Wie kommt man bloß auf (solche) Ideen?! Ein Universum voller Kreativität und neuer Ideen für die Wirtschaft

Wie kommt man bloß auf (solche) Ideen?! Ein Universum voller Kreativität und neuer Ideen für die Wirtschaft
Der Ideen- und Unternehmens-Coach Werner Pfeffer hat Kreativ-Sein zu seinem Hauptberuf gemacht. (Bild: Erwin Wimmer)

Linz (A) Neue, bessere, spannendere Ideen braucht unsere Wirtschaft! Doch woher nehmen, wenn nicht stehlen? Auf der Suche nach kreativem Input hat wirtschaftszeit den Unternehmens-Coach Werner Pfeffer um Rat gefragt. Und dieser ist überzeugt: Man muss nur den Mut haben, unkonventionelle Wege zu gehen. Dann entwickeln sich die Ideen fast ganz von alleine. 

Unternehmensinszenierungen. Dass seine Strategie aufgeht, innovative, mitunter ausgefallene Ideen gewinnbringend für Unternehmen oder Institutionen einzusetzen, hat der oberösterreichische Künstler und Coach Werner Pfeffer in den letzten 35 Jahren bereits viele Male bewiesen. 497.740 Menschen konnte er bis heute mit seinen Werken erreichen, "eine Zahl, die mich stolz macht", sagt der studierte Mathematiker.

Sein Erfolgsrezept? Aus "faden" Firmen- oder Produkt-Präsentationen, wie wir sie wahrscheinlich alle zur Genüge kennen, Inszenierungen im großen Stil zu machen. Diese sollen das Publikum abholen, emotional einfangen und ihm letztlich Geschichten an die Hand geben, die es unterhält und die es noch lange weitererzählen kann. Dabei geht es in erster Linie nicht um das Unternehmen oder das Produkt selbst, also nicht um die, "die auf der Bühne sind", sie sind lediglich Statisten am Rande. 

Neben Kunstprojekten hat der Zeremonienmeister gemeinsam mit seinem Team bis heute eine Vielzahl an Geschichten inszeniert: So führte etwa die "Lexmark-Fingerprints-Tour" des kanadischen Druckerherstellers 1996 durch ganz Österreich und erzählte von der Einzigartigkeit und Unverwechselbarkeit an Hand des Fingerabdrucks. Am Pariser Flughafen organisierte er 1988 eine unvergessliche Präsentation der neuen Porsche-Design-Kollektion und zwar in einem völlig abgedunkelten Raum. Auch für die Stadt Linz tat er schon so einiges: 1995 sorgte Pfeffer beispielsweise für die Realisierung der größten lebenden Landkarte und damit für einen Eintrag ins Guiness Buch der Rekorde. 2008 visualisierte er unter dem Namen "Herzfluss" seine Linzer Klangwolke, indem er ein "brennendes" Schiff die Donau hinunter tanzen ließ. Als strategischer Berater begleitete Pfeffer 2009 HÖHENRAUSCH, den erfolgreichsten Beitrag zu LINZ09, Kulturhauptstadt Europas. 273.000 Menschen sahen dabei auch "Stadtmensch", sein künstlerisches Projekt über den Dächern von Linz.

Seine Inszenierungs-Konzepte werden aber nicht immer nur mit Begeisterung aufgenommen, vor allem, wenn sie sich so gar nicht mit den gängigen Vorstellungen decken. "Natürlich hat es manchmal auch 'Wickel' gegeben", schmunzelt der Ideen-Coach. "Etwa, wenn die Meinung vertreten wurde: Bei uns redet der Generaldirektor immer eine dreiviertel Stunde. Dann habe ich zum Generaldirektor gesagt: Sie bekommen genau 12 Minuten. Denn ich bin ein großer Freund von kompakten Inszenierungen, die unter einer Stunde dauern." Man muss sich schon auf Pfeffers Ideenwerk einlassen, denn beim Zeremonienmeister gibt es nur wenig Verhandlungsspielraum.

Vom Zeremonienmeister zum Ideen-Coach
Irgendwann sei Pfeffer an dem Punkt gewesen, an dem er sich selbst die Frage stellte, wie er eigentlich zu den Ideen seiner Inszenierungen kommt und wie der Prozess der Kreativität bei ihm funktioniert. Aus seinen Überlegungen und den Erfahrungen aus Jahrzehnten entwickelte er schließlich seine eigene, ganz spezielle "Theorie" der Kreativität, die er in inzwischen zwei Büchern – dem DENKRAUM® und dem querDENKRAUM® – niedergeschrieben hat. Um andere, insbesondere Unternehmen, bei der Suche nach Ideen zu unterstützen.

Denn Pfeffer ist sich sicher: "Der Anspruch und der Bedarf, neue Ideen zu entwickeln, werden ständig größer. In Firmen gibt es doch immer die Fragen danach: Wie können wir unsere Produkte besser gestalten oder überhaupt neue entwickeln? Wie können wir mehr verkaufen? Wie können wir anders auf den Kunden zugehen, uns anders darstellen?" Und was der Unternehmens-Coach auf jeden Fall verhindern will, ist der Gedanke: "Jetzt haben wir lange genug nachgedacht, wir sind auf nichts Neues gekommen, dann machen wir es eben wie bisher." 

Die Pfeffer'sche Kreativitäts-Theorie
Um in unserem Wirtschaftsleben in einem kreativen Prozess von einer Frage zu einer möglichst innovativen Antwort zu gelangen, gilt es nach Werner Pfeffer zunächst zwei Grundbedingungen zu erfüllen: Neugier zu aktivieren und die Menschen zu animieren, möglichst viele Themen außerhalb des Jobs einzubeziehen. Er nennt sie Denkinseln: "Je mehr du von ihnen hast, desto bunter werden auch deine Denkergebnisse sein." So könne durchaus auch das Wissen um die bestmögliche Überwinterung der Gartenpflanzen eine Rolle dabei spielen, zur zündenden neuen Produkt-Idee zu kommen. Sprich: Der Privatmensch soll mit gutem Gewissen seinen Platz im Unternehmen haben dürfen.

Besonders wichtig sei es zudem, die Mitarbeiter zu ermutigen, auch unfertige Gedanken äußern zu dürfen, ohne "dass einem danach gleich gesagt wird, was das nun wieder für ein Blödsinn ist. In einem kreativen Prozess weiß man am Anfang nie, welche Idee schlussendlich herauskommt." Und Pfeffer hat noch einen Extra-Tipp parat: "Je weiter der Radius ist, den die Mitarbeiter einschlagen wollen, desto besser ist das für die Firma. Wenn beispielsweise jemand gerne eine Woche auf einen Jodelkurs fahren möchte, weil er gedanklich nicht weiter kommt, dann sollte ich als Chef ihm das ermöglichen. Denn danach erzählt er Geschichten, die nicht nur er selbst, sondern auch die anderen Mitarbeiter toll finden und die so den gesamten Kreativitäts-Prozess im Unternehmen befeuern." Das klingt nun wirklich gewagt. Aber schließlich ist Mut ja auch die wichtigste Voraussetzung für die Umsetzung innovativer Ideen.

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Pfeffer Werner

  Industriezeile 36/B/3, 4020 Linz
  Österreich

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