Von Trump bis Brexit: Finanzwelt balanciert durch das politische Chaos beim Business Lunch des Bankhaus Spängler

Von Trump bis Brexit: Finanzwelt balanciert durch das politische Chaos beim Business Lunch des Bankhaus Spängler
Das Bankhaus Spängler lud zum Business Lunch mit spannender Diskussion in Salzburg (vl.): Werner Zenz (Vorstandssprecher Bankhaus Spängler), Heinrich Spängler, Markus Dürnberger (Bereichsleiter Asset Management) sowie Universitätsprofessor Teodoro Cocca.

Salzburg (A) Die chaotischen Entwicklungen rund um den Brexit und das sprunghafte Agieren von Politikern wie US-Präsident Donald Trump oder Italiens Vizepremier Matteo Salvini machen es der Finanzwelt momentan schwer, rationale Entscheidungen zu treffen. Diese Einschätzung teilte Teodoro Cocca, Leiter der Abteilung für Asset Management an der Johannes Kepler Universität Linz, mit den Teilnehmern eines exklusiven Business Lunch, zu dem das Bankhaus Spängler in Salzburg geladen hatten.

Insgesamt verweigert sich Cocca aber einem zu großen Pessimismus. Er hält es lieber mit einem Zitat des Schriftstellers Max Frisch: “Krise ist ein produktiver Zustand, man muss ihr nur den Beigeschmack der Katastrophe nehmen.“ So könne man beispielsweise zu Trump stehen, wie man will - er habe durchaus ökonomische Marken gesetzt, so Cocca: “Sinkende Arbeitslosenraten, steigende Durchschnittslöhne, ein Wirtschaftswachstum von satten drei Prozent im Vorjahr. All das wirkte sich natürlich auch positiv auf den Aktienmarkt aus. Seit Trump an der Macht ist, sind US-Papiere um rund zehn Prozent besser gelaufen als der Rest der Welt.”

Kehrseite der “America-first-Medaille”: Hohe Schulden
Der Ansatz “America first” scheint also durchaus zu funktionieren. Cocca verweist aber auch mit Nachdruck auf die Kehrseite der Medaille. “Das Staatsdefizit ist inzwischen doppelt so groß wie das italienische. Die Frage, ob die USA ihre Schulden jemals zurückzahlen können, wurde noch nie wirklich gestellt, aber sie könnte am Markt durchaus einmal zum Thema werden”, betont der Uniprofessor. In geopolitischer Hinsicht warnt der Experte vor allem von einer Eskalation im Handelskrieg: “Trump kämpft diesen derzeit noch mit China aus, sind hier aber einmal Lösungen gefunden, wird er wohl wieder verstärkt die EU und insbesondere Deutschland mit seiner Automobilindustrie ins Visier nehmen. Das würde natürlich auch Österreich treffen.”

Großbritannien und Italien am Scheideweg
Großbritannien rät der Linzer Universitätsprofessor mit Schweizer Wurzeln zu Neuwahlen: “Das wäre ein Mittelweg und biete die Möglichkeit, das Volk erneut zum Thema Brexit zu befragen. Wichtig wäre ein baldiges Ende dieser Phase voller Chaos und Unsicherheit.” Unseren südlichen Nachbarn Italien sieht Cocca vor einem echten Showdown mit der EU, den internationalen Ratingagenturen und den Finanzmärkten insgesamt: “Die EZB steht hier ein wenig mit dem Rücken zur Wand, denn Italien versucht gezielt, seine eigene Schwäche gegen die Europäische Union auszuspielen. Der Schuldenberg muss jedenfalls endlich kleiner werden, sonst könnte die Geschichte eine extrem negative Entwicklung nehmen.”

Aktienmärkte bleiben volatil
Markus Dürnberger, Bereichsleiter des Asset Management im Bankhaus Spängler, verwies in seinem Vortrag auf die Verunsicherung der Kapitalmärkte: “Viele Finanzexperten wissen schon nicht mehr wohin mit Themen wie Brexit, Italien oder drohende Handelskonflikte. Insgesamt sehen wir an den Aktienmärkten aber derzeit nur eine Rückkehr zum Mittelwert. Wir liegen in den USA und Europa jetzt wieder ziemlich genau am langfristigen Durchschnitt. Die Märkte werden volatil bleiben, aufgrund des globalen Niedrigzinsumfeldes benötigen Anleger aber langfristig Aktien, um ihre Chancen auf Erträge zu wahren.”

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Bankhaus Carl Spängler & Co. AG

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