Nachhaltige Fondspalette der Steiermärkischen Sparkasse wird größer

Nachhaltige Fondspalette der Steiermärkischen Sparkasse wird größer
Karl Freidl, Leiter Private Banking Graz, Steiermärkische Sparkasse

Graz (A) Seit dem 20. April ist die Palette der nachhaltigen Fonds der Steiermärkischen Sparkasse größer geworden. Der TOP-Fonds IV „Der Planende“, ein Anleihen- und Aktienfonds, erfüllt nun alle Kriterien nachhaltiger Investments im Sinne des Artikel 8 der EU-Offenlegungsverordnung. Diese gilt seit 10. März 2021 und verpflichtet Finanzdienstleister, transparent darzulegen, wie nachhaltig ihre Produkte sind.

Environmental, Social und Governance
„Nachhaltig“, „grün“, „ökologisch“, „ESG“ und ähnliche Begriffe zeugen von einem zunehmenden Bewusstsein für verantwortliches Handeln, auch bei Investor:innen. Seit einiger Zeit hat sich die Abkürzung ESG, die für Environmental, Social und Governance steht, etabliert. Dabei geht es um weit mehr als „nur“ um Umweltschutz, auch wenn dieser natürlich ein wesentlicher Bestandteil ist:

E“ (Environment) steht für Umwelt. Dabei geht es z.B. um Treibhausgasreduktion, Energieeffizienz, erneuerbare Energien, Erhalt natürlicher Lebensräume usw.
S“ (Social) bedeutet die Berücksichtigung von Sozialem, also Menschenrechten, Gleichberechtigung, Arbeitssicherheit, Verbot von Kinder- und Zwangsarbeit, usw.
G“ (Governance) steht für (Unternehmens-)Führung. Gemeint sind damit Unternehmenswerte, Kampf gegen Korruption, Ehrlichkeit, Bekämpfung wettbewerbswidriger Praktiken, usw.

Geringere ESG-Risiken
Mit nachhaltigen Investitionen am Finanzmarkt werden somit Unternehmen unterstützt, die einen positiven Einfluss auf Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft haben und dadurch auch einen zusätzlichen Mehrwert schaffen. Zudem können „ESG-Risiken“ gemindert werden. Beispielsweise muss ein Unternehmen, das die Umwelt nicht verschmutzt, mit geringerer Wahrscheinlichkeit damit rechnen, künftige Umweltschäden beheben oder aufgrund neuer gesetzlicher Vorgaben zusätzliche Investitionen tätigen zu müssen. Ein „ehrliches“ Unternehmen, das keine Gewinne verschleiert, muss weniger mit Steuernachzahlungen oder Strafen rechnen. Weiters können Unternehmen, die für Arbeitsschutz und Gleichberechtigung sorgen, schlechte Presse und damit Reputationsrisiken vermeiden. Während es noch viele weitere Beispiele für ESG-Risiken gibt, ist auf der anderen Seite immer zu beachten, dass nachhaltig agierende Firmen mehr für ESG investieren als andere.

Im ESG-Dschungel
In der Finanzbranche haben sich bereits viele nachhaltige Produkte etabliert. Die Spanne reicht von der direkten Investition in Unternehmen (Aktien), über „grüne“ oder „soziale“ Anleihen, bis hin zu Fonds, die Nachhaltigkeits- bzw. ESG-Kriterien berücksichtigen. Es existieren unzählige verschiedene Ansätze, die es für Investor:innen nicht immer leicht machen, Produkte zu vergleichen. Nicht überall, wo ESG draufsteht, ist gleich viel ESG drin. Die Fondsgesellschaften investieren in Aktien und/oder Anleihen von Staaten und Unternehmen die gewisse, selbst festgelegte Nachhaltigkeitskriterien erfüllen und sich daher je nach Fondsanbieter unterscheiden können. Der Vorteil für Anleger:innen, die ihr Geld in einen nachhaltigen Fonds investieren, liegt andererseits auf der Hand: Sie müssen nicht selbst darauf achten, ob die Unternehmen, in die sie investiert sind, auch dauerhaft nachhaltige Kriterien einhalten, da dies die Fondsmanager übernehmen.

Auch der Gesetzgeber versucht, das Thema transparenter zu machen. Seit Kurzem muss im Zuge jeder Beratung Nachhaltigkeit thematisiert werden. Darüber hinaus wurden im Finanzdienstleistungssektor einheitliche, nachhaltigkeitsbezogene Offenlegungspflichten eingeführt (EU Offenlegungsverordnung), um künftig eine bessere Vergleichbarkeit zu ermöglichen. Mit der EU-Taxonomieverordnung wurde auch ein System zur Beurteilung ökologisch nachhaltigen Wirtschaftens integriert, wobei hier sehr kontrovers diskutiert wurde, was in der EU tatsächlich als nachhaltig gelten soll, etwa ob die Energiegewinnung aus Atomkraftwerken in diese Kategorie fällt.

Auch ESG birgt Risiken
Neben den „klassischen“ Risiken, die mit Aktien, Anleihen oder Fonds einhergehen, sind bei nachhaltigen Investments weitere Aspekte zu berücksichtigen, wie etwa das Vermeiden eines so genannten Klumpenrisikos im Portfolio: Dies kann dann entstehen, wenn man in Themenfonds mit grüner Energie, grüner Technologie oder ähnlichem investiert. Diese sind oft sehr speziell ausgerichtet. Kommen das Thema oder die Branche unter Druck, wird sich auch ein solcher Fonds der Marktentwicklung nicht gänzlich entziehen können. Solche Produkte eignen sich daher eher als Beimischung zu einem diversifizierten Portfolio. Da ESG ein sehr großes Spektrum abdeckt, kann man sein Geld durchaus sehr breit gestreut und dennoch unter Berücksichtigung von ESG-Kriterien anlegen. Wichtig ist auch, im besten Fall in solche Unternehmen zu investieren, die alle Verantwortungsbereiche berücksichtigen. Beispielsweise würde ein Unternehme, das Solaranlagen produziert, zwar die Kriterien für „Environmental“ erfüllen, weil es positiv zum Umweltschutz beiträgt. Sollte es sich aber einer Zwangsarbeit und wettbewerbswidriger Praktiken bedienen, sind „Social“ und „Governance“ nicht erfüllt.

Artikel 8 EU-Offenlegungsverordnung
Das Fondsmanagement der Steiermärkischen Sparkasse nimmt Transparenz ernst, bezieht Nachhaltigkeitskriterien in seinen Investitionsprozess mit ein und entspricht daher dem Artikel 8 der EU Offenlegungsverordnung. Der angewandte Integration-Ansatz berücksichtigt ESG-Kriterien, die eine finanziell positive Auswirkungen haben können. So werden z.B. Unternehmen mit besonders hohen ESG-Risiken ausgeschlossen. In diesem Zusammenhang kann die Steiermärkische Sparkasse auf die Expertise der Erste Asset Management zurückgreifen, die als Pionierin im Bereich der Nachhaltigkeit in Österreich gilt und auf eine jahrzehntelange Erfahrung zurückblickt. Im Rahmen des Auswahlprozesses bei Einzeltiteln werden solche Emittenten als nachhaltig eingestuft, in deren Geschäftspolitik eine ausreichende nachhaltige Ausrichtung erkennbar ist. Diese Analyse erfolgt durch interne Bewertung und Evaluierung sowie anhand von externem Research durch das Responsible Team des Erste Asset Management. Zusätzlich gelten für die Emittenten klare Ausschlusskriterien: Dazu zählen Kinderarbeit, Menschenrechtsverletzungen oder Staaten unter autoritären Regimen. Werden im Zuge des Managements Subfonds eingesetzt, wird mehrheitlich in solche investiert, die ihrerseits nachhaltige Kriterien erfüllen.

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