sei. Von der Professionalität der Teilnehmer auf der Design- und Erfindermesse 2019 zeigte sich auch Direktor Christian Mayerhofer, Geschäftsführer der Congress Messe Innsbruck (CMI), beeindruckt: „Der Erfindergeist, der in allen diesen Produkten steckt, ist beeindruckend. Aber es geht ja nicht nur um die Idee und die Produktumsetzung, sondern auch um das Erkennen von Märkten, den anspruchsvollen rechtlichen Weg der Sicherung aller Rechte und um vieles mehr. Es freut mich, dass die Congress Messe Innsbruck den kreativsten Köpfen des Landes zusammen mit Partnern wie dem Land Tirol und Georg Juen eine einzigartige Plattform zur Verfügung stellen darf.“

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