"Comeback für Österreich": Das war der "Moving Foward Round Table"

Von links oben nach rechts unten: Daniel Bezan, Heinz Peter Knass, Josef Mantl und Mario Knapp

Seiersberg/Wien (A) Beim "Moving Forward Round Table" diskutierten Wirtschaftstreibende über Innovation, Nachhaltigkeit und Restrukturierung für ein erfolgreiches Comeback des Wirtschaftsstandorts Österreich.

Nach Monaten der Digitalevents wurde beim "Moving Forward Round Table" in den Räumlichkeiten der Kanzlei Kapp & Partner Rechtsanwälte in Seiersberg erstmals wieder von Angesicht zu Angesicht miteinander diskutiert – als hybrideVeranstaltung mit ergänzter Online-Kommunikation.

Thema des topaktuellen Round Tables war das Comeback Österreichs in der Post-Pandemie-Zeit und wie sich der heimische Wirtschaftsstandort aufstellen muss, um nachhaltig erfolgreich zu sein. Über Wege aus der Krise und zurück zum volkswirtschaftlichen Wachstum diskutierten mit Josef Mantl (JMC):Daniel Bezan (Bezan & Ortner Management Consulting),Mario Kapp (Kapp & Partner Rechtsanwälte) und Heinz Peter Knass (Global Hydro Energy).
Knass: Rückbesinnung des Staates auf Kernaufgaben unausweichlich
Knass hält die Konsolidierung und die Rückbesinnung des Staates  auf seine Kernaufgaben für unausweichlich. Die bevorstehende Insolvenzwelle werde man in Kauf nehmen müssen, damit die Wirtschaft wieder in ihr Gleichgewicht zurückfindet. Auch in der Industrie gingen Unternehmen mit einem hoch digitalisierten Geschäftsmodell als Gewinner hervor. Staatliche  Konjunkturpakete, die die Wirtschaft hochfahren lassen, werden  dem Staat Einnahmen bringen, um die aufgebauten Schulden zurückzuzahlen.

Steuererhöhungen wären derzeit ein Hemmschuh für die Wirtschaft und könnten den Staat vor neue Finanzprobleme stellen. Knass fordert neben neuen internationalen Wirtschafts- und Handelsabkommen, um Industrie und Export zu unterstützen, eine Reduktion der Lohnnebenkosten. Um die gewünschte Ökologisierung der Wirtschaft voranzutreiben, braucht es zielgerichtete Anreize wie den Investitionsfreibetrag.

Ökologie und Ökönomie müssen im Einklang stehen
Industrieunternehmen werden selbst in die Qualifikation ihrer Mitarbeiter investieren müssen, um den Fachkräftemangel zu bekämpfen und international wettbewerbsfähig zu bleiben. Trotz der hohen Arbeitslosenquote sind tausende Stellen unbesetzt, weil es an qualifiziertem Personal mangelt. An der energieintensiven Industrie hängen in Österreich rund 400.000 Arbeitsplätze, die durch Strafsteuern gefährdet werden können, wenn es zu einer Abwanderung kommt.

Green Tech und Green Jobs müssen Wachstumsimpulse setzen und einen Boom im Forschungs-und Entwicklungsbereich erzeugen. Die Globalisierung lasse sich  nicht aufhalten, gibt Knass zu bedenken. Kapp appelliert an die Regierung, den Rahmen für Digitalisierung und Ökologisierung zu schaffen und die staatlichen Interventionen so gering wie nötig zu halten.

Sorgen bereitet den Experten die Entkoppelung von Realwirtschaft und Kapitalmarkt. Österreichische Unternehmen setzen derzeit zu wenig auf die Möglichkeiten, durch Engagement auf den weltweiten Finanzmärkten Wachstumskapital aufzunehmen. Bezan vermisst die Expertise in den Unternehmen. Sie führt dazu, dass Kredite noch immer zur häufigsten Finanzierungsform zählen.




In Zitaten:

"Durch die Krise kommt es zu Wettbewerbsverzerrungen, die gesunden Unternehmen zu schaffen machen werden. Sie werden den Preiskampf von bereits vor der Krise angeschlagenen Firmen zu spüren bekommen, die um Liquidität kämpfen. Aber die Wachstumsprognosen der Wirtschaftsforscherinnen und -forscher fallen positiver als erwartet aus. Um die gute Stimmung zu nutzen, müssen Lehren aus der Krise gezogen und ein langfristiger Change-Prozess angestoßen werden", ist Bezan überzeugt.

"Die Förderung nach dem Gießkannenprinzip hat auch das Unkraut wachsen lassen. Es kam teilweise zu keinen Strukturverbesserungen und Restrukturierungsmaßnahmen wurden verabsäumt", ergänzt Kapp.

"Für einen langfristigen Strategiewandel braucht es auch einen Kulturwandel", so Bezan.

"Europa muss die Rahmenbedingungen für Zukunftsbranchen definieren und neue Spielregeln für Venture Capital zulassen, um nicht erneut das Nachsehen zu haben, wie beispielsweise bei den Digitalplattformen", warnt Kapp.

"Unternehmern müssen sehr rasch die Weichen für die Zukunft stellen und ihre Strategie neu ausrichten, um nicht zurückzubleiben", so Bezan abschließend.

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