Tourismus-Mobilitätstag: In Tirol bewegt sich viel

Tourismus-Mobilitätstag: In Tirol bewegt sich viel
Tourismuslandesrat Mario Gerber (li.), Tirol Werbung-Geschäftsführerin Karin Seiler und Mobilitätslandesrat René Zumtobel.

Innsbruck (A) Die Tirol Werbung hat bei ihrem dritten Tourismus-Mobilitätstag am 28. September Vertreter:innen aus Branche, Politik und Fachwelt im Congress Innsbruck versammelt. Der Grundtenor der Vortragenden: Tirol ist beim Ausbau des öffentlichen Verkehrs und der nachhaltigen Mobilität auf einem guten Weg. Davon zeugen zahlreiche Best-Practice-Beispiele. Gleichzeitig gilt es, Herausforderungen zu bewältigen.

Mobilität in einen touristischen Kontext zu setzen ist das Ziel der Tirol Werbung bei ihrem Tourismus-Mobilitätstag. Schließlich sind die beiden Themen eng miteinander verknüpft und umfassen nicht nur die Anreise der Gäste, sondern gehen weit darüber hinaus. Daher reichte das Programm der Veranstaltung von einem Rückblick auf die Tourismusmobilität der vergangenen zehn Jahre über Neuigkeiten der Bahnpartner bis hin zu aktuellen Best-Practice-Beispielen aus Tirols Regionen. Ein Austausch mit Tourismuslandesrat Mario Gerber und Mobilitätslandesrat René Zumtobel über die Zukunft der Tourismusmobilität im Land sowie ein Vortrag von Verhaltensökonom Gerhard Fehr brachten spannende Impulse für die rund 80 Teilnehmer:innen.
 
Mehr Gäste zur nachhaltigen Mobilität bewegen
„Nachhaltigkeit im Tourismus ist eng mit der Erreichbarkeit von Tourismusregionen verbunden“, erklärte Tourismuslandesrat Mario Gerber im Rahmen des Tourismus-Mobilitätstags. Schließlich sei das Auto bei den Tiroler Gästen nach wie vor das Verkehrsmittel Nummer eins. „Daher ist es unser Ziel, bis zum Jahr 2035 sowohl die Anreisemobilität als auch die Vor-Ort-Mobilität ökologischer zu gestalten. Bei der Vor-Ort-Mobilität streben wir beispielsweise eine hundertprozentige Nutzung regenerativer Antriebsformen an.“
 
Im Sinne der Nachhaltigkeit sollen noch mehr Menschen dazu bewegt werden, die vielfältigen Mobilitätsangebote in Tirol zu nutzen und mehr Bewusstsein für eine nachhaltige Anreise geschaffen werden. „Denn nicht zuletzt ist die Forcierung der nachhaltigen Mobilität entscheidend für eine zukunftsfähige Entwicklung unseres Landes“, schickte der Tourismuslandesrat voraus.
 
Best-Practice-Beispiele aus den Regionen
„Sowohl Gäste als auch Touristiker:innen sind für eine öffentliche Anreise so offen wie nie zuvor“, freute sich Mobilitätslandesrat René Zumtobel. Damit es beim Urlaubserlebnis in Tirol jedoch keine Abstriche gibt, brauche es passende Mobilitätsangebote vor Ort. Die Region Seefeld – Tirols Hochplateau habe mit ihrer diesjährigen klimaschonenden Anreise-Aktion „Freifahrt ins Urlaubsglück“ sowie ihrem neuen Mobilitätskonzept Pioniergeist bewiesen. „Darüber hinaus setzen viele Tourismusregionen bereits auf das System Gästekarte = Fahrkarte und auch die internationalen Zugverbindungen nach Tirol werden laufend ausgebaut“, zog Zumtobel Bilanz.
 
„Ein gut ausgebautes öffentliches Verkehrsnetz und ein niederschwelliges Ticketangebot ermöglicht es Gästen wie Einheimischen, sich innerhalb von ganz Tirol klimafreundlich zu bewegen. Unser gemeinsames Ziel ist somit klar: Öffentlicher Verkehr und Tourismus arbeiten Hand in Hand und verbessern damit auch die Lebensqualität der Tiroler Bevölkerung nachhaltig“, so der Mobilitätslandesrat.
 
Tourismusmobilität in den letzten zehn Jahren
 „Wir wissen, dass der größte CO2-Fußabdruck im Urlaub bei der Anreise entsteht – konkret sind es rund 70 Prozent. Somit ist klar, dass die Mobilität einer der wichtigsten Hebel zu mehr Nachhaltigkeit im Tourismus darstellt“, zeigte sich Karin Seiler, Geschäftsführerin der Tirol Werbung, beim Tourismus-Mobilitätstag überzeugt. Sowohl im Sommer 2022 als auch im Winter 2022/23 reisten etwa sieben Prozent der Tirol-Gäste mit der Bahn an.
 
In den vergangenen zehn Jahren hat die Tirol Werbung mit zahlreichen Mobilitätspartnern und Initiativen wie „Tirol auf Schiene“ schon vieles erreicht – sowohl beim Ausbau der öffentlichen Anreise als auch der Mobilität vor Ort. So schlägt etwa das in Tirol entwickelte Anreise-Tool GRETA (= Green Travel Alternatives) klimafreundliche Anreisemöglichkeiten vor, um Gäste lückenlos von der Haus- zur Hoteltür zu bringen. Für die bequeme Planung von Ausflügen mit öffentlichen Verkehrsmitteln können Gäste und Einheimische auf die App NaturTrip zurückgreifen: Sie verknüpft Aktivitäten und Ausflugsziele mit Öffi-Fahrplänen und spart somit Zeit und Mühe.
 
Zahlreiche weitere Best-Practice-Beispiel aus Tirols Regionen wurden beim Tourismus-Mobilitätstag vor den Vorhang geholt, darunter auch das neue Projekt RegioFlink. Dabei handelt es sich um einen Öffi-Shuttle des Verkehrsverbund Tirol (VVT), der seit September im Talkessel von Reutte fährt und 2022 als Pilotprojekt in Wattens vorgestellt wurde. Das Konzept folgt einem nachfrageorientierten „On-Demand-Service“, das nur nach Bedarf zur Verfügung steht: Zwei elektrobetriebene Fahrzeuge können unabhängig von festen Routen per App oder Telefon gebucht werden und sollen damit zu einer Reduktion des Individualverkehrs im Außerfern beitragen.
 
Aus dem Blickwinkel eines Verhaltensökonomen
„Nachhaltigkeit ist kein Trend, sondern gekommen, um zu bleiben“, ist der Verhaltensökonom Gerhard Fehr von Fehr Advice überzeugt. „Denn nur wer sich auf Nachhaltigkeit einstellt und diese auch in seinem unternehmerischen Tun berücksichtigt, kann in Zukunft profitabel sein“, erklärte der Keynote-Speaker im Rahmen des Tourismus-Mobilitätstags.
 
Als größte Hürde bei der öffentlichen Anreise sieht Fehr die Frage des Gepäcktransports. „Das ist zum einen, weil sich viele unsicher sind, ob sie ihr Gepäck nach einer Reise mit öffentlichen Verkehrsmitteln überhaupt wieder zurückbekommen. Zum anderen, weil das Auto in Sachen Gepäcktransport noch immer deutlich bequemer wahrgenommen wird als die Öffis.“ So könnten die Vorbehalte gegenüber einer öffentlichen Anreise erst dann gelöst werden, sobald jemand die Gepäckfrage adäquat löse.

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