Ostschweizer Fachhochschule: Roboter als Unterstützung für ältere Menschen

Ostschweizer Fachhochschule: Roboter als Unterstützung für ältere Menschen
Eine neue Informationsplattform gibt Seniorinnen und Senioren Auskunft zum Thema Pflegeroboter.

St. Gallen (CH) Roboter – bei manchen älteren Menschen lösen sie große Ängste aus, bei anderen wecken sie Hoffnungen auf eine einfachere Zukunft. Doch nur wenige haben eine Vorstellung davon, wie die Realität tatsächlich aussieht. Diese Informationslücke will das Institut für Altersforschung (IAF) der OST – Ostschweizer Fachhochschule schliessen. Auf der neuen Website robotik-info.ch zeigt das IAF den Entwicklungsstand von Robotern für die Unterstützung von Seniorinnen und Senioren auf. Es ist die erste unabhängige und neutrale Schweizer Informationswebsite dieser Art.

Seniorinnen und Senioren leben in einem Heim. In diesem Heim werden sie aber nicht von Pflegerinnen und Pflegern betreut, sondern von Robotern. Diese waschen die Menschen, helfen ihnen beim Essen und Anziehen, machen Sport und ärztliche Untersuchungen mit ihnen. Was wie ein Science-Fiction-Film klingt, malen sich viele ältere Menschen als ihre (befürchtete) Zukunft aus. Denn Hollywood, Medienberichte und Werbeversprechen porträtieren den Entwicklungsstand von Robotern oft als weit fortschrittlicher, als er in der Realität ist. Das Institut für Altersforschung (IAF) stellt auf einer neuen Website realistisch und unabhängig dar, wie weit Roboter als Helfer im Alter wirklich sind. Die Website beinhaltet eine Informationssammlung zu den wichtigsten in der Schweiz erhältlichen Robotik-Lösungen (inklusive Virtual Reality (VR) und Exoskeletten) für ältere Menschen. Auf robotik-info.ch werden Grundlagenwissen und Einsatzmöglichkeiten von Robotern vermittelt, eine Übersicht über Roboter, Virtual-Reality-Systeme und Exoskelette gegeben und Neuigkeiten zum Thema Robotik veröffentlicht.

Von älteren Menschen mitentwickelt
«Unsere Website konzentriert sich auf Roboter, weil diese bei den Seniorinnen und Senioren, ihren Angehörigen und Pflegefachpersonen besonders viele Ängste und Unsicherheiten, aber auch Neugierde auslösen», erklärt Prof. Dr. Sabina Misoch des IAF. Gründe dafür seien oft mangelndes Wissen und der fehlende Zugang zu neutralen Informationen. Ältere Menschen können sich auf der Plattform über die Möglichkeiten und Limitierungen der aktuell verfügbaren Robotik-Lösungen informieren. «Wir bewerten oder verkaufen selbst keine Produkte und können somit eine unabhängige Einschätzung der Robotik-Lösungen gewährleisten», betont die Altersforscherin. Die Website wurde in Zusammenarbeit mit Expertinnen und Experten 65+ entwickelt. Mit dem Einbinden der Zielgruppe konnte sichergestellt werden, dass die Plattform auf die Bedürfnisse älterer Menschen ausgerichtet ist. Die nutzungsfreundliche Gestaltung soll es älteren Menschen ermöglichen, sich schnell zurechtzufinden. Die Website dient aber auch als Informationsquelle für Angehörige, Fachpersonen, Dienstleistungsorganisationen und die interessierte Öffentlichkeit.

Ethische Diskussionen zu Robotik anregen
In der Schweiz ist die Auseinandersetzung mit der Frage, ob und wie Roboter für Menschen im Alter sinnvoll eingesetzt werden können laut Sabina Misoch noch nicht weit fortgeschritten. Die Website soll deshalb auch eine ethische Diskussion anregen. Der Öffentlichkeit kann sie als Grundlage für eine fundierte Meinungsbildung zu diesem oft kontrovers diskutierten Thema dienen. Ziel der Website ist es auch, mit objektiven Informationen dazu beizutragen, die Akzeptanz und das Vertrauen in bereits existierende Robotik-Lösungen bei älteren Menschen, ihren Angehörigen und dem Pflegepersonal zu erhöhen.
Die Website wird laufend weiterentwickelt und von der Age-Stiftung, der Ernst Göhner Stiftung, der Fondazione Garbald und der Stiftung für Humanwissenschaftliche Grundlagenforschung (SHG) unterstützt. Bis Sommer 2024 ist die Website in der Pilotphase.

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