Infineon mit stabilem Jahresumsatz von 3,1 Milliarden Euro

Infineon mit stabilem Jahresumsatz von 3,1 Milliarden Euro

Villach (A) Die Infineon Technologies Austria-Gruppe (Infineon Austria) konnte trotz der Herausforderungen durch COVID-19 und des daraus resultierenden schwierigen Marktumfelds im abgelaufenen Geschäftsjahr 2020 (Stichtag: 30. September 2020) ein solides Ergebnis erzielen. Die Österreich-Tochter des deutschen Halbleiterkonzerns erzielte einen Umsatz von 3.109 Millionen Euro.

Der Vorjahreswert (Umsatz 2019: 3.114 Millionen Euro) konnte somit in diesem schwierigen Geschäftsjahr gehalten werden. Das Ergebnis vor Steuern betrug rund 196 Millionen Euro, ein Rückgang gegenüber dem Vorjahr um rund 110 Millionen Euro oder 36 Prozent (Ergebnis vor Steuern 2019: 306 Millionen Euro). Der Rückgang im Ergebnis ist hauptsächlich auf die verringerte Auslastung in der Produktion zurückzuführen. Der Umsatz im abgelaufenen Geschäftsjahr war einerseits vom Rückgang am Automobilmarkt, der vor allem in den ersten drei Quartalen des Geschäftsjahres deutlich spürbar war, geprägt. Auf der anderen Seite wirkte sich die verstärkte Digitalisierung in einem erhöhten Mikroelektronikbedarf positiv aus. Die langfristigen, strukturellen Wachstumstreiber Energieeffizienz, Sicherheit, Internet der Dinge und nachhaltige Mobilität sind nach wie vor intakt. Die COVID-19-Pandemie, die weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen sowie die geopolitische Lage bleiben jedoch weiterhin herausfordernd.

Sabine Herlitschka, Vorstandsvorsitzende der Infineon Technologies Austria AG:
„Das vergangene Geschäftsjahr hat uns alle immens gefordert. Wir mussten uns – von Forschung & Entwicklung über die Produktion bis hin zum Kundengeschäft – rasch an die schwierige Situation anpassen. Das ist uns gemeinsam als ‚Team Infineon‘ sehr gut gelungen. Die seit Sommer sichtbare Erholung am Automobilmarkt, eine hohe Nachfrage nach Lösungen für Solar- und Serveranwendungen sowie der Digitalisierungsschub stimmen uns optimistischer als noch vor einigen Monaten. Mit unserer strategischen Ausrichtung, allen voran dem Bau unserer Hightech-Chipfabrik, stellen wir die Weichen für die Zukunft. Jetzt kommt es darauf an, die Segel richtig zu setzen, egal, woher der Wind kommt.“

Investitionen in strategische Zukunftsthemen weiter im Fokus
Im Geschäftsjahr 2020 wurden die Investitionen um 25 Prozent erhöht und betrugen 386 Millionen Euro (Vorjahr: 308 Millionen Euro). Investiert wurde vor allem in Sachanlagen für die neue, vollautomatisierte Chipfabrik für 300-Millimeter-Leistungshalbleiter am Fertigungsstandort Villach sowie die baulichen Erweiterungen in Forschung & Entwicklung in Villach. Weitere Mittel wurden für Produktionsinfrastruktur für 300-Millimeter-Dünnwafer, neue Halbleitermaterialien (Siliziumkarbid, Galliumnitrid) sowie Strukturanpassungen in der Produktion und Innovationsprojekte eingesetzt.

Oliver Heinrich, Finanzvorstand der Infineon Technologies Austria AG: „Auch in diesem mehr als außergewöhnlichen Jahr ist uns eine stabile finanzielle Performance gelungen. Alle Mitarbeiter*innen haben mit großem Einsatz wesentlich dazu beigetragen, dass wir unsere Ziele unter schwierigen Bedingungen umsetzen konnten. Mit unseren Investitionen und dem aus Österreich heraus verantworteten Geschäft leisten wir einen wichtigen Beitrag zur langfristigen Strategie des Konzerns. Damit stärken wir unsere globale Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit.“

Einkaufsvolumen in Österreich und Kärnten gewachsen
Das Einkaufsvolumen von Infineon Austria betrug im vergangenen Geschäftsjahr 536 Millionen Euro (Vorjahr: 561 Millionen Euro). Davon entfielen auf Einkäufe in Österreich rund 40 Prozent oder 217 Millionen Euro (Vorjahr: 196 Millionen Euro. Der Anteil von Kärntner Lieferpartnern betrug 138 Millionen Euro (Vorjahr: 121 Millionen Euro).

Personalstand nahezu gehalten
Zum Bilanzstichtag beschäftigt Infineon Austria insgesamt 4.517 Personen (Vorjahr 4.609 Personen). Der leichte Rückgang ist vorrangig auf erhöhte Pensionsantritte geburtenstarker Jahrgänge zurückzuführen. Als proaktive Maßnahme wurde angesichts der unsicheren wirtschaftlichen Entwicklung im Geschäftsjahr 2020 weniger Personal als in den Vorjahren aufgebaut.

Mit insgesamt rund 1.960 Mitarbeiter*innen in Forschung & Entwicklung wurde der Vorjahreswert auf stabilem Niveau (1.977 Personen) gehalten. Infineon Austria beschäftigt damit ein Viertel der F&E-Belegschaft des gesamten Konzerns.

Rund 57 Prozent aller Beschäftigten verfügen über eine akademische Ausbildung. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Infineon Austria kommen aktuell aus 70 Nationen. Mit derzeit 79 Lehrlingen verzeichnet Infineon Austria einen Höchststand. Infineon Austria ist Kooperationspartner neuer Ausbildungs- und Qualifizierungsaktivitäten wie etwa „Lehre mit Studium“, der „Smart Learning“-Klassen mit Kärntner HTLs oder des Lehrgangs für Leistungselektronik der FH Kärnten.

Forschung & Entwicklung werden weiter intensiv vorangetrieben
Infineon Austria hat im Geschäftsjahr 2020 mit 498 Millionen Euro wieder hohe Mittel für Forschung, Entwicklung und Innovation eingesetzt und liegt damit knapp hinter den Aufwendungen des Vorjahres (525 Millionen Euro). Das sind um 27 Millionen Euro oder 5 Prozent weniger als im vorangegangenen Geschäftsjahr und entspricht einer Forschungsquote von 16 Prozent des Gesamtumsatzes (Vorjahr: 17 Prozent). Der F&E-Ausbau in Villach, Graz und Linz ist abgeschlossen. Alle drei Gebäude sind fertiggestellt. Mit diesen Erweiterungen hat Infineon Austria die Kapazität für 860 zusätzliche F&E-Arbeitsplätze geschaffen, davon sind seit der Ankündigung der Erweiterungen Ende 2017 rund 50 Prozent besetzt.

Bau der Chipfabrik schreitet trotz Herausforderungen planmäßig voran
Im Geschäftsjahr 2020 wurden in Villach 8,45 Milliarden Chips produziert. Der Bau der neuen, vollautomatisierten Chipfabrik für die Fertigung auf 300-Millimeter-Dünnwafern in Villach verläuft trotz COVID-19 planmäßig. Aktuell wird an der Fertigstellung der Fassade, den Innenausbauten sowie dem Einbau und der Inbetriebnahme erster Systeme, wie z. B. der hochmodernen Automatisierung, gearbeitet. Der Start der Produktion wird nach wie vor zum Ende des Kalenderjahres 2021 erwartet. Insgesamt werden über sechs Jahre rund 1,6 Milliarden Euro investiert.

Thomas Reisinger, Vorstand für Operations der Infineon Technologies Austria AG: „Der Ausbau unserer neuen 300-Millimeter-Fertigungsflächen schreitet trotz großer Herausforderungen gerade zu Beginn der COVID-19-Pandemie gut voran. Mit dieser Investition ist Infineon für die Zukunft gerüstet und kann beim nächsten Marktaufschwung die benötigten Kapazitäten rasch liefern. Als ‚One Virtual Fab‘ bilden wir mit dem 300-Millimeter-Fertigungsstandort Dresden eine idente Produktionsumgebung an zwei Standorten ab. Gemeinsam sind wir effizienter, schneller und sichern langfristig Wettbewerbsvorteile.“

Im Mai 2020 hat Infineon Austria in der Villacher Fertigung Kurzarbeit in Anspruch genommen. Die bis Ende September 2020 geplante Kurzarbeit wurde vorzeitig per 31. Juli 2020 beendet. Die Zeit der verringerten Nachfrage wurde verstärkt für die Integration und Weiterentwicklung der Produktionssysteme sowie umfassende Schulungsaktivitäten genutzt.

COVID-19-Alltag ohne digitale Technologien nicht vorstellbar
Als Schlüsseltechnologie ermöglicht die Mikroelektronik die Digitalisierung in allen Lebensbereichen. Wie relevant der Einsatz und die Bereitstellung dieser Technologien ist, wurde mit der COVID-19-Pandemie deutlich, bei der digitale Technologien den Alltag aufrechterhalten. So kommen Produkte von Infineon Austria in 50 Prozent der Server weltweit, in Industrieanlagen für die Lebensmittelindustrie, in medizinischen Geräten, wie z. B. in Elektromotoren für Beatmungsgeräte, sowie bei der Energieerzeugung, -übertragung und -nutzung zum Einsatz. Sicherheitschips von Infineon ermöglichen das hygienische, kontaktlose Bezahlen mit Bank- und Kreditkarten sowie Smart Wearables.

Unsere Produkte sparen 9 Millionen Tonnen CO 2 ein
Die in Villach im Geschäftsjahr 2020 erzeugten Energiesparchips sparen im Laufe ihrer Lebensdauer rund 9 Millionen Tonnen an CO 2-Emissionen ein. Aktuell wird zudem im Rahmen der Produktionserweiterung die Erzeugung von „grünem“ Wasserstoff aus erneuerbaren Energiequellen am Standort Villach konkret umgesetzt. Dieser in der Halbleiterfertigung benötigte Wasserstoff soll künftig im öffentlichen Verkehr zur Betankung von Bussen wiederverwertet werden. Das unterstützt das Ziel des Infineon-Konzerns, bis zum Jahr 2030 klimaneutral zu werden.

Dieser Fokus auf Technologie als Antwort auf die Klimakrise zeigt sich auch in einem aktuellen Geschäftserfolg in Österreich: Das oberösterreichische Unternehmen Fronius, das in den Bereichen Schweißtechnik, Photovoltaik und Batterieladetechnik tätig ist, setzt bei Solarwechselrichtern auf Infineon-Energiesparchips aus dem neuen Halbleitermaterial Siliziumkarbid. Nähere Informationen dazu finden Sie hier.

Gerade in schwierigen Zeiten ist es umso wichtiger, soziale Verantwortung verstärkt wahrzunehmen. Der Infineon Bildungsfonds wurde 2019 gegründet und mit 50.000 Euro dotiert. Mit diesem Betrag unterstützen wir die Lerncafés der Caritas Kärnten, in Villach konnte dadurch ein neues Lerncafé eröffnet werden. Die Kooperation wurde im aktuellen Geschäftsjahr verlängert. Infineon Austria stellte zudem Schüler*innen in Kärnten und der Steiermark mit Laptops rasch und dringend benötigte Infrastruktur für das Homeschooling zur Verfügung.

50 Jahre Infineon in Österreich
Am 1. Oktober 1970 hat Siemens in einem angemieteten Gebäude mit 24 Mitarbeiter*innen die Produktion von elektronischen Bauelementen in Villach gestartet. In Handarbeit wurden Glas- und Kunststoffdioden für die damals neuen Farbfernseher und für weitere Unterhaltungselektronik gefertigt. Der heutige Standort wurde im Frühjahr 1973 bezogen. 1999 wurde aus der Siemens Halbleitersparte die Infineon Technologies AG. Die frühere Diodenmontage entwickelte sich von einer verlängerten Werkbank zu einem der modernsten Halbleiterstandorte Europas und zum aktuell forschungsstärksten Unternehmen Österreichs.

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Infineon Technologies Austria AG

  Siemensstraße 2, 9500 Villach
  Österreich
  +43 5 1777-0

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