Magda Woitzuck und Christina Gegenbauer an der Spitze der Sommerspiele in Melk

Magda Woitzuck und Christina Gegenbauer an der Spitze der Sommerspiele in Melk
Christina Gegenbauer (Foto: Matthias Koestler)

Melk (A) Die Sommerspiele Melk setzen mit Autorin Magda Woitzuck und Regisseurin Christina Gegenbauer auf geballte Frauenpower an der Spitze. Das Schauspiel „Kassandra und die Frauen Trojas“ ist eine moderne Erzählung des antiken Mythos über eine tragische Heldin, die den weiblichen Blick auf eine patriarchale Welt zeigt und dabei Parallelen zu vermeintlich modernen Gesellschaftsstrukturen zieht.

Seit gut 20 Jahren präsentieren die Sommerspiele Melk Auftragswerke mit gesellschaftspolitischen Fragestellungen. Mit „Kassandra und die Frauen Trojas“ setzt der älteste und traditionsreichste Sommertheaterort Niederösterreichs heuer mit der Inszenierung des trojanischen Kriegs aus feministischer Perspektive starke weibliche Akzente. Der Stückauftrag wurde in diesem Jahr dabei an die prämierte Autorin Magda Woitzuck aus Neulengbach vergeben. Die Regie übernimmt zum ersten Mal die mehrfach ausgezeichnete Regisseurin Christina Gegenbauer. Für noch mehr Frauenpower auf der Bühne sorgen sieben Darstellerinnen.

„Dass Theater Neues bieten muss, liegt in seiner DNA. Seit meinem Start hier 2001 ist es mir ein Bedürfnis, mit bewegenden Stoffen, namhaften Autor*innen und wunderbaren Kolleg*innen Theater zu machen. Insbesondere freut es mich, dass wir heuer zusammen mit außergewöhnlich talentierten Frauen ein fesselndes und nicht zuletzt hochaktuelles Stück auf die Bühne bringen werden“, so der künstlerische Leiter Alexander Hauer.

Magda Woitzuck verändert den Blickwinkel auf den trojanischen Krieg
Komplexe Geschichten in präzisen Dialogen ohne Vorwissen des Publikums zu entblättern und gleichzeitig Figuren eine wunderbare Mischung aus Geist, Klarheit und Sinnlichkeit einzuhauchen, sind Woitzucks Stärke. Ihre Interpretation des Mythos bietet eine Vielzahl an Anknüpfungspunkten, Assoziationsmöglichkeiten und Reflexionen für unsere Gegenwart. Über ihre Motivation den Stoff aufzugreifen, erzählt Woitzuck: „Für mich thematisiert ‚Kassandra und die Frauen Trojas‘ die Selbstbestimmung und Verantwortung sowie die patriarchale Tradition und das Brechen damit. Es zeigt Macht und Ohnmacht, Aktion und die Unmöglichkeit zu agieren sowie die Angst – auch vor dem Mann. Daneben geht es auch darum, seine Gunst zu verlieren, was in patriarchalen Gesellschaften immer noch ein existenzielles Problem darstellt. Denn wer die Gunst des Mannes verliert, der wird abgeschnitten: von Geld, von Sicherheit, von Erfolg.“

Christina Gegenbauer führt erstmals Regie
Erstmals in der Geschichte der Sommerspiele Melk ist die Regie in weiblicher Hand. Die St. Pöltner Regisseurin Christina Gegenbauer ist mit der Umsetzung des Schauspiels betraut, in dem der Blick auf die Welt der Protagonist*innen im Mittelpunkt steht. Gegenbauers Arbeit zeichnet sich vor allem durch ihre Fähigkeit aus, ruhig und respektvoll einen sehr klaren inhaltlichen Fokus zu setzen. Sie greift zudem gerne gesellschaftlich relevante Themen und Fragen nach Werten auf und erhielt dafür 2022 den Ödön-von-Horvath-Förderpreis. „Als ich 2005 als Jugendliche die ‚Nibelungen‘ in Melk gesehen habe, stand für mich der große Wunsch fest, auch selbst einmal hier zu inszenieren. Umso mehr freut es mich, dass ich nach langer Zeit in Deutschland nun meine künstlerischen Ansätze mit dem großartigen Festspielteam hier umsetzen darf“, freut sich Christina Gegenbauer über ihre neue Aufgabe.

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