Rhomberg Gruppe mit solidem Geschäftsergebnis

Rhomberg Gruppe mit solidem Geschäftsergebnis
Die Geschäftsführer der Rhomberg Holding, Mag. Ernst Thurnher und DI Bmst. Hubert Rhomberg

Bregenz (A) Nach Jahren des Wachstums steht die Rhomberg Gruppe anspruchsvollen Herausforderungen gegenüber. Die Bilanz des abgelaufenen Geschäftsjahrs fällt mit einer Betriebsleistung von 1,19 Milliarden Euro zwar positiv aus. Und auch die Zahl der Mitarbeitenden nahm, projektbedingt vor allem im Bereich Bahn, insgesamt von 3 550 auf rund 3 800 zu.


Doch während die Bahnsparte ihren Kurs wohl fortsetzen kann, hat sich der Ausblick für den Bau eingetrübt. „Das klassische Baugeschäft wird zumindest in den kommenden zwei bis drei Jahren schwierig werden“, erklärt DI Bmst. Hubert Rhomberg, Geschäftsführer der Rhomberg Holding. „An der einen oder anderen Stelle spüren wir schon jetzt einen Rückgang.“

Klassisches Baugeschäft stark unter Druck – Chancen im Systembau
In Summe sei man dank der vielfältigen Organisation mit ihren unterschiedlichen Geschäftsbereichen jedoch gut aufgestellt, um durch dieses schwierige Fahrwasser steuern zu können. „Großen Anteil daran hat die Transformation vom Bauunternehmen zum Bautechnologie-, Produkt- und Lösungsanbieter“, so Rhomberg. „Darauf arbeiten wir seit Jahren konsequent hin und setzen konkrete Schritte und Maßnahmen.“ Mit Erfolg. Rhomberg Bau gilt längst als Kompetenzpartner, wenn es darum geht, Gebäude möglichst ressourcenschonend, klimaneutral und energieeffizient zu bauen und zu betreiben.

Eine zentrale Rolle spielt dabei der Systembau mit Holz, der für jede Anforderung eine passgenaue Lösung bietet – für den Wohnbau ebenso wie für Industrie, Hotel und Gewerbe, für großvolumige Gebäude oder bei Sanierungen. „Im Systembau, wo wir neben unserer Erfolgsgeschichte Goldbeck Rhomberg seit Jahren ebenfalls verstärkt auf Holz setzen, sehen wir weiterhin Chancen für uns“, so Hubert Rhomberg. Wichtige Puzzleteile, die sich mit dem Holzbau zum großen Ganzen verbinden, sind beispielsweise die serielle Sanierung mit dem jungen Joint Venture Renowate oder Rhomberg Energie als Anbieter von 360-Grad-Energielösungen. Dazu gehören ebenso Dienstleistungen wie die integrale Planung, die im Zuge der Akquise eine schnelle digitale Konzipierung von der Idee bis zur Produktion und Montage ermöglicht.

Zukunft des Bauens digital gestalten
„Um Abläufe in der Bau- und Immobilienwelt zu optimieren, loten wir auch die Möglichkeiten der Digitalisierung immer weiter aus“, fügt Rhomberg hinzu. Auf diese Weise entstehen modernste Werkzeuge für die Bereiche digitale Planung, digitale Projektentwicklung und die „digitale Baustelle“. Und dabei werden auch Synergien innerhalb der Gruppe genutzt: So schafft der von der Rhomberg Sersa Rail Group (RSRG) mitentwickelte KI-Baustellencontainer „Q-tainer“ die Basis für ein digitales Netzwerk auf Baustellen. Und ein ursprünglich im Bahnbereich eingesetztes Bauablaufmanagement sorgt für eine reibungslose Anlieferung der Holzbaumodule. Darüber hinaus wird an vielen Stellen im Unternehmen mit künstlicher Intelligenz experimentiert. Die im Vorjahr erstmals durchgeführte Konferenz für KI in der Bauindustrie „DataCon.AI“ wird dieses Jahr in Kooperation mit der Strabag in Wien stattfinden.

Vor einem Jahr startete auch Rhomberg Energie als Innovationsprojekt mit ganzheitlichen Energiekonzepten aus einer Hand am Markt. Die Nachfrage ist gut. Im vergangenen April wurden durch den Einstieg bei dem auf Planung und Montage von PV-Anlagen spezialisierten Feldkircher Unternehmen SolarImpuls die Kapazitäten erhöht.

Trotz verschlechterter Rahmenbedingungen entwickelte sich die Bausparte im Wirtschaftsjahr 2022/23 dank einer gemeinsamen Anstrengung aller Geschäftsbereiche positiv und erreichte eine Betriebsleistung von 520 Millionen Euro.

Erprobte Lösungen für leistbares Wohnen
Mit schlankeren Prozessen und niedrigeren Bau- und Erhaltungskosten schafft Rhomberg Bau einen hohen allgemeinen Nutzen, der sich besonders stark im Wohnbau niederschlägt. Denn Wohnen rückt als gesellschaftliches Thema immer mehr in den Fokus. „Die finanziellen Hürden auf dem Weg zum Eigenheim haben sich massiv erhöht“, verweist Mag. Ernst Thurnher, Geschäftsführer der Rhomberg Holding, auf die steigende Inflationsrate und die daraus folgende verminderte Kaufkraft sowie verschärfte Kriterien für Wohnbaukredite. „Die anhaltende Verteuerung lässt den Bedarf an leistbarem Wohnraum weiter steigen.“ Dies stellt die Baubranche neben hohen Energie- und Rohstoffpreisen, Lieferengpässen und Fachkräftemangel vor zusätzliche Herausforderungen. Was es dringend braucht, sind entsprechende Rahmenbedingungen. Hier ist die Politik gefordert.

Die Verantwortung, sozial gerechtes Wohnen zu ermöglichen, wird bei Rhomberg seit jeher ernstgenommen. „Wir tun, was in unserer Macht steht, um Wohnraum günstig und gleichzeitig nachhaltig zu errichten“, betont Thurnher. Hier kann der Holz-Systembau seine Stärken ausspielen, da sich durch den hohen Vorfertigungsgrad Zeit und Kosten einsparen lassen. Zudem wird der Ausbau von Sanierungs-Know-how vorangetrieben, um bestehenden Wohnraum ressourcen- und umweltschonend aufzuwerten.

Zukunftsfähiges Ortsteilzentrum – aktiv am Markt
In enger Zusammenarbeit mit gemeinnützigen Bauvereinigungen wie der Alpenländischen Gemeinnützigen Wohnbaugesellschaft (AGW) und der Wohnbauselbsthilfe wurden und werden so neue Maßstäbe bei der Schaffung von leistbarem Wohnraum gesetzt. Von Vandans bis Fußach entstanden im vergangenen Jahr leistbare, komfortable Wohnungen beziehungsweise wurden entsprechende Bauvorhaben in Angriff genommen. Ein Vorzeigeprojekt, bei dem neben der AGW auch Raiba Lustenau Immobilien mit im Boot ist, entsteht im Lustenauer Rheindorf. Das neue Ortsteilzentrum vereint höchste Ansprüche, innovativen Holzbau, Nachhaltigkeit und soziales, leistbares Wohnen. Blickfang ist das achtstöckige Holz-Hybridgebäude, das im Juni 2023 nach nur zwei Wochen im Rohbau fertiggestellt wurde.

„Die Situation ist schwierig. Dennoch haben wir aktuell in all unseren Märkten eine Reihe an Großprojekten in Vorbereitung, in Arbeit oder zuletzt erfolgreich abgeschlossen“, sagt Thurnher. Angefangen von eigenen Wohnbauprojekten in Dornbirn über das Funkhaus Wien bis hin zum Wohnquartier „Halde Nord“ im Kempten, Deutschland, oder einem Hotel- und Office-Gebäude mit dem Holz-Hybrid-System von Cree Buildings am Flugplatz St. Gallen-Altenrhein, Schweiz.

Deutschland: Antwort auf Wohnraumverknappung und Ressourcenverbrauch
Der steigenden Nachfrage nach leistbarem Wohnraum kommt Rhomberg auch im süddeutschen Raum nach. Um die Aktivitäten voranzutreiben, hat das Bregenzerwälder Traditionsunternehmen Sohm HolzBautechnik im April 2023 die Gamper Holzbau, Bellenberg, mehrheitlich übernommen. „Und WoodRocks hat sich mit der gemeinnützigen Hoffnungsträger Stiftung mit Sitz in Leonberg bei Stuttgart einen starken Partner an Bord geholt, um für Kommunen und Wohnbaugesellschaften verstärkt modernen und dabei bezahlbaren Wohnraum zu schaffen“, so der Geschäftsführer. Weiters wurde im vergangenen Dezember über das Joint-Venture Renowate außerdem die serielle Sanierung zweier Wohnkomplexe aus den 50er-Jahren abgeschlossen.

Rhomberg Wien auf Erfolgskurs
„Mit einem kräftigen Volumenzuwachs in Wien liegen wir voll im Plan“, freut sich Hubert Rhomberg über die Performance im vergangenen Geschäftsjahr in der Bundeshauptstadt. Belegschaft und Umsatz mittelfristig weiter deutlich zu steigern, ist auch das erklärte Ziel des Führungsteams. Ein Fokus von Rhomberg Wien liegt darauf, mehr aus in Städten naturgemäß knappem Wohnraum herauszuholen. Angeboten werden umfassende Leistungen in den Bereichen Umbau, Sanierung und Nachverdichtung – auch digitaler Natur. So können Immobilienbesitzer:innen in Wien mit dem neuen Online-Potenzialcheck schnell und bequem prüfen, ob und wie sich ihr Eigentum aufstocken lässt.

Nachhaltiges Bauen in der Schweiz
In der Schweiz hat sich das Geschäft laut Ernst Thurnher ebenfalls erfreulich entwickelt: „Wir sind aktuell mit mehreren Investorenprojekten beschäftigt.“ In Zürich wird auf dem ehemaligen Areal des NZZ-Druckzentrums ein fünfstöckiger Gebäudekomplex für die Swiss Prime Site Immobilien AG gebaut. Für einen weiteren Stammkunden entsteht eine Quartiersüberbauung mit insgesamt 164 Wohnungen.

Auch Goldbeck Rhomberg intensiviert seine Bemühungen am Schweizer Markt. Der Experte für Systembau eröffnete im April 2023 in Luzern eine weitere Geschäftsstelle, um näher am Markt Innerschweiz zu sein. Zu den Höhepunkten im abgelaufenen Geschäftsjahr, in dem 330 Millionen Euro Umsatz erzielt wurden, gehörte unter anderem die Übergabe eines Logistik- und Bürogebäudes im Embraport, dem größten Logistik-Hub in der Region Zürich, an die Züricher Freilager AG.

Erfreuliche Entwicklung der Rhomberg Sersa Rail Group
Die Rhomberg Sersa Rail Group (RSRG), an der Rhomberg und der Schweizer Unternehmer Konrad Schnyder jeweils 50 Prozent halten, legte im vergangenen Wirtschaftsjahr bei der Betriebsleistung um 93 Millionen Euro auf 667 Millionen Euro zu.

Im April 2023 erfolgte die Expansion in den hohen Norden. Von Kopenhagen aus wird die RSRG nachhaltige Transportlösungen und -dienstleistungen im skandinavischen Raum voranbringen. „Zum einen wickeln wir laufende Projekte, wie beispielsweise die Metrolinie M4 zum Sydhavnen in Kopenhagen, nun über diesen Unternehmenssitz ab“, informiert Hubert Rhomberg. Zum anderen stünden spannende neue Herausforderungen an: „Mit dem dänischen Bahnbauunternehmen Aarsleff Rail haben wir uns um den Bau der elektrifizierten Eisenbahnstrecke im Fehmarnbelt-Tunnel beworben und sind in der Präqualifizierung in die engere Wahl gekommen.“ Der Auftrag mit einem voraussichtlichen Gesamtwert von rund 200 Millionen Euro soll Anfang 2025 vergeben werden.

Ein historischer Moment war die erste Fahrt eines Personenzugs durch den Koralmtunnel am 12. Juni dieses Jahres. An diesem Lückenschluss im europäischen Verkehrsnetz waren auch die Bahntechnik-Expert:innen der RSRG beteiligt. „Mit unserem ARGE-Partner haben wir die Verantwortung für die Errichtung von 66 Kilometer Fester Fahrbahn, die Ausrüstung im Tunnel und die Herstellung der Bankette und Randwege“, so Rhomberg. Die Inbetriebnahme des sechstlängsten Bahntunnels der Welt ist für Dezember 2025 geplant. Bereits seit Dezember 2022 ist die Schnellbahnstrecke Ulm-Wendlingen in Betrieb, die in einer ARGE mit einem österreichischen Partner bahntechnisch ausgestattet wurde. In einem Folge-Los baut die RSRG gemeinsam mit zwei ARGE-Partnern seit dem Frühjahr 2022 insgesamt 35 Gleis-Kilometer Feste Fahrbahn zwischen Flughafen Stuttgart und Neckar.

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Rhomberg Bau GmbH

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