Zeig mir dein Gesicht und ich sage dir, wer du bist…

Zeig mir dein Gesicht und ich sage dir, wer du bist…
Eric Standop

In den letzten Jahren hat das sogenannte Gesichtlesen oder face reading stark an Bedeutung gewonnen. Die Fähigkeit, mit Hilfe des Gesichtes seinem Gegenüber oder sich selbst bestimmte Charaktereigenschaften zuzuordnen, setzen mittlerweile auch Unternehmen ein, beispielsweise bei Personalentscheidungen. Beim face reading geht es um weit mehr, als nur um das Erkennen der Persönlichkeit: Auch die Gesundheit oder das Schicksal steht uns ins Gesicht geschrieben.

Das Gesichtlesen ist laut Eric Standop eine Wissenschaft (viele bezeichnen es auch als eine Kunst oder eine Philosophie), um Merkmale in Bezug auf die Persönlichkeit, die Gesundheit und das Schicksal eines Menschen zu interpretieren. Das Gesicht ist ein Spiegel unserer Gesundheit, unserer Persönlichkeit und unseres Schicksals. Face reading ist laut des Buchautors keine Gabe, die nur wenige besitzen: „Wir alle sind Gesichtleser, vor allem Kinder beherrschen die Sprache des Gesichtes. Später fehlen uns oft die Vokabeln, um diese Sprache zu verstehen.“ Mit einer intensiven Auseinandersetzung und mit Training können diese Vokabeln angeeignet werden. Genau bei diesem Training unterstützt Eric Standop seine Kunden. Er gibt ihnen sozusagen die Vokabeln in die Hand, die sie dann aber selbst anwenden. Die Kunden des Gesichtlesers sind sehr unterschiedlich und kommen sowohl aus beruflichen als auch privaten Gründen zu ihm: Von Personalmanagern, Detektiven, Heilpraktikern oder Friseuren bis hin zu frisch Verliebten – sie alle wollen sich selbst oder andere besser einschätzen können.

Dein Gesicht spricht Bände
Das face reading befasst sich bei der Persönlichkeit mit den Gesichtsmerkmalen Mund, Augen, Ohren, Nase, Wange, Haar, Stirn, Kinn und Philtrum. Beim Mund geht es beispielsweise darum, ob er groß oder klein ist, die Lippen voll oder dünn sind, wie die Proportionen sind oder ob die Mundwinkel nach unten oder nach oben zeigen. Ein Beispiel: Menschen mit vollen Lippen sprechen laut face reading-Theorie gerne über persönliche Themen wie Gefühle oder seelische Wunden. Menschen mit schmalen Lippen hingegen sprechen nicht gerne über Persönliches und sind eher verschlossen. Nach diesem Muster sind in der Theorie des Gesichtlesens alle Gesichtsmerkmale aufgeschlüsselt und Charaktereigenschaften zugeordnet. Eric Standop weist aber darauf hin, dass sich die Gesichtszüge der Menschen im Laufe der Jahre sichtbar ändern können. Beispielsweise beansprucht und trainiert ein ständig mürrischer Mensch ganz andere Muskelpartien als einer, der sehr oft lacht. Zudem nimmt natürlich auch der Lebensstil, wie zum Beispiel exzessiver Alkoholgenuss, Einfluss auf diese Veränderung. Als Beispiel nennt der Buchautor hier Mick Jagger. Aber nicht nur unser Lebensstil steht uns ins Gesicht geschrieben.

Von Krankheiten und Lebensaufgaben
Alles was sich im Körper abspielt, spiegelt sich auch im Gesicht wieder, so Eric Standop. Unsere Organe sind mit unserem Gesicht vernetzt und so lassen sich darin oft Rückschlüsse auf den Zustand des Körpers oder der Psyche finden. Ein Beispiel: Eine geschwollene Unterlippe zeigt Verdauungsprobleme an, geschwollene Augenlider zeugen von einem Herzproblem sowie einer Neigung zu Ödemen. Vor allem in der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) hat die Anlitzdiagnostik eine lange Tradition. Zudem spielt in der TCM auch das Schicksallesen eine wichtige Rolle. Beim Lesen des Schicksals geht es nicht etwa darum, dem Menschen seinen Todestag vorauszusagen. Eric Standop erklärt: „In der TCM steht das Schicksal für eine Art Haus, in welches wir hineingeboren werden. Allerdings entscheiden wir selbst, wie unser Schicksal aussieht. Bildlich gesprochen, suchen wir uns die Farbe der Fenster des Hauses, in welches wir hineingeboren werden, selbst aus:  Wir entscheiden, welchen Weg wir gehen.“ In der TCM liest man im Gesicht des Menschen verschiedene Phasen des Lebens und Lebensaufgaben, so der Buchautor. Phasen des Lebens sind zum Beispiel die Phase der Liebe, der Arbeit oder der Ernte. Die Lebensaufgaben der Menschen sind am Anfang alle dieselben: laufen lernen, essen, sprechen lernen. Erst danach gabeln sich die Lebensaufgaben: bei manchen zum Beispiel die Lebensaufgabe kreativ zu sein.

Words can lie, faces don´t
Es stellt sich natürlich die Frage, was ich nun mit den Informationen über mich oder über mein Gegenüber machen kann, beziehungsweise, welche Vorteile ich davon habe. „Die meisten meiner Kunden finden mithilfe der Informationen Bestätigung oder nehmen sie als Anregung. Der Nutzen sind ganz klar: Ich erhalte beispielsweise einen strategischen Vorteil bei Gesprächspartner, kann schnellere Personalentscheidungen treffen oder gewinne Gewissheit“, erzählt Eric Standop. Mithilfe von face reading wird die Wahrnehmung verstärkt und nicht eingeschränkt. Es hilft ordnen und vermeidet, dass wir Menschen in Schubladen stecken, denn die Vorurteile anderen gegenüber nehmen ab, wenn man mehr weiß, so der Buchautor weiter. Eric Standop gibt dabei all seinen Kunden immer wieder einen wichtigen Tipp: Man darf nur das deuten, wo man sich 100 Prozent sicher ist. Sonst passieren Fehler und man liest falsch.
Mittlerweile wird das Gesichtlesen auch bei vielen Unternehmen eingesetzt, vor allem bei Personalentscheidungen. Eric Standop wurde bereits von einigen Unternehmen als Berater hinzu gezogen und hat auch schon Kunden speziell für den Human Ressource-Bereich ausgebildet, die das Wissen dann selbst in ihrem Job einsetzen.

Face reading nimmt immer mehr an Bedeutung zu
Eric Standop sieht der Zukunft des Gesichtlesens sehr positiv entgegen: Es nimmt immer mehr an Bedeutung zu, vor allem auf der wissenschaftlichen Ebene. Immer mehr beschäftigt sich die Wissenschaft mit face rading und schafft so eine glaubwürdige Grundlage, die wir auch in unserem Alltag und in unserem zwischenmenschlichen Miteinander anwenden können.
Übrigens:  Mittlerweile gibt es auch ein Universitäts-Studium: „Micro Expressions“ wird an der Universität von San Francisco angeboten. Die Lerninhalte des Studiums nützen auch Organisationen wie das FBI oder die CIA bei Befragungen oder Verhören.

Facts:
Eric Standop studierte Pädagogik und arbeitete in vielen Unternehmen in leitenden Funktionen. Über Jahre lernte er von einem Mentor das Gesichtlesen. Er gründete die Academy of Face Reading und berät und unterrichtet als Gesichtleser Menschen in Europa und Asien. Zudem ist er Lehrbeauftragter für Entspannungstechniken an der Pädagogischen Hochschule in Karlsruhe.
Sein Buch „Gesichtlesen – Face Reading: Ich sehe dich – erkenne dich” (Schirner Verlag; 17,95 €; 216 Seiten; ISBN-10: 3843410690; ISBN-13: 978-3843410694) ist im Oktober vergangenen Jahres erschienen. Weitere Bücher sind: „Gesichtlesen -  Mineralstoffmangel und Stoffwecheslschwäsche erkenne ausgleichen“ (2013) und „Face Food - Gesicht lesen, gesund essen“ (2011).

www.gesicht-lesen.de

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