CORONATI-Gala Pörtschach: Die Sieger stehen fest

CORONATI-Gala Pörtschach: Die Sieger stehen fest

Pörtschach (A)  Herausragende Planungs- und Bauleistungen prägten die Einreichungen für den Coronati 2016. Am Ende zeichneten die Bauinnungen im Zuge der BAUfair!-Award-Gala am 6. Juni in Pörtschach am Wörthersee die drei bestgereihten Bauprojekte aus. Insgesamt wurde an die drei Finalisten ein Preisgeld von 10.500 Euro ausgeschüttet.  

„Der Coronati repräsentiert die gelebte gesellschaftliche Verantwortung der Bauwirtschaft“, so Bundesinnungsmeister Hans-Werner Frömmel. „Ideen und neue Wege für mehr Fairness gegenüber Mensch und Umwelt sind unserem Berufsstand ein zentrales Anliegen und verdienen eine Würdigung. Mit dem Coronati wollen wir dementsprechende Projekte und die dafür verantwortlich zeichnenden Menschen vor den Vorhang holen.“

Mit dem Coronati werden jene Bauprojekte ausgezeichnet, die hinsichtlich der 3 Kriterien ökologisch & ökonomisch, modern & innovativ, ethisch & sozial besonders herausragen. Eine hochkarätige Jury bestehend aus 13 Experten bewertete die Projekte.

Der Bewerb „Quatuor Coronati“ wurde 2007 von den Bauinnungen im Rahmen der Initiative BAUfair! ins Leben gerufen und heuer zum fünften Mal vergeben. Benannt wurde der Preis nach den „quatuor coronati“, vier gekrönte Bauleute, die unter dem römischen Kaiser Diokletian den Märtyrertod starben, nachdem sie einen Bauauftrag - aus ethischen Gründen - abgelehnt hatten. Sie sind heute u.a. Patrone der Bauhütten und stehen für Aufrichtigkeit und Standhaftigkeit.

Sieger 2016: DomQuartier Salzburg

Den ersten Platz sicherte sich Baumeister Arnold Schmitzer und seine pm1 Projektmanagement GmbH mit dem Projekt DomQuartier Salzburg. Mit der Eröffnung des DomQuartiers setzte die Stadt Salzburg ein kulturelles Highlight direkt im Herzen der Altstadt. Erstmals nach 200 Jahren ist der Gebäudekomplex aus Residenz und Dom, ergänzt um das Benediktinerkloster St. Peter, als Museums-Rundgang zugänglich. Somit können die Besucher inmitten des UNESCO-Weltkulturerbes auf den Spuren der Fürsterzbischöfe wandeln. In der oberen Etage ermöglicht es das neue DomQuartier, rund um den Domplatz zu schreiten und gewährt neue Ausblicke auf die Stadt und die Stadtberge, sowie Einblicke in das kulturelle Herz Salzburgs.

Eine besondere Herausforderung lag in der Koordination von 5 Bauherren unter zusätzlicher Einbindung der Bundesimmobiliengesellschaft, sowie in der Abstimmung mit dem Amt der Salzburger Landesregierung, dem Bundesdenkmalamt und den Verantwortlichen der Museen. Weitere Anforderungen lagen im Umbau bei laufendem Betrieb (u.a. Salzburger Festspiele), minimalen Flächen für Baustelleneinrichtungen sowie in einer engen und stark reglementierten Zufahrt in die Altstadt.

Platz 2: Smart City Projekt – Passivhaussanierung, Gleisdorf
Platz 2 holte sich Baumeister Rudolf Leitner mit dem Projekt Rathausgasse 38 in Gleisdorf. Dabei handelt es sich um ein Nachhaltigkeitsprojekt in der Sanierung und Revitalisierung. Zur Stärkung des Ortszentrums wurden 53 leistbare Wohnungen in den funktionslos gewordenen Gebäudebestand eines ehemaligen Bezirkspensionistenheims eingebaut.

Der Heizwärmebedarf wurde von 209 kWh/m² auf 10 kWh/m² gesenkt. Der gesamte Bestandenergiebedarf wird trotz 25% Mehrfläche nach der Sanierung um über 75 % reduziert und mit Biofernwärme und PV‐Strom abgedeckt. Die Parkplatzanforderungen wurden durch eine Änderung der Gemeindeverordnung im Zuge des „Smart Cities Projektes Weiz Gleisdorf“ reduziert, stattdessen werden E‐Mobility und Carsharing angeboten. Die wettergesteuerte Heizungssteuerung greift auf lokale Wettervorhersagen zu und steuert damit die Heizung. Die gesamte Wohnanlage ist weitestgehend barrierefrei erreichbar. Durch die Reduktion der KFZ‐Abstellflächenanforderungen können die sozialen Mietwohnungen wesentlich günstiger angeboten werden. Die geringe Heizwärme wird wohnungsweise gemessen und nur diese Werte gelangen zur Verrechnung. Dadurch wird leistbares Wohnen gewährleistet.

Platz 3: Betreutes Wohnen, Ederbastei Judenburg
Die zentrale Herausforderung beim Projekt von Baumeister Michael Stvarnik lag im Umgang mit der bedeutsamen, historischen Bausubstanz: der Ursprungsbestand des Gebäudes geht auf das 17. Jahrhundert zurück. Für das Stadtbild und eine Belebung des Stadtviertels wurde die historische Bausubstanz von allen späteren Anbauten freigestellt. Für einen ökonomischen Betrieb des betreuten Wohnens war die Errichtung eines separaten Objektes erforderlich. So konnten 14 Wohneinheiten für betreutes Wohnen samt Aufenthaltsraum und Verwaltungseinheit geschaffen werden.

Bei der Revitalisierung des historischen Hauptbaukörpers wurde besonderes Augenmerk auf den Einsatz von Baustoffen gelegt, welche bereits beim Ursprungsbau eingesetzt wurden. Durch die Rückführung und Freistellung des historischen Hauptbaukörpers wurde ein wesentlicher Schritt zur Erhaltung bestehender Bausubstanz im Zentrum von Judenburg getätigt. Die Hauptarbeiten wurden in den Winterzeiten durchgeführt, um die Mitarbeiter durchzubeschäftigen. Auf der gesamten Baustelle war kein Leihpersonal im Einsatz und es erfolgte durch die Professionisten keine Subvergabe, da diese vertraglich untersagt war.

Die Finalisten im Überblick:

Platz 1: DomQuartier Salzburg

Bewerber: pm1 projektmanagement, planen und bauen gmbh
Baumeister Dipl.-Ing. Arnold Schmitzer
Franz-Josef-Straße 22, 5020 Salzburg
Bauherrengemeinschaft: Erzabtei St. Peter - Universität Salzburg - Dommuseum - Salzburger Burgen & Schlösser
Betriebsführung (SBSB) - Residenz-Galerie vertreten durch das Amt der Salzburger Landesregierung

Platz 2: Smart City Projekt – Passivhaussanierung, Gleisdorf
Bewerber: Baumeister Rudolf Leitner Planung & Bauaufsicht GmbH
Schönaugasse 4, 8010 Graz
Bauherr: Projekt Rathausgasse 38 – LIM Projektentwicklungs GmbH & Co KG

Platz 3: Betreutes Wohnen, Ederbastei, Judenburg
Planer/Generalunternehmer/Bauherr: Baumeister Ing. Michael–Thomas Stvarnik
Landstraße 16, 8753 Fohnsdorf

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