Plansee Group mit 11% Umsatzsteigerung

Plansee Group mit 11% Umsatzsteigerung
Plansee Group-Vorstände Bernhard Schretter (li) und Karlheinz Wex (re).

Breitenwang/Reutte (A) Die Plansee Group hat im Geschäftsjahr 2017/18 einen konsolidierten Umsatz von 1,3 Milliarden Euro erzielt. Das sind elf Prozent mehr als im Vorjahr (1,17 Mrd. Euro). „Zur positiven Umsatzentwicklung haben alle für die Plansee Group wesentlichen Absatzbranchen und Regionen beigetragen“, sagten die Plansee Group Vorstände Bernhard Schretter und Karlheinz Wex bei der Bilanzpressekonferenz in Reutte.

Wichtige Treiber waren die europäische Exportindustrie mit dem Automobil-, Maschinen- und Flugzeugbau, die Öl- und Gasindustrie in den USA sowie die Medizintechnik und Unterhaltungselektronik. Regional wurden 52 Prozent in Europa und je 24 Prozent in Amerika und Asien umgesetzt.

Im globalen Marktumfeld hat sich die Plansee Group mit dem Absatz einer neuen Rekordmenge und dem Zugewinn von Marktanteilen gut behauptet. „Der Wettbewerb hat sich weiter verschärft, vor allem aus China“, so Bernhard Schretter. Dazu sind die Rohstoffpreise gestiegen und der Druck auf die Verkaufspreise hat zugenommen. Schretter: „Trotzdem ist es uns gelungen, durch eine intelligente Nutzung unseres weltweiten Produktionsnetzes unsere Position als bevorzugter Partner für unsere Kunden zu halten oder auszubauen.“

Globale Expansion fortgesetzt
In die Zukunftssicherung hat die Plansee Group im abgelaufenen Geschäftsjahr 300 Millionen Euro investiert. Highlights waren unter anderem die Übernahme des deutschen Werkzeugherstellers Komet und die Gründung der Werkstoffplattform Matmatch. Die Produktion in Balzheim und Lechbruck (Deutschland), Jyväskylä (Finnland), Mysore (Indien) und Reutte (Österreich) wurde erweitert. In Towanda/USA hat GTP kräftig in die Wolframfertigung investiert. Darüber hinaus wurden weitere Unternehmensanteile an der chilenischen Molymet und an Tochterfirmen von Ceratizit gekauft. In Kempten erwarb Ceratizit ein 50.000 Quadratmeter großes Grundstück für den Bau eines neuen Logistikzentrums. Karlheinz Wex betonte, dass die Plansee Group mit einer soliden Eigenkapitalquote von 57 Prozent bestens für weitere organische und strategische Entwicklungsschritte gewappnet sei.

Neuproduktanteil bei 30 Prozent
Wie in den Jahren zuvor hat die Plansee Group auch im vergangenen Geschäftsjahr 5 Prozent des Umsatzes (66 Millionen Euro) in die Entwicklung von neuen Produkten und Prozessverbesserungen investiert. Der Neuproduktanteil (Produkte jünger als 5 Jahre) am Umsatz liegt bei 30 Prozent. „Gerade in der Entwicklung von Produkten und Verfahren kann die Plansee Group ihre Stärken in Punkto Flexibilität und Erfahrung voll ausspielen“, so Bernhard Schretter. Entwicklungsprojekte mit mehrjähriger Laufzeit für die Halbleiterindustrie seien ebenso vertreten wie neue Produkte für die Unterhaltungselektronik und die Werkzeugindustrie, die in wenigen Monaten marktreif waren.

Werkzeuge der Digitalisierung konsequent nutzen
Mit zahlreichen Initiativen und Projekten hat die Plansee Group im vergangenen Jahr die Weichen dafür gestellt, die Werkzeuge der Digitalisierung konsequent zu nutzen. So sollen Prozesse und Abläufe einfacher, schneller und besser werden. “Wir sehen die Digitalisierung als große Chance, noch kundenorientierter zu arbeiten und damit unseren Vorsprung im Wettbewerb auszubauen“, so Karlheinz Wex. So ist seit September 2017 die Werkstoffplattform Matmatch im Netz. Matmatch unterstützt Werkstoffexperten weltweit dabei, die für ihr Projekt am besten geeigneten Werkstoffe zu finden, zu bewerten und zu beschaffen. Wex kündigte weitere Aktivitäten und Investitionen in diese Richtung an.

Engpass bei Fachkräften
Angesichts des Fachkräftemangels an vielen Standorten der Gruppe sieht Schretter entscheidende Erfolgsfaktoren darin, noch mehr als bisher in die Weiterbildung bestehender Mitarbeiter zu investieren und arbeitsintensive Anlagen und Abläufe weiter zu automatisieren. In Breitenwang/Reutte hat Plansee die Lehrlingsausbildung auf 42 Plätze pro Jahr aufgestockt (bislang 35).

Das Industrie-Portfolio
Das Industrie-Portfolio der Plansee Group hat sich im vergangenen Jahr positiv entwickelt. Die Unternehmensbeteiligungen erzielten im Geschäftsjahr 2017/18 einen Umsatz von 2,4 Milliarden Euro. Der Produktionsumsatz in Breitenwang/Reutte betrug 630 Millionen Euro.
Weltweit beschäftigen die Beteiligungsunternehmen 12.617 Mitarbeiter zum Stichtag 28.2.2018. In Österreich waren im abgelaufenen Geschäftsjahr 2.369 Mitarbeiter beschäftigt – 94 mehr als im Jahr zuvor und so viele wie noch nie. In der Region Außerfern/Allgäu zählt die Plansee Group mit 3.500 Beschäftigten zu den mit Abstand größten Arbeitgebern.

Ausblick
Die Plansee Group ist gut ins neue Geschäftsjahr gestartet. Im ersten Quartal lag die Nachfrage leicht über den Vorjahreswerten. Zwar gehen Schretter und Wex für das laufende Geschäftsjahr von einer stabilen Geschäftslage auf dem aktuellen Niveau aus, allerdings unter dem Vorbehalt der kaum zu kalkulierenden wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen. Zwar hätten die bislang von den USA ausgesprochenen Handelshemmnisse und Einfuhrbeschränkungen keine direkten Auswirkungen auf das Geschäft der Plansee Group, dennoch seien indirekte Folgen mittelfristig möglich. Zudem sehen die Vorstände Überhitzungstendenzen in einigen Branchen. Die Versorgung mit Erzkonzentraten aus westlichen Wolframminen bleibe aufgrund von Kapazitätsengpässen weiterhin kritisch. Als Herausforderung bezeichnete Karlheinz Wex die zuletzt deutlich gestiegenen Rohstoffpreise für Molybdän und Wolfram. Angesichts des Wettbewerbs, der insbesondere aus China immer stärker wird, sei es zunehmend schwierig, diese Kosten in den Produktpreisen unterzubringen. Im laufenden Geschäftsjahr sind Investitionen von 190 Millionen Euro geplant, unter anderem für den neuen Produktionsstandort von Ceratizit in Breitenwang, den Neubau des Logistikzentrums in Kempten und für den Ausbau des Plansee Werks in Shanghai.

Über die Plansee Group
Mit den Divisionen Plansee und Global Tungsten & Powders (beide 100 Prozent), dem Joint Venture Ceratizit (50 Prozent) und der Beteiligung an Molymet (20,9 Prozent) ist die Plansee Group eines der weltweit führenden pulvermetallurgischen Industrieunternehmen.

Die Plansee Group ist auf die Werkstoffe Molybdän und Wolfram spezialisiert und deckt dabei die gesamte Wertschöpfungskette ab – vom Erzkonzentrat bis zur kundenspezifischen Komponente.

Das Portfolio umfasst mehr als 50.000 verschiedene Produkte und Werkzeuge. Damit ermöglicht die Plansee Group Hightech-Geräte des täglichen Bedarfs wie Smartphones oder LEDs ebenso wie nachhaltige und effiziente Lösungen für die Mobilität, die Energieversorgung und die industrielle Fertigung.

Die Plansee Group erzielte im Geschäftsjahr 2017/18 mit 7.611 Mitarbeitern einen konsolidierten Umsatz von 1,3 Milliarden Euro. Das Geschäftsjahr endet mit dem letzten Februartag.

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