Infineon: Grüner Wasserstoff soll ab 2022 Energie für Halbleiterproduktion liefern

Infineon: Grüner Wasserstoff soll ab 2022 Energie für Halbleiterproduktion liefern

Villach (A) Das Halbleiterunternehmen Infineon Technologies Austria und das Industriegase- und Engineeringunternehmen Linde haben einen Vertrag über den Bau einer Anlage für nachhaltig erzeugten Wasserstoff in der Halbleiterindustrie unterzeichnet. Die im Rahmen des Forschungsprojektes "H2Pioneer" geplante Demonstrationsanlage zur Erzeugung von hochreinem Wasserstoff aus erneuerbaren Energiequellen in Villach wird Anfang 2022 in Betrieb gehen.

Die Halbleiterindustrie ist eine der dynamischsten, technisch anspruchsvollsten und wettbewerbsintensivsten Branchen der Welt mit nach wie vor hohem Wachstumspotenzial. Infineon baut aktuell die Fertigungskapazitäten am Standort in Villach aus und investiert 1,6 Milliarden Euro in eine neue High-Tech Chipfabrik für Leistungselektronik ("Energiesparchips").

Mit der Nachfrage nach Mikroelektroniklösungen steigt auch der Bedarf der in der Produktion benötigten Gase und Chemikalien – darunter hochreiner Wasserstoff als Prozessgas. Die- ser Wasserstoff, der bisher per LKW aus Deutschland geliefert wurde, wird künftig direkt am Produktionsstandort von Infineon in Villach aus erneuerbaren Energien erzeugt werden.

Thomas Reisinger, Vorstand für Operations bei Infineon Technologies Austria, sieht die Wasserstoffanlage als integralen Bestandteil eines nachhaltigen Standortausbaus: "Eine ressourcenschonende Produktion ist heute ein wesentlicher Hebel auf dem Weg zur Klimaneutralität. Mit dem Produktionsstart unserer neuen Chipfabrik für Leistungselektronik Anfang August 2021 steigt auch  der Bedarf an Wasserstoff für den Fertigungsprozess kontinuierlich. Mit der Umsetzung der Elektrolyse-Anlage am Infineon-Standort Villach sind wir für die Zukunft in zweierlei Hinsicht gerüstet: mit einem wichtigen Beitrag zum Klimaschutz wie auch der notwendigen Versorgungssicherheit."

Gefördertes Forschungsprojekt

Die Industriepartner Linde, Infineon Technologies Austria und Verbund treiben gemeinsam mit ihren Forschungspartnern, der HyCentA Research GmbH, dem Energieinstitut an der Johannes Kepler Universität (JKU) Linz und der Vorzeigeregion "Wiva P&G" diese nachhaltige Lösung als wichtigen Schritt in Richtung einer "Tech for Green Industry" voran: Gefördert wird das Projekt im Rah- men der FTI-Initiative "Vorzeigeregion Energie" des Klima- und Energiefonds, dotiert aus Mitteln des Klimaschutzministeriums (BMK).

Konkrete Umsetzung startet

Konstruktion, Bau und Betrieb der ersten Anlage zur Vor-Ort-Erzeugung von grünem Wasserstoff in der Halbleiterindustrie erfolgt aus einer Hand durch Linde, einem Weltmarktführer auf dem Gebiet der Wasserstofftechnologie. Die gesamte Anlage besteht aus einer containerisierten PEM-(Proton Exchange Membrane) Elektrolyseanlage, die Linde schlüsselfertig nach Villach liefert.

Linde bereitet das dort produzierte Gas in einem kryogenen Verfahren auf, so dass hochreiner Wasserstoff für Infineon bereitgestellt werden kann. Darüber hinaus liefert Linde ein Flüssigwasserstoff-Versorgungssystem, um die Belieferung der Halbleiterproduktion rund um die Uhr zu gewährleisten. Mittels nachhaltig erzeugten Stroms kann die Anlage bis zu 800 kg grünen Wasserstoff pro Tag herstellen.

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Infineon Technologies Austria AG

  Siemensstraße 2, 9500 Villach
  Österreich
  +43 5 1777-0

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