Werkraum Bregenzerwald: Handwerk+Form 2023 eröffnet

Werkraum Bregenzerwald: Handwerk+Form 2023 eröffnet
Vom 13. bis 15. und 20. bis 22. Oktober können Interessierte alle eingereichten Objekte der Handwerk+Form beim Rundgang in Andelsbuch begutachten. (Foto: Dominik Kummer)

Andelsbuch (A) Die Jury des renommierten Gestaltungs-Wettbewerbs Handwerk+Form hat entschieden: Eine Fensterfront, ein Leuchtkörper sowie ein Tischsystem wurden als wegweisende, hochfunktionale Arbeiten in die höchste Kategorie „Exzellenz“ eingestuft. Insgesamt wurde ein Preisgeld von 15.000 Euro ausgeschüttet, das sich auf 11 Objekte verteilte. Vom 13. bis 15. und 20. bis 22. Oktober sind alle eingereichten Objekte zu erleben – auf einem Rundgang rund um das Werkraum Haus in Andelsbuch.

„Die Jury zeichnet außergewöhnliches Handwerk, Innovation und avantgardistisches Denken aus, die das Handwerk auf ein neues Level bringen.“ So lautete die Messlatte für die mit 3.000 Euro dotierte Top-Kategorie „Exzellenz“, die drei Arbeiten erreichten. Eine davon ist „tablo“, eine Kombination aus Tisch und Schreibtablar an der Wand. Der Entwurf stammt von den Wiener Gestalter:innen Tape Studio und pla.net architects, hergestellt wurde das Objekt von der Tischlerei Bereuter in Lingenau. Damit ist es ein gutes Beispiel für den Grundgedanken des Wettbewerbs, Kooperationen von Bregenzerwälder Handwerker:innen und Gestalter:innen aus dem In- und Ausland zu fördern. Jurymitglied Nicola Stattmann, Designerin aus Frankfurt, zeigte sich von „tablo“ beeindruckt: „Das Design ist perfekt.“ Dabei ist das Tischsystem einfach und funktional in der Handhabung.

Tradition und Moderne
Das Prädikat „Exzellent“ verdienten sich auch die Fensterfront „Krützstock HERE“ sowie „Ein Licht für die Wand“: ein Aluminium-Leuchtkörper in Top-Qualität, der zwar kleine Maße, aber große Wirkung hat. „Krützstock HERE“ ist eine Weiterentwicklung eines dreiflügeligen Massivholzfensters nach historischem Vorbild. Sie bringt traditionelles Bregenzerwälder Handwerk und Moderne zusammen.

Eine Auszeichnung – die zweithöchste Kategorie, dotiert mit je 750 Euro – gab es für acht Objekte. Die Bandbreite war groß und reichte vom Sandkasten über Sitzhocker, Holzvorhangschiene und Tagesbett bis zu einem dreiteiligen Anzug für Klein und Groß. Diese Arbeit („Anzügle“) ist für Jurymitglied Harry Metzler ein „handwerkliches Meisterstück“. Der Grafiker aus Schwarzenberg hatte den Wettbewerb 1991 mit ins Leben gerufen.

Wirtschafts- und Schlüsselfaktor
„Das Handwerk ist nicht nur ein bedeutender Wirtschaftsfaktor und wichtiger Arbeitgeber in Vorarlberg, es hat – insbesondere auch im Bregenzerwald – eine lange Tradition und ist gleichzeitig eine treibende Kraft in Hinblick auf Kreativität und Innovation. Dieses harmonische Zusammenspiel zwischen Tradition und Innovation ist ein Schlüsselfaktor für die internationale Anerkennung. Dies stellen die Preisträgerinnen und Preisträger auch dieses Jahr wieder eindrucksvoll unter Beweis“, befand der Vorarlberger Wirtschaftslandesrat Marco Tittler (ÖVP).

Beim Festakt am Donnerstagabend fand die Kür der Sieger:innen statt. Clemens Sutter, Vorstand der Raiffeisenbank Mittel- und Hinterbregenzerwald, übergab die Preisgelder. Aus der Hand von Organisator Cornel Hess, Geschäftsführer des Werkraums Bregenzerwald, erhielten acht weitere Teilnehmer:innen (Kategorie „Anerkennung“) eine Urkunde. Die Handwerk+Form ist eine Kooperation von Werkraum Bregenzerwald und Handwerkerverein Andelsbuch.

Die Jury lobte das insgesamt hohe Niveau des Wettbewerbs. „Der Aufwand, der hinter der Präsentation der Objekte steckt, ist unglaublich. An jedes Detail wurde gedacht“, formulierte Jury-Mitglied Stefan Diez, Designer aus München. Cornel Hess sagte: „Materialien und Einsatzgebiete der Exponate sind sehr unterschiedlich. Gemeinsam ist ihnen die Top-Qualität bei Design und Ausführung.“

Rundgang durch Andelsbuch
Informationen zu allen eingereichten 79 Objekten stehen in der eigenen Zeitung, die im Eintrittspreis inkludiert ist. Vom 13. bis 15. und 20. bis 22. Oktober sind die Arbeiten jeweils von 10 bis 18 Uhr auf einem abwechslungsreichen Ausstellungsrundgang durch Andelsbuch zu sehen.

Die ausgezeichneten Arbeiten der Handwerk+Form sollen zwischen Ende November 2023 und Frühjahr 2024 im Werkraum Haus zu sehen sein. Die neue Ausstellung kombiniert sie mit ausgewählten Preisträger:innen-Objekten früherer Jahre. Die nächste Handwerk+Form findet im Oktober 2026 statt.

Prämierte Arbeiten bei der Handwerk+Form 2023

Kategorie „Exzellenz“ (je 3.000 Euro plus Urkunde)

Fensterfront „Krützstock HERE“. Herstellung: Schwarzmann Fenster, Schoppernau / Entwurf: Architekturbüro Felder Geser, Egg
Leuchte „Ein Licht für die Wand“. Herstellung und Entwurf: Bechter Licht, Hittisau
Tisch „tablo“. Herstellung: Tischlerei Bereuter, Lingenau / Entwurf: Tape Studio und pla.net architects, beide Wien

Kategorie „Auszeichnung“ (je 750 Euro plus Urkunde)

Anzüge „Anzügle + Anzug“. Herstellung: Rainer – Mode mit Tradition, René Schedler, Andelsbuch / Entwurf: Rainer Schedler und Claudia Feurstein, beide Andelsbuch
Gebse „Räs“. Herstellung: Tischlerei Rüscher, Schnepfau / Entwurf: Simon Moosbrugger, Andelsbuch
Holzvorhangschiene „Johanna“. Herstellung: Tischlerei Rüscher, Schnepfau / Entwurf: Simon Moosbrugger, Andelsbuch und Tobias Zwing, Lochau
Sandkasten „Sandgebse“. Herstellung und Entwurf: Tischlerei Anton Mohr, Andelsbuch / Entwurf: Thomas Mohr, Andelsbuch
Schrank „ET10“. Herstellung: Tischlerei Bereuter, Lingenau / Entwurf: Philip Münzel, Garmisch-Partenkirchen
Schuh „Marina’s“. Herstellung: Ina Rüf und Katharina Rüf-Amann, Alberschwende / Entwurf: Maria Chelucci, Wiesing
Sitzhocker „Puff“. Herstellung: Mohr Polster, Andelsbuch / Entwurf: Klemens Grund, St. Gallen
Tagesbett „Sofa-Daybed“. Herstellung: Mohr Polster, Andelsbuch / Entwurf: Anna-Sophie Studer, Thüringerberg
Sowie weitere 8 Arbeiten in der Kategorie „Anerkennung“ (Urkunde)

Jury: Corvin Cristian (Bukarest), Stefan Diez (München), Eckart Maise (Basel), Harry Metzler (Schwarzenberg), Nicola Stattmann (Frankfurt)

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