Wien Unternehmen

Wien (A) Die Oesterreichische Kontrollbank AG (OeKB) konnte im Geschäftsjahr 2023 trotz der allgemeinen Abflachung des Wirtschaftswachstums abermals ein zufriedenstellendes operatives Ergebnis verzeichnen.

Mit vielfältigen Dienstleistungen gelang es die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Wirtschaft in einer anhaltend herausfordernden Situation zu stärken. Mit 64,0 Mio. Euro liegt der Konzerngewinn nach Steuern um 10 Prozent höher als im Vorjahr. Für 2024 geht die OeKB Gruppe von einer guten Ertragsentwicklung im operativen Bereich aus.

Die tiefgreifenden Auswirkungen des Ukraine-Krieges und Unsicherheiten aufgrund der geopolitischen Entwicklungen sowie die hohen Inflationsraten und Leitzinserhöhungen haben 2023 zu einer internationalen Konjunkturabkühlung geführt. In diesem anhaltend herausfordernden Umfeld hat die OeKB gemeinsam mit ihren Tochterunternehmen ihren Kundenkreis mit einem breiten Produkt- und Serviceportfolio maßgeblich unterstützt und dieses zielgerichtet weiterentwickelt. Zudem haben die Auswirkungen des Ukraine-Krieges im Bereich der Energieversorgung und die voranschreitende Klimakrise die Dringlichkeit der grünen Transformation verstärkt, weshalb diese noch weiter in den gruppenweiten Fokus gerückt ist.

„Trotz der allgemeinen Abflachung des Wirtschaftswachstums haben wir in allen Bereichen eine gute Geschäftsentwicklung verzeichnet. So konnten wir das Volumen in den Export Services und der Tourismusfinanzierung nahezu halten und in der Entwicklungsfinanzierung sogar erhöhen. Im Segment Kapitalmarkt Services konnten wir das Provisionsergebnis unter anderem auch durch Serviceausweitungen steigern. Insgesamt hat das operative Ergebnis des Jahres 2023 unsere Erwartungen übertroffen, wofür das hohe Engagement der Mitarbeitenden ganz wesentlich war. Dafür bedanke ich mich beim gesamten Team der OeKB Gruppe“, erläutert Vorstandsmitglied Helmut Bernkopf.

Mit 64 Mio. Euro übertrifft der erwirtschaftete Gewinn nach Steuern jenen des Vorjahres (58,2 Mio. Euro). Aufgrund von versicherungsmathematischen Verlusten im Zusammenhang mit langfristigen Personalrückstellungen reduzierte sich das Gesamtergebnis auf 54,8 Mio. Euro (2022: 68,5 Mio. Euro). Der Zinsüberschuss war mit 123,7 Mio. Euro höher als im Vorjahr (109,8 Mio. Euro), das Provisionsergebnis konnte mit 43,2 Mio. nahezu gehalten werden. (2022: 43,7 Mio. Euro).

Unterstützung der heimischen Exportwirtschaft
Österreichs Exportwirtschaft hat 2023 in einem herausfordernden Umfeld mit geopolitischen Verwerfungen, hoher Inflation und einer internationalen Konjunkturabkühlung einmal mehr ihre Resilienz unter Beweis gestellt und konnte sogar Marktanteile dazugewinnen. Mit der Exportinvest Green Energy stellen das Bundesministerium für Finanzen (BMF) und die OeKB seit Februar 2023 eine attraktive Finanzierungsmöglichkeit zum Umstieg auf Erneuerbare Energien am heimischen Unternehmensstandort zur Verfügung. Entsprechende Investitionen sind im Hinblick auf die Versorgungssicherheit und die Erreichung der Klimaziele ein Gebot der Stunde. Im Sommer wurden zudem gemeinsam mit dem BMF Impulse zur Attraktivierung von Exportgarantien gesetzt, um Unternehmen noch besser im internationalen Geschäft zu unterstützen.

„Der Umstieg auf Erneuerbare Energien und eine breitere Diversifikation der Märkte, die wir auch mit internationalen Finanzierungskooperationen unterstützen, sind von zentraler Bedeutung, um die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Exportwirtschaft zu sichern und weiter zu stärken. Es freut mich sehr, dass wir gemeinsam mit dem BMF unser breites Portfolio weiter optimieren konnten. Wie die hohe Nachfrage zeigt, haben wir damit den Bedarf der Unternehmen getroffen. Und auch im laufenden Geschäftsjahr haben wir bereits weitere neue Maßnahmen zur Unterstützung der heimischen Exportwirtschaft gesetzt“, hebt Helmut Bernkopf hervor.

Umfangreiche Services für den Kapital- und Energiemarkt
Mit vielfältigen Wertpapierdienstleitungen sowie Services im Finanzclearing und Risk Management für den Energiemarkt hat die OeKB Gruppe auch in den Servicebereichen Kapitalmarkt und Energiemarkt eine gute Geschäftsentwicklung verzeichnet. Angelika Sommer-Hemetsberger, im OeKB-Vorstand für diese Bereiche zuständig: „Wir konnten aufgrund des allgemein gestiegenen Geschäftsvolumens Ergebniszuwächse erzielen. Besonders hervorzuheben sind die gestiegenen Verwahrvolumina bei der OeKB CSD, Österreichs zentraler Wertpapiersammelbank, mit der Einführung der digitalen Sammelurkunde und der modernen Issuer Platform. Als Geschäftsstelle für die Begebung von Bundesanleihen und Auction Agent für Austrian Treasury Bills hat die OeKB 2023 insgesamt 23 Auktionen durchgeführt. Beim Energie-Clearing haben wir im Rahmen unserer Dienstleistungserbringung für die OeMAG die Anforderungen aus dem Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG) umgesetzt und die Erweiterung unserer Dienstleistungen um die Settlementbankfunktion für die Clearingstelle eSett Oy (Nordics) gestartet. Auch 2024 wird wieder ein sehr umsetzungsstarkes Jahr im Bereich der Kapitalmarkt und Energiemarkt Services werden.“

Nachhaltigkeit und Sustainable Finance
Das Thema Nachhaltigkeit nimmt in der OeKB Gruppe seit vielen Jahren einen zentralen Stellenwert ein. Gemeinsam mit dem BMF werden beispielsweise gezielte Anreize für Exportunternehmen und deren Zulieferer gesetzt, die in Umwelt- und Klimaschutzmaßnahmen investieren. 2023 hat die OeKB ihren bereits vierten Sustainability Bond begeben, womit insgesamt rund 1,6 Mrd. Euro auf den internationalen Kapitalmärkten emittiert wurden, um Umwelt- und Sozialprojekte zu finanzieren. Auch der OeKB > ESG Data Hub entwickelt sich erfolgreich: Die zentrale Online-Plattform, auf der Unternehmen die relevanten Nachhaltigkeitsdaten einfach und effizient sammeln und managen können, wird bereits von rund 80 % des heimischen Bankensektors genutzt. Damit wurde das Ziel erreicht, den österreichischen Standard zu etablieren.

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