Vorarlberg Unternehmen

Vom Leichtmetallerzeuger zum internationalen High-Tech-Unternehmen: 75 Jahre Lorünser Austria

Lorünser
17.11.2023 11:48

Georg Knill (Knill-Gruppe, Präsident Industriellenvereinigung Österreich), Jürgen Thurnher (Geschäftsführer Lorünser Austria), Christian Knill (GF Knill-Gruppe), Elmar Hartmann (Industriellenvereinigung Vorarlberg)

Schlins/Weiz (A) Das Vorarlberger Unternehmen Lorünser Austria mit Sitz in Schlins entwickelt und produziert hochwertige Komponenten und Lösungen für Hochspannungsanlagen weltweit. Donnerstagabend wurde nicht nur das 75-jährige Jubiläum mit zahlreichen Gästen aus Wirtschaft und Politik gefeiert – mit 40 Prozent Wachstum und 20 Millionen Euro Umsatz konnte Lorünser auch das bisher erfolgreichste Geschäftsjahr für sich verbuchen.

Das überdurchschnittliche Wachstum führt Jürgen Thurnher, Geschäftsführer von Lorünser Austria, auf gezielte Investitionen in Regionen wie Europa, Südostasien und den arabischen Raum zurück. Zudem wurde Lorünser am Firmenstandort Schlins in der Knill-Gruppe kontinuierlich zum Knowhow-Zentrum für die Entwicklung von Schaltanlagen zur Energieübertragung ausgebaut.

Beitrag für die Energiewende
In den vergangenen Jahren konnte Lorünser viele renommierte Projekte umsetzen. Eine wichtige Rolle bei der Energiewende in Europa spielen beispielsweise die Anbindungen von Offshore-Windparks in Deutschland und den Niederlanden oder Hochspannungs-GleichstromÜbertragungen (HGÜ) in England/Frankreich oder Indien. „Unsere hochwertigen Technologien tragen dazu bei, die Netzstabilität zu gewährleisten und möglichen Blackouts entgegenzuwirken.“

Wettbewerbsvorteile durch Digitalisierung
Auf 5.000 Quadratmeter Fertigungsfläche produziert Lorünser mit Produktionsstätten in Weiz und Myjava /Slowakei hochwertige Produkte mit neuester CNC-Technologie. Personalkosten sind für Lorünser oft eine besondere Herausforderung. „Unser Wettbewerbsumfeld ist meist von Unternehmen in Niedriglohnländern wie Indien und China geprägt. Ein wichtiger Fokus liegt für uns daher auf der fortlaufenden Digitalisierung von Prozessen, um effizienter zu agieren und Wettbewerbsvorteile sichern zu können“, ergänzt Thurnher.

Traditionsreiche Firmengeschichte
Den Grundstein zur Firmengeschichte legte die Vorarlberger Familie Lorünser in Schlins bereits im Jahr 1947. Begonnen wurde mit einer Gießerei für Leichtmetall, einer Dreherei und Schleiferei. Die ersten Erzeugnisse waren Leichtmetallartikel für Haushalt und Bauindustrie. Mit dem Einstieg der international tätigen, familiengeführten Knill-Gruppe aus Weiz – Mitte der 80iger-Jahre – wurde das Knowhow am Vorarlberger Standort langfristig für die Zukunft gesichert.

Kernmärkte von Lorünser sind in erster Linie Europa, Südostasien sowie der Mittlere und Nahe Osten mit einer Exportquote von über 90 Prozent. Für die Entwicklung und Optimierung von besonders betriebssicheren Komponenten für Hochspannungsanlagen wurde ein Versuchslabor für Dauerstrom vor Ort in Schlins errichtet. Ein zweites Standbein wurde als Ausrüster für Fördertechnik wie Zugseil-, Laufwerks- oder Sonderrollen für Spezialanwendungen aufgebaut.