Kärnten 2030: Tourismus und Kultur? Potenzial für die Zukunft Kärntens gilt es auszuschöpfen!

Kärnten 2030: Tourismus und Kultur? Potenzial für die Zukunft Kärntens gilt es auszuschöpfen!

Klagenfurt (A) Der Studienbereich Wirtschaft & Management der FH Kärnten lud zur Fortsetzung der im April erfolgreich gestarteten Veranstaltungsreihe „Kärnten 2030“. Mehr als 150 Teilnehmer verfolgten inspirierende Vorträge und erlebten eine motivierende Diskussion des hochkarätig besetzten Podiums zum Thema „Perspektiven durch Tourismus und Kultur? Handlungsoptionen für Kärnten anhand des touristischen und kulturellen Potenzials“.

Mit der Veranstaltungsreihe „Kärnten 2030“ setzt der Studienbereich bewusst ein positives Zeichen und Impulse für die Entwicklung Kärntens. „Das Thema Tourismus spielt im Studienbereich Wirtschaft & Management eine wichtige Rolle. Im Studienzweig Hotelmanagement treiben wir das Thema auch in der angewandten Forschung voran“, so Studienbereichsleiter Dietmar Brodel einleitend.

Mit ihrer Keynote zum Thema „Tourismus und Kultur – Potenziale für Österreich“ brachte Dr. Petra Stolba, Geschäftsführerin der Österreich Werbung, eine österreichische Perspektive in die Veranstaltung. Österreich behauptet sich in der Tourismusbranche sehr gut und liegt beispielsweise bei den internationalen Tourismuserlösen innerhalb der „EU – 15“ (traditionelle Mitbewerberländer)derzeit an sechster Stelle. Das liegt unter anderem an der Marke „Urlaub in Österreich“ und dem darin definierten „genetischen Code“ von Österreich als Tourismusland.

Markenwerte wie Achtsamkeit zeichnen Österreich dabei besonders aus. „Österreicher stehen für Gastfreundschaft“, so Stolba. „Nicht umsonst sind wir letztes Jahr im Rahmen einer Umfrage (Tripadvisor) als gastfreundlichstes Land ausgezeichnet worden.“ Österreich glänzt darüber hinaus im Bereich der Kreativität mit Vielfalt und einem Reichtum an Hochkultur und Alltagskultur. Österreich ist das kulturelle Zentrum Mitteleuropas. Etwa 9 Prozent der österreichischen Gäste sind Kultururlauber, wovon jeder zweite äußerst zufrieden mit dem Kultururlaub in Österreich ist. Besonders interessant für das zum größten Teil aus  dem Bereich Tourismus stammende Publikum, daher auch die abschließende Skizzierung des österreichischen Kultururlaubers. Demnach ist der österreichische Kultururlauber durchschnittlich 44 Jahre (eher Mann als Frau, hoher Akademikeranteil), reist mit PartnerIn und vorwiegend mit dem PKW, informiert sich hauptsächlich im Internet, entscheidet mittelfristig, bucht online und ist sehr aktiv. Dr. Stolba abschließend: “Kultur im Urlaub ist ein Nebensaisonthema und somit für den Weg zur Ganzjahresdestination sehr wichtig. Es handelt sich dabei um Potenzial für die Zukunft, das es gilt auszuschöpfen!“

Stefan Nungesser, Programmleiter für Hotelmanagement an der FH Kärnten, erläutert anschließend anhand der jüngsten IHS Studie die erhebliche Wertschöpfung durch den touristischen Konsum – jährlich kommen 1,708 Mio. Euro durch ausländische Gäste nach Österreich - und damit die volkswirtschaftliche Bedeutung des Tourismus für Kärnten.

Strategien im Tourismus sind grundlegend
In Kärnten könne man bereits mit den vorhandenen Strategiepapieren arbeiten und mit der Umsetzung dieser beginnen. „Verabschieden wir uns vom „Tschentschen“, nutzen wir die Dinge, die erarbeitet wurden und machen Positives daraus“, so Nungesser motivierend. Wichtig in diesem Zusammenhang sind touristische Kooperationen zwischen den Leistungsträgern, sowie Innovation und Produktentwicklung als kritische Erfolgsfaktoren, die er mit Beispielen aus Kärnten aufzeigte. Kärnten hat bereits ein breites kulturelles Angebot, das jedoch unübersichtlich und unstrukturiert ist. Kultur ist für unsere Gäste nicht buchungsentscheidend, aber interessant als Ergänzung.  Angebote wie „Radtourismus in der Region Klopeiner See“ und die „KüchenKult“-Veranstaltungen in der Region Villach-Faaker See-Ossiacher See eignen sich besonders, um die Saison zu verlängern. „Es tut sich bereits viel in Kärnten“. Nungesser sieht daher großes Potenzial für den Tourismus durch die Kultur und empfiehlt abschließend - aufgrund der hohen Glaubwürdigkeit in Kärnten - den Fokus auf Produkte des naturnahen Sporttourismus und Kulturtourismus zu legen und diese durch den persönlichen Touch, Service und die Szenerie in Kärnten zu ergänzen. Gerade in diesen Bereichen können spannende Produkte entstehen.

„Gäste haben ein feines Sensorium und spüren, ob etwas authentisch ist. Genau hier hat Kärnten mit seinem inneren Reichtum an Lebensfreude und Kultur etwas zu bieten“, so Stolba. Unerlässlich für die Entwicklung eines erfolgreichen Kulturtourismus ist darüber hinaus gegenseitiges Verständnis der Beteiligten und Kooperationen zu fördern. Ein gelungenes Beispiel aus der Praxis ist die Gemeinde Gmünd, die sich innerhalb von 25 Jahren im Rahmen eines Projektes zu einer Künstlerstadt entwickelt hat. Für die erfolgreiche Entwicklung dieses Projektes waren vor allem Ausdauer, die Akzeptanz in der eigenen Bevölkerung und der Wirtschaft sowie der Einsatz von Kooperationen nötig. „Erst als man gemerkt hat, dass der Hauptplatz auch an einem Sonntag voll war, hat man verstanden, dass es was bringt!“, so Mag. Rudiferia, Amtsleiter der Gemeinde Gmünd.

Ein häufig genannter Punkt in der Diskussion und gleichzeitig ein wichtiger erster Schritt in Richtung Einführung eines erfolgreichen Kulturtourismus, ist es Kärntner dazu zu bringen, ihr Kulturangebot im Lande besser kennenzulernen, daran zu glauben und mit dem Vorhandenen selbstbewusst aufzutreten. 

Teilnehmer der  Podiumsdiskussion:
Mag. Erika Napetschnig, Amt der Kärntner Landesregierung, Abteilungsleiterin „Kunst & Kultur“
Dipl.-Betrw. (FH) Stefan Nungesser, Professur und Programmleitung für Hotelmanagement FH Kärnten
Georg Overs, Geschäftsführer Region Villach - Faaker See – Ossiacher See
Mag. (FH) Christian Rudiferia, Amtsleiter der Stadtgemeinde Gmünd
Dr. Petra Stolba, Geschäftsführerin Österreich Werbung

Am 15. Juni 2016 dürfen sich Interessierte auf eine weitere Veranstaltung aus der Reihe „Kärnten 2030“ zum Thema: „Wer ist das Volk?- Bürgerbeteiligung statt Politikverdrossenheit“ freuen.

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