Wechsel an der Spitze der steirischen Gastronomie

Wechsel an der Spitze der steirischen Gastronomie
Barbara Krenn übergibt die Obmannschaft der Fachgruppe Gastronomie in der WKO Steiermark an ihren bisherigen Stellvertreter Klaus Friedl.

Graz (A) Barbara Krenn übergibt die Obmannschaft der Fachgruppe Gastronomie in der WKO Steiermark an ihren bisherigen Stellvertreter Klaus Friedl.  

Mit großer Leidenschaft übte Barbara Krenn ihre Funktion als Obfrau der zweitgrößten Fachorganisation der WKO aus. Ihr persönliches Handicap zwingt sie nun aber dazu, das Zepter zu übergeben. „Mir liegen die Gastronomie sowie ihre Unternehmerinnen und Unternehmer nach wie vor sehr am Herzen. Die großen Herausforderungen, denen die Branche derzeit gegenübersteht, stellen aber auch an ihre Interessenvertretung besondere Anforderungen, die ich mit meiner eingeschränkten Mobilität derzeit nicht erfüllen kann“, betont Krenn. Sie übergibt die Spitzenfunktion an Klaus Friedl, wird sich aber als seine zukünftige Stellvertreterin weiterhin für die Branche engagieren. Krenn: „Gerade beim Nachwuchs leidet der Tourismus unter der demographischen Entwicklung und unter dem Zurückdrängen der Berufsschulausbildung. Um hier für die Zukunft gerüstet zu sein, möchte ich einen wesentlichen Schwerpunkt meiner Tätigkeit auf die Ausbildung im steirischen Tourismus legen.“ Neben der Überarbeitung der touristischen Berufsbilder, der Anpassung der Rahmenbedingungen der Lehrlingsausbildung an aktuelle betriebliche Erfordernisse und der Absicherung einer qualitativ hochwertigen Ausbildung werden die EuroSkills 2020, für die Graz als Austragungsort auserkoren wurde, ein markanter Meilenstein sein. „Wenn bei diesem Großereignis junge Steirerinnen und Steirer Europameister werden, wäre dies ein unbezahlbarer Beitrag zur Imagesteigerung der Tourismusberufe“, so Krenn.

Starke Stimme für die steirische Gastlichkeit

Ihr Nachfolger Klaus Friedl stammt aus Weinitzen, ist selbst Gastronom und kennt die besonderen Herausforderungen der Branche. Als neuer Obmann der steirischen Gastlichkeit will Friedl vor allem drei Bereiche forcieren.
 
Mitarbeitermangel: Mit 47.000 Beschäftigten und 1.200 Lehrlingen ist der steirische Tourismus ein wesentlicher und vor allem auch krisenresistenter Beschäftigungsmotor, der auch außerhalb der Ballungszentren Arbeitsplätze schafft. Dennoch leidet der Tourismus unter einem massiven Mitarbeitermangel. Friedl: „Das mitunter schlechte Image der Arbeit in der Gastronomie ist keinesfalls gerechtfertigt. Ein Job im Tourismus bietet sehr wohl Perspektiven und Karrieremöglichkeiten und ist in vielen Betrieben auch gut mit der Familie vereinbar.“ Mit der bereits angelaufenen Kampagne „Job mit Aussicht“ (www.jobmitaussicht.at) hat sich Friedl zum Ziel gesetzt, die vielfältigen Chancen von Berufen im Steirischen Gastgewerbe aufzuzeigen.

Bürokratie: Gerade in der kleinstrukturierten Gastronomie sind die bürokratischen Anforderungen nicht mehr tragbar. „Fast jeder Gastronomiebetrieb würde mittlerweile allein aufgrund der zahlreichen Vorschriften einen eigenen Mitarbeiter benötigen, der sich nur um die Bürokratie kümmert. So geht das mit Sicherheit nicht weiter“, nennt Friedl seinen zweiten Schwerpunkt. „Gerade das Gastgewerbe ist eine in den letzten Jahren besonders gescholtene Branche. Hygienerichtlinien, Allergenverordnung, Nichtraucherschutz, Barrierefreiheit oder Kassen- und Belegerteilungspflicht sind bezeichnend für die nicht mehr handhabbare Vorschriftenflut. Es ist dringend an der Zeit alle bestehenden bürokratischen Auflagen auf den Prüfstand zu stellen, zu evaluieren und auf ihren Nutzen und auf ihre Umsetzbarkeit in der Praxis zu prüfen“, so Friedl.
Nachfolge: In den nächsten zehn Jahren stehen hunderte Gastronomiebetriebe hierzulande vor einer Nachfolgeregelung. „Gerade für steirische Familien- und Traditionsbetriebe verschärft sich dadurch die ohnehin bereits angespannte wirtschaftliche Lage“, zeigt Friedl auf. „Wir möchten unsere Serviceleistungen noch gezielter ausrichten, um die Betrieben bestmöglich zu unterstützen. Wir führen bereits regelmäßig Wirtestammtische zu Spezialthemen in allen Regionen der Steiermark durch, um die Expertisen so nah wie möglich an die Betriebe heranzutragen“, so Friedl.

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