Zweite Sparkasse bietet zweite Chance und präsentiert Kooperation mit Verein Neustart

Zweite Sparkasse bietet zweite Chance und präsentiert Kooperation mit Verein Neustart
Zogen eine erfreuliche Bilanz und stellten die neue Kooperation vor (v. li.): Jörg Brugger (ehrenamtlicher Mitarbeiter Zweite Sparkasse Innsbruck), Kristin Henning (Neustart Innsbruck) und Dietmar Gschließer (ehrenamtlicher Leiter der Zweiten Sparkasse Innsbruck).

Innsbruck (A) Aktuell leben über 40.000 Menschen in Österreich unter der Armutsgrenze. Die Zweite Sparkasse bietet Menschen, die in eine soziale Notlage geraten sind, die sprichwörtlich zweite Chance. Denn meist geht der soziale Abstieg mit dem Verlust der Bankverbindung einher.

Ehemalige und noch aktive MitarbeiterInnen der Tiroler Sparkasse leisten in der Zweiten Sparkasse ehrenamtlich Dienst, um den Betroffenen wieder Zugang zu einem Haben-Konto und damit gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen. In den sieben Jahren seit Bestehen dieser Einrichtung wurde für mehr als 1.100 Tiroler KundInnen ein solches Basiskonto eingerichtet. Um auch Haftentlassenen diese Chance zu bieten, startete die Zweite Sparkasse 2014 eine neue Kooperation mit dem Verein Neustart.

Die Gründung der „Zweite Wiener Vereins-Sparcasse“ (Zweite Sparkasse) erfolgte im Mai 2006 auf Initiative und mit Mitteln der ERSTE Stiftung in Wien. Grund dafür war die Feststellung von ExpertInnen, dass mehr als 40.000 ÖsterreicherInnen schon damals wegen mangelnder Bonität kein Konto mehr zur Verfügung hatten oder kein Konto mehr eröffnen konnten. Doch ein Girokonto ist Grundvoraussetzung für die Teilnahme an gesellschaftlichen Prozessen. So wurde – dem ursprünglichen und gemeinnützigen Sparkassengedanken folgend – die Zweite Sparkasse ins Leben gerufen.

Österreichweit wurden seitdem 13.353 KundInnen verzeichnet, aktuell haben 8.502 Menschen ein Konto bei der Zweiten Sparkasse. Als erster Außenposten in den Bundesländern eröffnete im September 2007 die Innsbrucker Filiale der Zweiten Sparkasse. Dietmar Gschließer, ehrenamtlicher Leiter der Zweiten Sparkasse Innsbruck, verweist stolz auf die Zahlen: „Hier werden derzeit 558 KundInnen von neun aktiven sowie acht bereits pensionierten Sparkassen-MitarbeiterInnen ehrenamtlich betreut. In den sieben Jahren ihres Bestehens hat die Innsbrucker Filiale der Zweiten Sparkasse insgesamt 1.151 KundInnen verzeichnet.“

Banker im Ehrenamt
Um die Dienste der Zweiten Sparkasse in Anspruch nehmen zu können, müssen KundInnen bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Grundbedingung ist, dass sie kein frei verfügbares Girokonto bei einer anderen Bank besitzen. Zudem müssen die Betroffenen in laufender Betreuung durch eine Partnerorganisation – etwa Schuldnerberatung, Caritas oder nun auch Neustart – stehen und ein Empfehlungsschreiben dieser Organisation vorweisen können. Und sie müssen den Willen mitbringen, ihre derzeitige finanzielle Situation wieder ins Reine zu bringen. Bisher konnten in Tirol 166 Betroffene nach drei Jahren Betreuung in der Zweiten Sparkasse wieder als reguläre KundInnen in die Tiroler Sparkasse oder eine andere Filiale der Tiroler Sparkassen wechseln. Für Jörg Brugger, ehemaliges Vorstandsmitglied der Tiroler Sparkasse und nun ehrenamtlicher Mitarbeiter in der Zweiten Sparkasse ein schöner Erfolg: „Wir sind wahrscheinlich die einzige Bank, die sich darüber freut, Kunden zu verlieren.“ Brugger arbeitet, wie seine KollegInnen in der Zweiten Sparkasse ehrenamtlich: „Weil ich mich mit der caritativen Philosophie meines ehemaligen Arbeitgebers identifizieren kann und dieses großartige Projekt gerne unterstütze.“ Als Banker weiß Brugger, wie wichtig ein verfügbares Konto ist, um am gesellschaftlichen Leben teilhaben zu können.

Verein Neustart als jüngster Kooperationspartner
Die Zweite Sparkasse arbeitet stets eng mit sozialen Organisationen und Vereinen zusammen, die sich ebenfalls mit der Thematik Schulden befassen. Jüngster Partner ist der Verein Neustart, der sich auf die Betreuung von straffällig gewordenen Personen und Haftentlassenen spezialisiert hat. Neustart vermittelt seit 2014 ausgewählte KlientInnen an die Zweite Sparkasse – so wie das im Rahmen bereits bestehender Kooperationen mit der Schuldnerberatung der Caritas passiert. Im konkreten Fall ist das Hilfsangebot der Zweiten Sparkasse besonders wichtig, wie Kristin Henning, Leiterin von Neustart Innsbruck, erklärt: „Gerade unsere Klientel hat oft große Schwierigkeiten bei der Wiedereingliederung in die Gesellschaft. Denn viele haben durch die Zeit in Haft oder ihre Straftaten ihre Bankverbindung verloren.“ Um jedoch wieder einen Job und eine Wohnung finden zu können, ist ein Konto unerlässlich. „Zudem haben viele unserer Klienten mit einem Schuldenproblem zu kämpfen“, so Henning. Die erfahrenen MitarbeiterInnen der Zweiten Sparkasse stehen auch dabei beratend zur Seite. Aktuell haben bereits acht KlientInnen von Neustart ein Konto bei der Zweiten Sparkasse in Innsbruck. Nach drei Jahren werden auch sie die Chance erhalten, wieder in eine reguläre Bank zu wechseln.



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