Immobilien 2015 – ein gutes Jahr für Käufer und Mieter

Immobilien 2015 – ein gutes Jahr für Käufer und Mieter
Spitzenobjekte – hier das Gasometer Wien – bleiben teuer

Jahrelang wiederholten österreichische Makler mantraartig denselben Satz: Kaufen Sie jetzt eine Immobilie, denn eine rasche Preissteigerung ist garantiert, die Nachfrage wird weiter wachsen. Bereits 2014 musste so mancher von seiner Prognose ewig steigender Miet- und Kaufpreise für Immobilien abrücken. In vielen Regionen Österreichs, sogar in einigen Wohnlagen Wiens, stagnierten die Preise. Von den Steigerungen der Vorjahre, die bis zu zehn Prozent betragen hatten, ist nichts mehr zu spüren, bilanzierte auch der Kurier zur Entwicklung der Wiener Immobilienpreise. Den einen scheint daher der Kauf einer Immobilie ein Risiko, das nur wagen sollte, wer einen sehr langen Atem hat. Andere wiederum sind nicht mehr bereit, die noch immer steigenden Mietpreise zu tolerieren. Gleichgültig, wie die individuellen Pläne lauten – die Prognosen für Miete und Kauf von Immobilien in Österreich sind günstig.

Schnäppchen-Chancen für Immobilienkäufer
Natürlich gilt 2015 wie seit jeher: Pauschale Aussagen über steigende oder sinkende Preise sind unseriös – denn in unterschiedlichen Wohnlagen kann es durchaus zueinander konträre Bewegungen geben. So gehen Experten im unteren Preissegment im innerstädtischen Raum durchaus von einer sogar weiter anwachsenden Nachfrage und damit ungebremsten Preisanstiegen aus. Der Markt im Luxussegment jedoch ist bereits gesättigt, wie in einer Prognose für das Jahr 2015 festgestellt wurde. Hier können sich die Preise in den kommenden Jahren durchaus sogar nach unten entwickeln.

Interessenten, die für den Eigenbedarf kaufen wollen, müssen daher nicht mehr auf Schnelligkeit bei der Immobilienauswahl setzen, denn das Angebot wird zunehmend die Nachfrage übersteigen. Genaues Vergleichen lohnt sich – und ebenso taktisches Vorgehen, denn die sinkenden Preise bieten auch eine gute Verhandlungsbasis. Als Grundlage können Vergleichspreise auf den gängigen Immobilienplattformen wie immowelt.at  herangezogen werden. Mit ein wenig Geschick dürfte 2015 dann das eine oder andere Immobilienschnäppchen zu ergattern sein. Die Preissteigerung bei Eigentumswohnungen wird in vielen Gegenden unter der Inflationsmarke liegen.

Nicht überall wird es billiger
Dennoch, auch da sind sich die Experten einig, sinken die Preise für Immobilien 2015 nicht übergreifend. In manchen Wohnlagen – beispielsweise in den beliebteren innerstädtischen Bezirken in Wien – wird es weiterhin teurer, Wohneigentum zu erwerben. Immobilien in der Donaumetropole werden aufgrund der zu erwartenden Preisentwicklung daher auch als lohnenswerte Investition für deutsche Anleger beworben, die sich auf dem heimischen Markt massivem Wettbewerb gegenüber sehen. Auch in anderen Städten wie Salzburg dürften die Preise kaum fallen. Der Grund ist hier wie im Stadtkern von Wien das begrenzte Angebot an Wohnraum: Wo aufgrund der räumlichen Gegebenheiten nur wenig neu gebaut werden kann, bleibt der Immobilienmarkt ein Verkäufermarkt.

Dass aber selbst in den Ballungsräumen die bis 2013 noch mit einer enormen Rate gestiegene Nachfrage nachlassen wird, irritiert potenzielle private Anleger. Grundsätzlich ändert sich jedoch nichts an der Empfehlung, in eine diversifizierte Alters- und Risikovorsorge Immobilienbesitz unbedingt mit einzubinden – vielleicht gerade aufgrund des derzeitigen Preisverhandlungs-Potenzials. Die in den vergangenen Jahren zu beobachtenden Schwankungen bei den Immobilienpreisen sind durchaus normal und werden sich mittelfristig wieder ausgleichen. Wohneigentum bleibt somit als Anlageobjekt weiterhin ein hervorragender Tipp.

Mieter wünschen sich mehr Platz in den eigenen vier Wänden

Mieter haben bisher Pech, denn die stagnierenden Immobilienpreise schlagen noch nicht merklich auf die Mietpreise durch. Die Nachfrage nach Wohnungen, vor allem in den beliebteren Wohnlagen in Wien, Salzburg oder Graz, ist ungebrochen hoch. In der österreichischen Hauptstadt gehen Experten von einer Mietpreiserhöhung 2015 in Höhe von 2,5 bis 3 Prozent aus. Damit wird dieses Jahr wohl gut für Käufer und Vermieter. Der geringe prozentuale Anstieg ist jedoch eine Mischkalkulation aus weitgehend gleichbleibenden Altmieten und hohen Aufschlägen bei der Neuvermietung sanierter oder neu gebauter Wohnungen.

Dennoch motivieren die inzwischen etwas kalkulierbarer als in den Vorjahren steigenden Mieten immer mehr Mieter, bei der Suche nach einer neuen Wohnung über die unbedingt erforderliche Mindestgröße hinauszugehen. Man mietet etwas größer und plant dabei zusätzlichen Raum beispielsweise für die Ausübung eines Hobbys ein. Dieser Trend, der mit dem Wunsch nach einer harmonischen Work-Live-Balance und der Rückkehr zu traditionellen Werten wie einer intakten Familie einhergeht, wird sich 2015 noch verstärken.

Grundstückspreise steigen, Gewerbeimmobilien schwächeln
Ganz im Gegensatz zu Bestandsimmobilien steigen die Preise für bebaubare Grundstücke praktisch ungebremst. Der zunehmende Wunsch nach einem Eigenheim, das nach den eigenen Wünschen gestaltet werden kann, sowie der Trend zu „mehr Natur“ sorgen für eine weiterhin hohe Nachfrage nach Baugründstücken für Einfamilienhäuser mit guter infrastruktureller Anbindung. Auf dem Land abseits der Großstädte und damit der Arbeitsplätze ist dagegen ebenfalls eher eine negative Preisentwicklung zu erwarten.

Besonders im Segment der Gewerbeimmobilien dürfen sich Besitzer im Jahr 2015 nicht allzu viele Hoffnungen machen. Hier werden nach allen Prognosen die Preise sinken, die Nachfrage dürfte – wie bereits im Vorjahr – ein Rekordtief erleben. Wohl dem, der sein Großprojekt in Wien oder anderswo bereits vorab sicher vermieten oder verkaufen konnte. Eine Ausnahme bilden nur Spitzenlagen oder Flächen in Shoppingcentern. Der Grund für Letzteres ist leicht zu erraten: Egal, wie und zu welchen Preisen Immobilien 2015 vermietet oder verkauft werden – Schuhe, Kleidung und Lebensmittel werden weiterhin reißenden Absatz finden.

Bildquelle: commons.wikimedia.org © Andreas Pöschek (CC-BY-SA-2.0-at)
Bildquelle: commons.wikimedia.org © Invisigoth67 (CC BY-SA 3.0) 

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