Wissenschaft als Wachstumstreiber: 25 Jahre Institut Allergosan

  • 07.09.2016 16:04
Wissenschaft als Wachstumstreiber: 25 Jahre Institut Allergosan
Mag. Anita Frauwallner

Erst kürzlich mit dem IMS Award 2016 für die „Innovation des Jahres“ ausgezeichnet, schreibt das im Jahr 1991 gegründete Institut Allergosan seine Erfolgsgeschichte unaufhaltsam weiter. Mit jährlichen Wachstumsraten im zweistelligen Bereich ist das Familienunternehmen heute in Österreich führend im Bereich Forschung und Entwicklung von Pro, Prä- und Synbiotika. Wir haben uns mit der Gründerin und Leiterin des Institut Allergosan, Frau Mag. Anita Frauwallner, über Motive, Meilensteine und die Zukunft unterhalten.

Frau Mag. Frauwallner, wie sind Sie vor 25 Jahren auf die Idee gekommen, sich mit dem Thema Darm und in weiterer Folge mit Probiotika zu beschäftigen?
Das hat eine sicherlich ungewöhnliche Vorgeschichte: Bei meinem ersten Mann, der selbst ein großartiger Arzt war, wurde Darmkrebs diagnostiziert, noch ehe er 40 Jahre alt war. In einer solchen Phase wird man extrem nachdenklich. Durch meine Arbeit in unserer Praxis hatte ich das Gefühl bekommen, dass die Medizin im 20. Jahrhundert oft nur noch aus Labordaten und pharmazeutischer
Chemie bestand. Doch etwas war aus dem Fokus gerutscht: Schon vor 4000 Jahren wusste man in allen damaligen Hochkulturen, dass der Darm die Basis für unsere Gesundheit ist. Doch die Professoren, die meinen Mann – am Ende erfolglos – behandelten, wussten nichts davon, und ich war verzweifelt.

Aus einem Interesse ist also bald eine Berufung geworden. Was war der entscheidende Anstoß für Sie?
Ich war mit meinem zweiten Mann nach Graz übersiedelt, wo wir eine wunderschöne Apotheke in der Innenstadt hatten. Viele komplementärmedizinisch arbeitende Ärzte schätzten unsere Arbeitsweise mit Homöopathie und orthomolekularer Medizin enorm. Das veranlasste mich dazu, immer mehr dieser Ausbildungen zu absolvieren. Dabei lernte ich einen Meeresbiologen kennen, der mir zum ersten Mal die Welt der Bakterien näherbrachte: Nicht nur, dass Bakterien beispielsweise in Vulkanen oder im Meer leben, sondern auch, dass große Mengen davon unseren Darm besiedeln und wir ohne sie gar nicht leben könnten. Stoffwechsel, Immunsystem – nichts davon würde ohne sie funktionieren.

Wie ist schließlich das erste Produkt aus Ihrem Haus, OMNi-BiOTiC® 6, entstanden?
Die Bakterien in unserem Darm waren damals noch mein Hobby, nur im Ausland konnte ich mein Wissen rund um den Darm erweitern. 1995 lernte ich auf einem Kongress in München einen Biologen aus Amsterdam kennen, der dabei war, eine Produktionsstätte für ganz spezifische Bakterienmischungen aufzubauen, die besondere Wirkungen erzielen sollten. Er suchte fachliche Unterstützung, eben jemanden, der wusste, was in der ärztlichen Therapie mit probiotischen Bakterien gebraucht wird. Das Labor wünschte sich Ideen für Produkte von uns, und ich sagte: „Gut, dann möchte ich gerne selbst ein Probiotikum entwickeln.“ Ich wollte eines, das aus sogenannten „Leitkeimstämmen“ besteht. In jedem Menschen leben ein paar hundert verschiedene Bakterienarten, in jedem Menschen andere. Etwa 9% der Arten gibt es aber in jedem Darm. Diese Leitkeimstämme sind vergleichbar mit Menschen mit einem besonderen Charisma. Sie verfügen über Fähigkeiten, die so stark sind, dass sie andere Bakterien beeinflussen können, ja dass sie diese Eigenschaften sogar mittels horizontalen Gentransfers übertragen können. Ich wollte damals ein Produkt für all jene machen, die spüren: Da unten in meinem Bauch stimmt etwas nicht. Und daraus entstand 1996 unser toller Allrounder OMNi-BiOTiC® 6.

Mittlerweile ist das Institut Allergosan ein Kompetenzzentrum der Mikrobiomforschung, Sie arbeiten mit international anerkannten Wissenschaftlern zusammen und erhalten Auszeichnungen für Ihre Studien. Wie kam es letztendlich zum Durchbruch?
Das ist in mehreren Stufen passiert: Die Kunden unserer Apotheke, die unsere Probiotika versuchten, haben ihren Ärzten von deren Wirkung erzählt. Diese Ärzte haben sich bei uns gemeldet und nachgefragt, wie das möglich sei, dass vor allem Patienten mit chronischen Beschwerden so schnell wieder auf dem Weg der Besserung waren, und schließlich wurde ich immer öfter als Vortragende zu Ärztekongressen eingeladen. Irgendwann musste ich mich dann entscheiden, entweder die Apotheke oder den Forschungsbetrieb weiterzuführen – und ich habe mich für das Institut Allergosan entschieden. Durch meine Vortragstätigkeit bekam ich immer mehr Kontakte zu internationalen Wissenschaftlern und Ärzten. Universitätskliniken interessierten sich für unsere Arbeit, übernahmen die In-Vitro-Forschung, aber auch die Durchführung von Studien an Patienten mit jenen Produkten, die wir mittlerweile für ganz bestimmte Indikationen entwickelten. Das erste davon war „OMNi-BiOTiC® 10 AAD“, das die Nebenwirkungen der Antibiotikaeinnahme bekämpft, speziell den Durchfall. Es war ein großartiger Erfolg. Seither entwickeln wir mit Ärzten und Wissenschaftlern von Weltruf in jahrelangen Forschungsreihen Probiotika für unterschiedlichste Einsatzbereiche.

Abgesehen von den Klassikern - welche sind denn Ihre aktuellen Trendprodukte?
Alle Rekorde schlägt derzeit „OMNi-BiOTiC® STRESS Repair“. Die Studien dafür haben wir bei Patienten mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen wie Colitis Ulcerosa oder Morbus Crohn gemacht. Die Studienteilnehmer haben uns während der Studie erzählt, dass sie plötzlich viel besser schlafen oder im Büro den Stress besser wegstecken. Das haben wir nicht erwartet und deshalb nachgeforscht. Und es zeigte sich, dass ein Wissenschaftler an der Innsbrucker Universitätsklinik den Wirkmechanismus erklären konnte: Wenn der Darm weniger entzündet ist, können wieder mehr
Serotonin und mehr Melatonin gebildet werden, was bewirkt, dass die Patienten sich stressresistenter fühlen und auch besser schlafen. Und wenn Sie sich heute umsehen: Wer leidet nicht unter Stress? Und wenn Sie dann in der Apotheke OMNi-BiOTiC® STRESS Repair bekommen und binnen einem Monat spürbare Verbesserungen bemerken, dann bleiben Sie natürlich dabei!

Ihr Motto lautet: Nach dem Jahrhundert der Antibiotika kommt jetzt das Jahrhundert der Probiotika. Wie wirkt sich das auch im Unternehmenserfolg aus?
Seit zehn Jahren haben wir immer sehr gute Zuwachsraten. Das hat damit zu tun, dass wir einen anderen Begriff von dem haben, was wahrscheinlich im OTC normal ist. Over-the-Counter galt bisher für viele Pharmaunternehmen als das leichte Geld, bei dem man ein bisschen Werbung macht für ein Schnupfenmittel oder etwas gegen Halsweh und daran verdient. Diesen Weg bin ich nie gegangen. Mein Weg war immer der, zu sagen: Ich will ganz genau, wissenschaftlich fundiert wissen, was steckt dahinter. Das führt dann eben zu hochqualitativen Studien, die international für Aufsehen sorgen und zu begeisterten Anwendern: Unsere Produkte funktionieren tatsächlich.

Werfen wir einen Blick in die Zukunft. Wo geht die Reise für das Institut Allergosan hin?
Das Thema der Mikrobiom-Forschung wird zusehends wichtiger. Das erkennt man allein daran wenn man sich die stark steigende Anzahl der Studienpublikationen in diesem Bereich ansieht. Da es uns in der nun schon 25 Jahre andauernden Arbeit gelungen ist ein international anerkanntes Kompetenzzentrum im Bereich der Mikrobiomforschung aufzubauen, werden wir diesen eingeschlagenen Weg rund um die probiotische Medizin auch in Zukunft weiterverfolgen, denn dies hat auch den wirtschaftlichen Erfolg gebracht. Die Mikrobiomforschung wird die Medizin des 21. Jahrhunderts stark prägen. Mit derzeit 25 laufenden Studien leisten wir dazu einen starken Beitrag.
 

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