Kärnten wird EU-Pilotregion für engere Zusammenarbeit bei Forschung und Entwicklung

Kärnten wird EU-Pilotregion für engere Zusammenarbeit bei Forschung und Entwicklung
LH Kaiser (Foto: Land Kärnten)

Klagenfurt (A) Mehr als fünf Milliarden Euro stehen EU-weit bis zum Jahr 2020 in den Fördertöpfen für transnationale Forschungsprojekte im Bereich Elektronische Komponenten und Systeme zur Verfügung. Die Mittel abzuholen stellt für viele Unternehmen eine große Herausforderung dar. Nur ein Viertel bis ein Drittel der Bewerbungen ist erfolgreich. Um Kärntner Unternehmen einen Startvorteil zu verschaffen und dadurch industrielle Forschung & experimentelle Entwicklung im Land zu fördern, geht Kärnten als erste Region in Europa eine Partnerschaft mit der EU-Initiative ECSEL JU ein, die für die Umsetzung eines Teils des EU-Forschungsprogramms Horizon 2020 verantwortlich ist. Kärnten ist damit Vorbild für andere Regionen.

Eine entsprechende Absichtserklärung wurde am 16. September 2015 von Landeshauptmann Peter Kaiser, LHStv.in Gaby Schaunig, Landesrat Christian Benger sowie dem Exekutivdirektor von ECSEL JU, Andreas Wild, in Klagenfurt unterzeichnet.

„Durch die Kooperation mit ECSEL JU wird Kärnten erstmals innerhalb der EU zu einer Pilotregion für Zusammenarbeit bei Forschung und Entwicklung“, sagte der Landeshauptmann bei der Pressekonferenz am Vormittag: „Ein wirklich guter Morgen“. Denn damit werde ein beispielgebender Schritt gesetzt. Gemeinsam könne man nun gezielter und erfolgreicher Fördermittel von EU und Bund nach Kärnten holen. Dadurch gebe es eine Maximierung der Förderung in Innovation in Kärntner Unternehmen, sagte der Landeshauptmann und dankte Exekutivdirektor Wild, der ein Freund Kärntens sei. Ebenfalls gedankt wurde Martina Rattinger als Leiterin des Verbindungsbüros in Brüssel für ihr Engagement. Das Forschungsprogramm passe auch optimal zur Innovationsförderung, für die sich die Regierungskoalition programmgemäß einsetzt. Auch das von ihr verfolgte Triple I von Investition, Innovation und Internationalisierung treffe voll auf die heutige Unterzeichnung der Absichtserklärung zu.

„Kärntner Unternehmen leisten großartige Forschungsarbeit, die sich in Wachstum und Beschäftigung niederschlägt. Über 50 Prozent der Forschungsförderungsmittel aus der ECSEL-Initiative flossen im Vorjahr nach Kärnten. Durch die Partnerschaft mit ECSEL JU wird Kärnten künftig einen größeren Beitrag zu europäischen Projekten mit strategischer Bedeutung leisten und damit die Wirkung von Innovation „made in Carinthia“ verstärken“, betonte Technologiereferentin Schaunig. Es gehe nun darum, die Lücke zwischen Forschung und Marktfähigkeit zu schließen. Dazu seien viele weitere Puzzlesteine nötig, erwähnte Schaunig mehrere Beispiele, wie die Kooperation mit dem Joanneum Research, das CTR, den Lakesidepark, Breitbandstrategie, Mikroelektronicluster und Industrie 4.0. Ziel sei es die Forschungsquote in Kärnten weiter zu steigern.

Wirtschaftslandesrat Benger unterstrich, dass „Kärnten alles unternimmt, um die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen, vor allem von KMUs, zu stärken, innovative Unternehmen und Forschungseinrichtungen in Kärnten können nun von den Vorteilen koordinierter öffentlicher Unterstützung profitieren. Er grüßte mit einem „smarten Morgen“ und sprach von einem Startschuss für eine positive Entwicklung durch die Bündelung von Mitteln, dadurch werde der Wirtschaftsstandort gestärkt. Kärnten müsse und werde wachsen. Nun solle die Wirtschaft diese große Chance nützen, sagte Benger und dankte Wild, Rattinger und allen, die diese Absichtserklärung ermöglicht haben.
ECSEL-Exekutivdirektor Andreas Wild erklärte, dass Kärnten nicht zufällig die erste Region in Europa für dieses Forschungsprogramm sei. Kärnten spiele eine besondere Rolle, sei eine der ersten Technologieadressen in Europa. Von insgesamt 40 Mio. Euro, die Österreich zum Programm beigetragen habe, würden 57 Prozent aus Kärnten kommen. Kärnten habe auch über die Hälfte der Forschungsmittel lukrieren können. Ziel des neuen Programms sei es, durch die Zusammenführung und Bündelung von regionalen, nationalen und europäischen Mitteln noch mehr Wirksamkeit zu erreichen. ECSEL sei der Motor für Innovation und „smarte“ Entwicklungen. Industrie 4.0. soll allen Industriezweigen zur Verfügung gestellt werden.

Wild teilte mit, dass auch seitens des Bundesministeriums diese Partnerschaft mit Kärnten sehr begrüßt werde. Konzepte wie ‚Industrie 4.0‘ beweisen, dass Technologien, die auf elektronischen Kompetenten und Systemen basieren, der Motor für Innovation und Wachstum sind. „Die Zusammenarbeit mit der Region Kärnten ist österreich- und europaweit beispielgebend“, bekräftigte Wild.

In der künftigen Zusammenarbeit von ECSEL JU und dem Land Kärnten wird es darum gehen, die bürokratischen Hürden für Unternehmen zu senken, Synergien zu nutzen und Aktivitäten zur Förderung von industrieller Forschung im Bereich Elektronische Komponenten und Systeme zu koordinieren. Elektronische Komponenten und Systeme sind Schlüsseltechnologien. Man findet sie zum Beispiel in Smartphones, Tablets, intelligenten Stromnetzen oder fahrerlosen Autos und Zügen.

Der Landeshauptmann kündigte an, dass über das spezielle Programm und die neuen Chancen für die Wirtschaft auch über den KWF informiert werde.

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