Bi-Face Forschungsteam entwickelt optimierte Photovoltaik-Systeme für Flachdächer

Bi-Face Forschungsteam entwickelt optimierte Photovoltaik-Systeme für Flachdächer
Wolfgang Mühleisen, Projektleiter der SAL, mit Mini-Solarmodul. (Fotos: SAL)

Villach (A) Dass Kärntner Unternehmen international mitspielen, zeigt das EU-Projekt „Bi-Face“, welches sich mit der nächsten Generation von Solarstromnutzung beschäftigt. Die Silicon Austria Labs GmbH (SAL) mit Standort Villach arbeitet mit Partnern aus Wissenschaft und Industrie Hand in Hand zusammen. An drei Standorten in Österreich und zwei in den Niederlanden sind Ideen sowie Testaufbauten für Photovoltaik-Systeme umgesetzt worden, die das Sonnenlicht besser ausnutzen und somit noch klimaschonender sind.

Zahlreiche Produktionsstätten oder öffentliche Gebäude nutzen Solarenergie und konsumieren den erzeugten Strom sofort. Bei vielen dieser Gebäude sind Flachdächer Stand der Technik. Auch zahlreiche Privathaushalte setzen auf Sonnenenergie. Bei herkömmlichen Photovoltaik-Modulen wird das Licht jedoch nur von der sonnenzugewandten Seite in Strom umgewandelt. Um für mehr Effizienz zu sorgen, entwickelten die Industrie- und Forschungsteams daher bifaziale Solarstrommodule, welche direktes und reflektiertes Sonnenlicht sowohl von der Vorder- als auch Rückseite des Moduls nutzen und in Strom umwandeln. Somit kann mit der gleichen bebauten Fläche mehr Sonnenenergie auf einmal genutzt werden und der Anwender erhält für sein Geld letztendlich mehr Energie.

„Klimaschutz geht uns alle an“, so Wolfgang Mühleisen, Projektleiter bei der SAL. „Solarstrom-Module sind mittlerweile kostengünstig und leistungsstark, wobei die im Projekt aufgebauten Module eine weitere Leistungsverbesserung bis in den zweistelligen Prozentbereich leisten können.“

Die wissenschaftliche Leitung des Projekts liegt beim AIT Austrian Institute of Technology.  „Wir haben die bifazialen Solarmodule an unserem Wiener Standort für die Annahme einer gemäßigten Klimazone am Flachdach getestet sowie in unserem PV-Labor unterschiedliche Szenarien für repräsentative Bedingungen erprobt“, erklärt Shokufeh Zamini, Projektleiterin und Scientist im Center for Energy am AIT Austrian Institute of Technology. „Bei bifazialen Solarmodulen müssen neben dem Material, Alterung auch Faktoren wie Design und Positionierung für eine optimale Leistung in Betracht gezogen werden“, so Zamini weiter.

Um die neuen Module für viele Unternehmen aber auch Privathaushalte interessant zu machen, wurden sie im Zuge des Projekts in drei Klimazonen getestet: subtropisch (Zypern), gemäßigt (Österreich) und maritim gemäßigt (Niederlande). Das Team verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz, der auch den Aspekt der Standardisierung berücksichtigt und innovative Montage- und Befestigungsstrukturen mitdenkt.

Das Projekt vereint 6 Partner aus 2 Ländern: AIT Austrian Institute of Technology (Österreich, Projektleitung), Silicon Austria Labs GmbH (Österreich), KIOTO Photovoltaics GmbH (Österreich), TNO - Solar Energy (Niederlande), Solar Electricity Development B.V. (Niederlande), Tempress Systems B.V. (Niederlande).

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